regen I

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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fenestra
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Beitragvon fenestra » 01.09.2010, 19:31

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leonie
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Beitragvon leonie » 01.09.2010, 20:50

Hach, das gefällt mir, fenestra. Man hört es tropfen und pladdern und platschen. Und sieht es am Ende glitzern.
Und man hört, dass die Autorin den Regen mag (zumindest manchmal) und ihn als Konzert auffassen kann.

Das mag ich ganz besonders gern:

fenestra hat geschrieben:wassermurmeln
mehren und beschweren sich
fallen sich ins gewicht


Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.09.2010, 22:00

Hallo du experimentierfreudige fenestra, ;-)

sehr gelungenes Klanggedicht mit feinen Alliterationen und wieder meinem Wunsch, dieses pladderte blätterdach doch pitte als Hörversion zu hören. ,-)

Saludos
Gabriella

Trixie

Beitragvon Trixie » 02.09.2010, 09:03

Hallo fenestra,
das ist toll! Man kriegt es richtig multimedia ab, obwohl es nur ein paar Worte sind, wie machst du das??
Es erinnert mich an etwas, das kennt ihr wahrscheinlich gar nicht hihi, und zwar bei Bambi da gibt es eine Regen-Szene, da wird das auch so nachgestellt mit dem Gesang und den Geräuschen des Regens, das fand ich auch immer so toll passend und hier finde ich das wieder!
Eine Hörversion wäre toll ja (wenn ich endlich wieder Ton habe *grml*).
Ich mag auch den Murmel-Satz am liebsten!

Angetane Grüße
Trix

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 02.09.2010, 13:18

Liebe Fenestra,

Ja, ein halbes Lautgedicht! Ich hätte es ja gern ganz so gehabt und dazu im Anschluß die Übersetzung der Laute ;-)

Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 02.09.2010, 19:21

Hallo, ihr Lieben,

das ist ja schön, dass man euch mit einem kleinen Regenschauer erfreuen kann! ;)

Wenn man so gemütlich am offenen Fenster sitzt und lauscht, wie bei diesem Gedicht, ist das auch sehr nett. Allerdings nicht, wenn es einen auf dem Fahrrad mit Strickjacke erwischt ...

Witzig, die Murmel-Strophe habe ich erst so ausgeformt, als das Gedicht bereits gepostet war. Ich habe dann noch einmal editiert, weil das Gedicht in der Mitte noch etwas schwächelte (oder besser: tröpfelte). Scheint sich ja gelohnt zu haben.

Eine Hörversion könnte wirklich Spaß machen.

ein halbes Lautgedicht! Ich hätte es ja gern ganz so gehabt und dazu im Anschluß die Übersetzung der Laute


Eigentlich war auch geplant, daraus sukzessive ein reines Geräuschgedicht zu machen. Dann aber ohne Erläuterung. Vielleicht mache ich das noch.

Herzlichen Dank für eure gar nicht verregneten Rückmeldungen!

fenestra

Quoth
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Beitragvon Quoth » 02.09.2010, 21:49

Liebe fenestra,
dies ist ein schöner Text über den Regen, wie man ihn erlebt, wenn man, wie Du selbst sagst, "gemütlich am Fenster sitzt", es ist der Regen, der Segen bringt, Fruchtbarkeit, alles wird grün, mütterlich nah am kindlichen Erleben. Freilich: In der Strickjacke auf dem Fahrrad kann sich das anders anfühlen, und als ich neulich zwölf Eimer Wasser aus dem Keller schippte, habe ich den Wolkenbruch verwünscht und mich erst mit ihm angefreundet, als ich bedachte, wie viel schlimmer er hätte kommen können. Deine Fähigkeit, der Natur Laute abzulauschen, ist erstaunlich, es ist geradezu, als ob Du ihre Sprache sprächest, und meine Anmerkung soll nur noch bewusster machen, wie sehr Du dies hier aus der Geborgenheit des haltenden Hauses tust, in der das Wasser seine elementare Wucht verliert und nur noch freundlicher Zauber ist.
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 02.09.2010, 21:53

Hallo Fenestra,

das gefällt mir auch sehr gut.

