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Abschied

Verfasst: 10.05.2010, 08:21
von scarlett
...

Verfasst: 10.05.2010, 14:13
von Renée Lomris
Liebe Scarlett,

Der Abschied, wenn er so "handverpackt" ist, wie hier, lässt die zahlreichen Gedichte, Titel, Bilder, die schon zu diesem Thema existieren, anklingen. Ich bekomme von diesem Thema nie genug, als sei das Gehen wichtiger als das Ankommen? Es ist Zeit, mit einem Wort. Das Besondere bei deinem Text, was mich jedenfalls besonders bewegt, ist die stutzig machende, überraschende und im Gedicht "treffende" Formulierung (es ist Zeit hinauszutreten) "sich zu verbergen". Es sind die Tränen, die sich im fallenden Regen unsichtbar machen? Das unausgesprochene gleichzeitig offen zu legen, das ist dir gut gelungen.

Wie immer fällt mir dann etwas Unpassendes ein: du bist doch sehr zu Hause im Französischen -- hast du das Verpackte absichtlich im Hinblick auf die frz. Wendung (sehr ugs) : c'est plié, c'est une affaire pliée gewählt? Das heißt, eine Sache ist abgeschlossen, alles ist geklärt, - das Paket braucht nur noch abgeschickt zu werden, alles ist "verpackt", "zurechtgebüegtl", "zurechtgefaltet" ...

Liebe Grüße

ja, der Text hat mich sehr angesprochen

Renée

Verfasst: 10.05.2010, 14:48
von scarlett
Eh oui, Madame ... douze points concernant l´affaire pliée ...

Freut mich, dass dich der Text anspricht.
Und ja, manchmal hat man das Gefühl, dass das Gehen tatsächlich wichtiger sein könnte als das Ankommen. Vielleicht geht man auch nur, um irgendwann wiederkommen zu können? Ob man dann auch ankommt - qui sait?

Hab lieben Dank für deine Rückmeldung und nochmal ja, was den Regen anbelangt ...

LG
scarlett

Verfasst: 10.05.2010, 18:26
von Niko
das verbergen im fallenden regen hat es mir echt angetan, monika! wie so oft von dir ein sahnestück, mit dem ganz subjektiv für mich einzigen manko, dass es mir fast schon eine spur zu gut, zu glatt ist. manchmal wüschte ich mir (aber auch nur hie und da in deinen werken insgesamt) dass es da ein wenig grenzwertiger zuginge. ich finde, du bist so gut in der lyrik, du könntest mehr wagen. dein untrügliches gespür für feine sinnigkeiten, für unauffälliges, dass doch eine ganz gravierende bedeutung hat und sie bei dir auch erhält, könnte - ist das vermessen zu schreiben? - ruhig grenzwertiger im positivsten sinne sein.

ich hoffe, du stufst meine anmerkungen, die ja eigentlich an einer kritik vorbei gehen, richtig ein!
und du weißt, dass ich deine gedichte überaus schätze!

liebe grüße: Niko

Verfasst: 10.05.2010, 18:30
von scarlett
Ja, Niko, ich stufe deine Anmerkungen richtig ein, sei unbesorgt.

Und abermals ja, du hast recht, ich müsste mal mehr wagen ... und dann auch herzeigen *g*.

Ich bin sehr berührt von deinen Worten. Danke!

Liebe Grüße,
scarlett

Verfasst: 10.05.2010, 18:35
von Niko
ich mutmaße, du hast da was im schrank, was du dich vielleicht nicht traust zu zeigen? HER DAMIT!!!!!!!!!!!!

grüße: Niko, münchen-verseucht

Verfasst: 11.05.2010, 08:07
von scarlett
Du warst doch nicht etwa schon wieder in München, Niko???
Oder hält die "Verseuchung" einfach immer noch an? laaaaaaaach

Zum anderen: s. PN

Gruß,
scarlett

Verfasst: 11.05.2010, 19:04
von immekeppel
vielleicht darf sie ja bleiben (männer packen in beziehungsleben doch nicht in sich rein, oder?), bei diesem geständnis

oder gehört er zu denen, die dann echt sagen: weinst du, oder ist das der regen, der von deiner nasenspitze tropft ;)

nein, nein, es ist wunderschön!

Verfasst: 11.05.2010, 19:25
von Niko
verseuchung hält noch an......münchen ist einfach genial und ganz speziell. wenn auch etwas zu "reich" und mondän. aber ich mag´s!
anfang juni werd ich wieder dort sein.

liebe grüße: Niko

Verfasst: 11.05.2010, 21:08
von scarlett
Hallo Marion,

dankeschön!
Und ja, vielleicht wird das ja noch was, jenseits des regens ...

Mensch Niko, aber hallo ... wehe, wenn du nicht rechtzeitig Bescheid gibst ....
Und ja, Münche ist genial, wird (fast) nur von Wien getoppt *fg*

LG
Scarlett

Verfasst: 11.05.2010, 21:13
von Niko
wien wollt ich immer schon mal hin. machst mich wieder neidisch. naja.es sollte die hochzeitsreise werden. daraus wurd aber nix. aus der ehe schon. aus der wurd dann erst später nix mehr...

liebe grüße: Niko

Verfasst: 11.05.2010, 21:40
von immekeppel
oh, niko, vorsicht, in wien saß weiland meine mutter mit meinem musiklehrer im rinnstein und da haben sie sich betrunken - ehe man sichs versieht, kann eine selbige wieder geschieden werden - allerdings nicht nur in wien, was neben helsinki ja die europäische stadt mit den meisten selbstmorden sein soll - also, wenns nicht unbedingt sein muss *g*

meine mutter ist allerdings noch verheiratet - sogar mit meinem vater - wahrscheinlich war der musklehrer dann doch zu arm....

tze, tze, wohin mich ein gedicht im regen alles so treibt... lyrik scheint mir ein gefährliches pflaster

Verfasst: 11.05.2010, 21:57
von scarlett
Lyrik ist IMMER ein gefährliches Pflaster ... wenn auch nicht immer klar ist, für wen ... *fg*

sca

Verfasst: 11.05.2010, 22:07
von Max
Liebe Scarlett,

das gefällt mir sehr gut.
Es ist unaufgeregt. Die Fliederworte sind mir in verbindung mit Maiglöckchenklang und Bernsteinworten ein bisschen viel ähnlicher Konstruktionen, zumal mich die Bernsteinworte ein wenig an das erste Siegergedicht im Blauen Blatt, das Bernsteintage hieß, erinnern.
In der letzten Strophe könnte ich mir vorstellen der "verbergen" durch "bergen" zu ersetzen, aber das ist sicher Geschmacksache.

Liebe Grüße
Max