Wir Singvögel
Auf dem Gestorbenen nisten wir,
Vögel mit Sprache und Händen ausgestattet,
Galgenvögel, Paradiesvögel,
Schmetterlinge des Alltags
und schwere Kirchenkrähen des Sonntags.
In unseren Schnäbeln tragen wir Botschaften
und stehlen goldene Ringe im Vorbeifliegen
Wir sind Vögel mit Worten und Händen
Und Federn ziehen wir wie Säbel
doch nicht zum Gefecht.
Die Städte, auf die wir unsere bunten Federn
fallen lassen, kennen wir nicht.
Wir: Zaubervögel, Nachtvögel,
Zugvögel.
Der letzte Flug wird plötzlich in uns
einbrechen.
Im Sturzflug dann
in die letzte Stätte.
Auf Dianas Vorschlag kleine Tippfehlers beseitigt
Das Sterben 1.
Oh ja, schön skurril, liebe Renée, das finde ich auch -
ich mag deine Metapher des Vogels hier ungemein, gefällt mir riesig gut!!!
(Zwei "Erbsen": 1. "Kirchenkrähen des Sonntags" (klasse!), dort müsste der Sonntag groß geschrieben werden.
2. Sturzflug - da klau ich dir ein "l"!)
Liebe Grüße
diana, mal nachteule, mal paradiesvogel, mal nachtigall ... mal falkin ...
ich mag deine Metapher des Vogels hier ungemein, gefällt mir riesig gut!!!
(Zwei "Erbsen": 1. "Kirchenkrähen des Sonntags" (klasse!), dort müsste der Sonntag groß geschrieben werden.
2. Sturzflug - da klau ich dir ein "l"!)
Und Federn ziehen wir wie Säbel
doch nicht zum Gefecht.
Liebe Grüße
diana, mal nachteule, mal paradiesvogel, mal nachtigall ... mal falkin ...
Ich freue mich sehr über Eure Rückmeldungen.
Das Gedicht entstand im Versuch einer Annäherung an Pjesmas Gedicht zu Paris, das mir Probleme bereitete, im Versuch Sams Bibliothek auseinanderzunehmen und im Nachhinein sehe ich auch von Amanitaa den Text zur "Stadt".
Dazu kommt ein privater Kontext, eben das Sterben von drei mir auf unterschiedliche Weise nahestenden Menschen.
Die Stadt spuckt uns aus ... wir überfliegen sie.
Das Gestorbene nährt uns - die Bücher der toten Schriftsteller
Die Stadt ist eine übernationale, eine überemotionale Entität, etwas jenseits von dem, was Bilder und Zeitschriften vermitteln. Heute jedenfalls ist "die Stadt" so sehr aufgebläht, dass z.Bsp. Paris nur noch in den Vorstellungen der Touristen existiert.
Das war aber nur das, worauf sich dann der Text entwickelte... eine Hymne auf die "schrägen Vogel" Jemand vom Forum sagte mir einmal freundschaftlich ich sei doch "eein schräger Vogel" hab ich als Kompliment verbucht.
Ein narzistischer Versuch der Selbstbeweihräucherung?
Danke jedenfalls für eure positive Kritik
den Obertitel "das Sterben" bittte mit Untertitel "Wir Singvögel" verstehen
lG
Renée
Schräger Vogel
Das Gedicht entstand im Versuch einer Annäherung an Pjesmas Gedicht zu Paris, das mir Probleme bereitete, im Versuch Sams Bibliothek auseinanderzunehmen und im Nachhinein sehe ich auch von Amanitaa den Text zur "Stadt".
Dazu kommt ein privater Kontext, eben das Sterben von drei mir auf unterschiedliche Weise nahestenden Menschen.
Die Stadt spuckt uns aus ... wir überfliegen sie.
Das Gestorbene nährt uns - die Bücher der toten Schriftsteller
Die Stadt ist eine übernationale, eine überemotionale Entität, etwas jenseits von dem, was Bilder und Zeitschriften vermitteln. Heute jedenfalls ist "die Stadt" so sehr aufgebläht, dass z.Bsp. Paris nur noch in den Vorstellungen der Touristen existiert.
