Geflutet

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 17.05.2010, 08:59

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Zuletzt geändert von scarlett am 02.03.2011, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 17.05.2010, 15:18

JA!!!!!!!!!!

da ist so einiges drin, was neu ist. neu an bildern und ich unke mal auch neu für dich. du wirst wissen, was ich meine.

Diese Unbedingtheit
brennender Kastanien
selbst unter hängendem Himmel


diese strofe finde ich total stark. auch im sinne von "kraftvoll". eine sehr gut gelungene einsteige in den text.
geflutet
von deinem Augenblau
müht sich mein Sommerlächeln
im fischigen Abgrund


ein bisschen unruhe bringt mir das wechseln von kastanie zum fischigen. und die folgende glashaut, die ich als begriff total schön finde, zieht wieder andere kreise. seltsamer weise aber birgt die gesamtheit trotz der unruhe doch eine durchgängigkeit. aber ohne die wechsel von baum zu wasser zu glas käme vielleicht noch etwas mehr zum schwingen


Ich leg dir die Wortköder aus
du winkst
dem Angler am anderen Ufer


das ist etwas, was ich wiederum mag. ein "doch" beispielsweise vor dem "du winkst" würde mir das ganze metrisch flüssiger machen.

insgesamt gefällt mir dein text sauunruhiggut!

liebe grüße: Niko

scarlett

Beitragvon scarlett » 17.05.2010, 18:09

Hi Niko,

ich will ja keine Rätsel stellen durch meine Gedichte ... *smile*

Aber: wenn du die S1 metaphorisch liest, ergibt sich denn da nicht die Verbindung zum Folgenden?

Ferner: das mit dem Glas und dem Augenblau ... ich dachte, das wäre fast schon trivial ... die Verbindung, mein ich.

However: ich bin dennoch total geplättet ob deines Kommentars.

Jaaaaaaaaa, ich denke, es könnte in diese Richtung gehen ...

Hab Dank, aufrichtig und tief empfunden.

scarlett

Max

Beitragvon Max » 26.05.2010, 23:16

Liebe Scarlett,

(besser spät als nie, sorry, ich war einige Zeit nicht hier und hole jetzt nach).

Das Neue der ersten Strophe sehe ich auch und ich muss sagen: es gefällt mir, auch wenn es mir Bilder gibt, die sich weniger leicht interpretieren lassen. Ich überlege, was mir die brennenden Kastanien sagen, vor allem auch: Hätte ich sie mit Unbedingtheit assoziiert, auch wenn mir das Gedicht dies nicht vorschlüge und welche Rolle spielen dabei die höngenden Himmel außer der einer schönne Alliteration. Du siehst, ich habe an der Strophe zu knacken - und doch macht mich das gerade froh.

Die anderen Strophen finde ich einfacher zugänglich, auch wenn der schon von Niko angesprochene Sprung von der Kastanie in den fischigen Abrgund recht weit ist. Vielleicht ist es das, was mir noch am meisten Kopfzerbrechen bereitet: Das Gedicht arbeitet sehr unverhofft neue Themen an, um sie benso schnell wieder zu verlassen.
Bin gespannt, was da noch kommt.

Liebe grüße
Max

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.06.2010, 18:55

Lieber Max,

die Unbedingheit brennender Kastanien ... sie blühen, ob wir das nun wollen oder nicht.
Ob der Himmel verhangen ist, ob die Sonne scheint ... einerlei.
Übertragen: etwas blüht (...), etwas nimmt uns mit - ob wir das nun wollen oder nicht.

Der Sprung zum fischigen Abgrund - nun ja, ich sehe allmählich, dass ich hier nochmal ran muss. Die Verbindung Blühen/Frühling - zum Sommerlächeln, dass auch nicht stattfinden kann, weil geflutet, scheint tatsächlich nicht zu funktionieren.

Ich sag auf jeden Fall danke für deine Gedanken und - mal sehen, was ich aus diesem Text noch machen kann.

Liebe verspätete Grüße zurück,
scarlett


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