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Selbstgespräch
Verfasst: 29.04.2006, 09:31
von Gast
Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Verfasst: 30.05.2006, 16:22
von Gast
der Titel ist wohl Programm, also bespreche ich es selbst
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vielleicht versteht ja auch keiner die Not, sich beim Schreiben auch einen Rahmen zu geben ( geben zu müssen)...
Nicht einfach drauf los zu lamtieren?
Na ja, vielleicht bin ich auch die einzige die lamentiert, wer weiß...
Nun denn, ich gebe zu, an diesem Gedicht scheidet sich Gerda von Gerdanken...
in diesem Sinn noch einen schönen Tag

Verfasst: 10.09.2006, 13:52
von Paul Ost
Liebe Gerda,
ich glaube, fast jeder der schreibt, kennt das Problem, das Du hier ansprichst. Sogar meine Lieblingsautorin Zadie Smith, die mit gerade mal 31 Jahren schon drei(!) gewaltige 500-Seiten-Wälzer veröffentlicht hat.
Mir geht es da eher so, wie Du es hier beschreibst. Die Ideen sind da, aber sobald ich mit dem Schreiben beginne, wird es schwierig.
Thomas Mann, um noch einmal einen berühmten Schriftsteller zu erwähnen, soll sich dazu gezwungen haben, jeden Tag eine Seite zu schreiben. Oft stand seine Familie vor der Tür seines Arbeitszimmers und hoffte, dass er seine Seite schaffen würde, da er sonst, angeblich, unerträglich gewesen sei.
Beim Lesen hatte ich Probleme, zu erkennen, wer genau das "Du" ist. Ist es der innere Schweinehund, oder eine Selbstansprache der Dichterin?
Grüße
Paul Ost
Verfasst: 11.09.2006, 20:15
von Gast
Danke, lieber Paul, das du zu diesem Text noch etwas schreibst.
inzwischen bin ich unsicher, ob es der Rede wert ist davon zu erzählen, wie man sich fühlt, wenn man eigentlich etwas "Großartiges" schreiben möchte... Ideen einen geradezu umschwirren, dann aber zu Papier gebracht, sich als fade Ware erweisen
Dehalb die ersten zwei Verse, dass sich die Ideen wehren, nicht wollen, weil sie nicht tragen, wie sich dann erweist...
Also nicht das Hadern mit sich selbst darüber dass nichts aufs Papier kommt, sondern letztlich eine Ironische Abrechung, mit eben jenem Schweinhund, der sich mit seichten Ideen ins Bewusstsein zu schieben droht.
Die ersten beiden Verse beschreiben die deprimierte Stimmung und die V 3 - 7 sind sozusagen, die sich selbst gehaltenen "Moralpredigt", der tritt in den Allerwertesten.
Ich hoffe man kann es so erkennen.
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 20.09.2006, 13:49
von Antibus
Hallo Gerda,
Erzähl-Gedichte sind nicht so ganz mein Fall. Das macht aber nichts. Da du so ausführlich andere Gedichte kommentierst - und dies mit gutem Blick fürs Detail - dachte ich mir, ich lese mal eines von dir.

Ich finde dein Gedicht gut verständlich geschrieben. Meiner Meinung nach bedarf es der zwei Strophen, die der Einleitung/Erklärung dienen sollen, nicht. Die Formulierungen, die du gebrauchst, sind eher umgangssprachlich, was ich bei Gedichten immer als wenig dichterisch/lyrisch empfinde. Außerdem finde ich die Dopplung: "Alles geht an dir vorbei" und "Was an dir vorbei geht" unglücklich.
Hingegen:
möchtest du schwarz auf weiß
sehen, was dir nicht passiert.
Was an dir vorbei geht,
deinen Weg nicht kreuzt,
noch deine Gedanken erhellt.
Du - möchtest dich verbreiten.
Aber das ist nicht gefragt
finde ich klasse und richtig gut gelungen, sehr treffend formuliert.
Ein weiterer Punkt ist, dass dein Gedicht sich selbst zu sehr erklärt. Es lässt wenig Freiraum für Assoziationen des Lesers. In diesem Zusammenhang empfinde ich die letzte Zeile als überflüssig. Endete dein Gedicht mit den Worten: Aber das ist nicht gefragt - setztest du hier einen offenen Schlusspunkt, über den Gedanken des Lesers Möglichkeiten haben, hinaus zu gehen. Die Ergänzung der Frage: Verstehst du? empfinde ich eher als störend und steht der Wirkung des Gedichtes irgendwie entgegen.
Nun ist das ja mit dem persönlichen Empfinden so eine Sache... Ich hoffe, meine Anmerkungen haben dich nicht verschreckt, das ist nicht meine Absicht, aber schließlich hattest du ja um unsere Gedanken zu deinem Gedicht gebeten.
Einen schönen Tag dir.
Antibus
Verfasst: 20.09.2006, 20:10
von Gast
Hallo Antibus,
das ist aber eine schöne Überraschung, dich hier zu lesen.
Gerade habe ich zu dreien deiner -Texte etwas geschrieben.
Danke, dass du dich dieses Textes, angenommen hast.
Ich bin mal ganz offen und sage, dass dieser Text eher zweite Wahl ist...
das heißt eben noch nicht richtig ausgearbeitet, ich bin etwas lieblos damit umgegangen.
Dafür bin ich dir umso dankbarer, dass du gerade diesen aufgreifst.
Ich finde schon dass deine Argumente, für/ und gegen ganz gut treffen, möchte allerdings noch ein wenig darüber nachdenken, bevor ich eine zweite Fassung poste.
Also, man liest sich
LGG
Verfasst: 21.09.2006, 14:48
von Antibus
Liebe Gerda,
mir ist noch etwas aufgefallen:
Aber da bist du anderer Meinung,
du innerer Schweinehund.
Das klingt ganz schön umgangsprachlich, es kann aber gut sein, dass ich ein persönliches Problem habe mit dem Wort: Schweinehund im Gedicht an sich. Das noch als Ansprache: du... du formuliert, klingt irgendwie krass...
Vielleicht nur:
Schweinehund - ohne: du innerer
Nur eine Idee.
Gruß, Antibus
Verfasst: 24.09.2006, 23:38
von Gast
Hallo Antibus,
der innereSchweinehund ist mir wichtig, bezeichneter doch das Zwiegespräch zwischen dem lyrIch und dem , was man vielleicht auch Gewissen nennen könnte.
Da das Gedicht nicht als lyrisch zu bezeichnen ist, denke ich nicht, dass es ein stilistischer Fehlgríff ist.
Allerdings habe ich auf deine Anregung hin, an diesem relativ alten Gedicht, (3 J) was ich aber bisher nie gelesen habe, mal Änderungen vorgenommen. Nicht ganz so wie du sie vorschlagen hast, aber dennoch haben mir deine Anmerkungen sehr geholfen, dafür danke ich dir.
Abendgrüße
Gerda
Verfasst: 25.09.2006, 00:11
von Antibus
Hallo Gerda,
darum geht es auch nicht, Anmerkungen anderer eins zu eins umzusetzen, oder? Es sollten nur Gedanken sein, die einen bewegen, noch einmal zu überlegen, Anreize bieten. Ein Gedicht wird nicht besser, je fremder es wird.
Liebe Grüße, Antibus
Verfasst: 14.10.2006, 18:34
von Gast
Klar, doch, wichtig ist immer, dass der Autor selbst noch mal genau schaut und dann selbst dahinter kommt, was er besser machen könnte.
LGG