Das war aber nur das, worauf sich dann der Text entwickelte... eine Hymne auf die "schrägen Vogel" Jemand vom Forum sagte mir einmal freundschaftlich ich sei doch "eein schräger Vogel" hab ich als Kompliment verbucht.
Ein narzistischer Versuch der Selbstbeweihräucherung?
Danke jedenfalls für eure positive Kritik
den Obertitel "das Sterben" bittte mit Untertitel "Wir Singvögel" verstehen
lG
Renée
Schräger Vogel
Renée Lomris hat geschrieben:
Ein narzistischer Versuch der Selbstbeweihräucherung?
Renée, geh nicht so hart mit dir ins Gericht. Wir Schreiberlinge sind doch alle Singvögel, die auf Gestorbenem nisten...
...und jede Zeile wird mit irgendeinem Verlust bezahlt.
Du kommst uns mit deinem Gedicht sehr nahe...
Gruß
Sam
Hallo Renee,
das ist ein gelungener Text, keine Frage (und nein: überhaupt nicht "skurril"). Die Sprache fließt, ohne zu glatt zu werden (auch wenn ich hinter "Paradiesvögel" lieber einen Strichpunkt setze, = etwas längere Pause), und ich hatte immer das Gefühl "Da war schon was, da kommt noch was"; sprich: war bis zum Schluss sehr aufmerksam dabei.
Ferdigruß!
das ist ein gelungener Text, keine Frage (und nein: überhaupt nicht "skurril"). Die Sprache fließt, ohne zu glatt zu werden (auch wenn ich hinter "Paradiesvögel" lieber einen Strichpunkt setze, = etwas längere Pause), und ich hatte immer das Gefühl "Da war schon was, da kommt noch was"; sprich: war bis zum Schluss sehr aufmerksam dabei.
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Ferdi,
es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich habe mich über dieses Lob sehr gefreut ... Naja, sag ich dann, es möge so weitergehen.
Jetzt würde mich - nach ausführlicher Betrachtung deines sehr kritischen und ebenfalls willkommenen Kommentars bei 3. schon interessieren, warum hier ja, dort nein. Mir war selber klar, dass da ein Unterschied für mich bestand. Einfach nur die Tatsache, dass sich die Reihe nicht herbeibiegen lassen wollte? Die Sprache selbst? Der Rhythmus? Das aus dem Inhalt Herausgekratzte? Das leicht Hymnische?
liebe Grüße
Renée
es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich habe mich über dieses Lob sehr gefreut ... Naja, sag ich dann, es möge so weitergehen.
Jetzt würde mich - nach ausführlicher Betrachtung deines sehr kritischen und ebenfalls willkommenen Kommentars bei 3. schon interessieren, warum hier ja, dort nein. Mir war selber klar, dass da ein Unterschied für mich bestand. Einfach nur die Tatsache, dass sich die Reihe nicht herbeibiegen lassen wollte? Die Sprache selbst? Der Rhythmus? Das aus dem Inhalt Herausgekratzte? Das leicht Hymnische?
liebe Grüße
Renée
liebe renée,
dieses erste ist meiner meinung nach das stärkste deiner gedichte aus der "sterbe-reihe".
die anderen haben auch was - es ist nur die frage, wo du hin willst mit den texten bzw. mit der reihe.
oder ob du einfach jeden text für sich bestehen lässt; und damit meine ich auch 2a UND 2b, 3a UNd 3b - denn diese texte sind ja alle sehr unterschiedlich.
ich denke, irgendwie haben sie alle bestand!
liebe grüße
diana
ps - "skurril" war hier im übrigen nicht abwertend gemeint, im gegenteil. eher im sinne von "ungewöhnlich".
dieses erste ist meiner meinung nach das stärkste deiner gedichte aus der "sterbe-reihe".
die anderen haben auch was - es ist nur die frage, wo du hin willst mit den texten bzw. mit der reihe.
oder ob du einfach jeden text für sich bestehen lässt; und damit meine ich auch 2a UND 2b, 3a UNd 3b - denn diese texte sind ja alle sehr unterschiedlich.
ich denke, irgendwie haben sie alle bestand!
liebe grüße
diana
ps - "skurril" war hier im übrigen nicht abwertend gemeint, im gegenteil. eher im sinne von "ungewöhnlich".
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