Die Idee mit dem Geräuschgedicht finde ich spannend. Es könnte dem Gedicht einen besonderen Reiz geben, wenn man nicht direkt weiß, dass es sich um Regen handelt. Aber auch jetzt: stark umgesetzt. Trixies Multimedialvergleich passt für mich klasse.

Schönen Abend

Jürgen

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.09.2010, 17:54

Guten Tag, ich trau' mich also auch mal: Dein Gedicht gefällt mir sehr!

Aber nach der ersten Zeile wollte ich erst gar nicht weiterlesen - die mag ich nämlich weniger. Zunächst finde ich sie rhythmisch/ klanglich nicht gut. Dann geht sie mir, aufs Ganze bezogen, auch schon zu sehr in medias res, sie nimmt eigentlich alles vorweg, was dann so sensibel ausgearbeitet ist. Im Vergleich mit den nachfolgenden Feinheiten ist sie mir zu plakativ und zu heftig!

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 03.09.2010, 21:59

Deine Fähigkeit, der Natur Laute abzulauschen, ist erstaunlich, es ist geradezu, als ob Du ihre Sprache sprächest


Lieber Quoth,
das ist wirklich ein besonders schönes Kompliment!
Die andere Seite des Regens - denn dieser hat in den letzten Wochen wieder einmal seine Unschuld verloren - wird auch noch zur Sprache kommen.

Lieber Jürgen,
danke für den Anstoß! Ich habe ja schon einige Klangbilder gemacht, ganz aus Zeichen, Symbolen und einigen Klangwörtern. Ich schau mal, was ich aus dieser Szenerie machen kann. Wenn meine Worte hier multimedial rüberkommen - was will man mehr! :)

Liebe Amanita,

das ist seltsam für mich, dich so anzusprechen, denn "Amanita" war mein erster Nick in einem Literaturforum und ich hatte unter diesem Namen eine sehr intensive Zeit! Sei also herzlich begrüßt von deiner Schwester aus der Knollenblätterpilzfamilie! ;)

Du sprichst den direkten Einstieg in das Gedicht an. Für mich ist das richtig so, denn das ist das erste, was ich höre: der Regen pladdert. Oft bleibt es bei diesem Eindruck, ich denkt: "hach, schon wieder Regen" und höre wieder weg. Aber wenn man dann genauer lauscht, gibt es eben noch diese vielen anderen kleinen, rhythmischen Geräusche, die ich danach wiederzugeben versuche.

Allen herzlichen Dank für die Eindrücke!
fenestra

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.09.2010, 22:12

Von Knollenblätterpilz zu Knollenblätterpilz (oder Fliegenpilz): Natürlich ist mir klar, was Du meinst, und es geht mir ja nicht nur ums Pladdern, sondern um das Pladdern im Zusammenhang mit dem Blätterdach. Es klingt für mich zu schwach, sprachlich nicht passend zu dem, was kommt.

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Beitragvon fenestra » 03.09.2010, 22:22

Nanu, in Pladdern und Blätterdach stecken doch Alliterationen, genau wie trichtertropft! Naja, klingt halt in jedem Ohr ein bisschen anders.

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Beitragvon Amanita » 03.09.2010, 22:35

Ja, ja, das habe ich schon nicht übersehen/ überhört. Aber das ist es auch gerade, was mich stört: Es klingt zu weich, zu rund, und damit im Zusammenhang mit Deinem übrigen Text zu schwach. Und der Rhythmus hinkt: Ich liebe das tapatung tapak tipik, und das Plad-dern aufs Blät-terdach geht irgendwie nicht mit meiner Betonung des tapatung tapak tipik - oder betone ich das jetzt ganz falsch?

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 03.09.2010, 22:49

Doch, du betonst das schon ganz richtig. Vielleicht würde ein zusätzliches Wort der Einstiegszeile mehr Gewicht verleihen. So etwa:

der regen
pladdert palavernd aufs blätterdach
?


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