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Im Lichtsog
Verfasst: 19.04.2006, 19:18
von woitek
Im Lichtsog
Die alte stumme Stehlampe
steht und denkt nach
über ihr Leben in diesem
Haus mit rissigen Wänden.
Der Lichtkreis verharrt
über alternden Möbeln
ein Diwan am Ende
des Lichtscheines knarrt.
Im sanftem Schimmer
das rosige Mädchen
auf dem alten Gemälde
lacht erst und weint.
Die bleierne, berstende Leitung
mit Wasser zerspringt
und flutet den Raum
ein Kurzschluss und aus.
Verfasst: 19.04.2006, 20:48
von Gast
Hallo Woitek,
atmosphärisch dicht, gefällt mir, obwohl sich mir bisher der Sinn noch ein wenig verbirgt...
Einen Gegenstand erzählen lassen, das hat was.
Mal sehen, wie oft ich deinen Text noch lesen muss, bovor ich ihn entwirre.
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 19.04.2006, 21:49
von leonie
Hallo woitek,
interessante Idee! Ich habs gern gelesen und konnte mir das Ganze bildlich gut vorstellen. Vielleicht würde ich als Titel nur "Die Stehlampe" oder "Die Lampe" wählen. Alles andere geht ja aus dem Gedicht hervor. Ich versuche auch immer, Wiederholungen zu vermeiden, deshalb würde ich vielleicht nur "des Scheines knarrt" schreiben. Aber vielleicht geht dadurch auch was vom Textfluss verloren...
Liebe Grüße
leonie
Verfasst: 21.04.2006, 14:17
von woitek
Liebe Gerda, liebe leonie,
ich freue mich, dass euch mein Text gefällt und möchte euch lebhaft fürs Lesen und Kommentieren danken.
@Gerda
So schwer ist es eigentlich nicht den Text zu entwirren. Es ist einfach nur ein Stillleben mit dem man meine Lieblingsthemen "Vergänglichkeit" und "Altern" assoziieren kann.
@leonie
Der Titel ist nur ein Arbeitstitel. Die Wiederholung finde ich diesem Fall weniger störend. Trotzdem danke ich dir für die Vorschläge.
Herzlichst
Woitek
Verfasst: 21.04.2006, 19:41
von Lisa
Hallo woitek,
ja, genau, es liest sie wie ein Stillleben, mir gefällt es sehr!
Ich finde Leonis Vorschlag zum Titel übrigens sehr sehr gut, denk doch noch mal drüber nach

.
Hat mir serh gefallen das Lesen...auch das eigentlich sehr stark stürzend wirkende Ende für ein Stillleben.
Verfasst: 21.04.2006, 20:12
von woitek
Liebe Lisa,
ich freue mich dich unter diesem Text begrüßen zu dürfen.
Zu der Titelfrage: Zweimal die selbe Meinung...denk denk denk... ja ihr habt recht.
Ich werde den Text "Im Bann des Lichtkreises" nennen
Danke fürs Lesen, das Lob und Kommentieren.
Liebe Grüße
Woitek
Verfasst: 21.04.2006, 22:03
von Louisa
Hallo woitek.
Die Vergänglichkeit und das Altern sind sehr gute, interessante Themen und das bild einer Stehlampe und eines stillen, alten (?) Raumes darauf anzuwenden, gefällt mir auch sehr gut.
Ich habe nichts daran auszusetzen. Das "rosige Mädchen auf dem Gemälde" ist wundervoll!
Liebe Grüße, louisa
!
Verfasst: 21.04.2006, 22:11
von Jürer trans Brauklin
Hallo woitek,
auch ich habe den Text gern gelesen,
er hat mich gleich gefesselt und nicht mehr losgelassen!
Der Titel ist zwar sehr allgemein gehalten,
aber das finde ich gut,
er hat mein Interesse geweckt,
dass er dann diesen Inhalt hat,
hat mich angenehm überrascht,
denn mit diesem Titel so ein Gedicht zu schreiben
ist schon außergewöhnlich attraktiv.
Alles andere haben meine Vorkommentatoren
bereits angesprochen.
Gruß Jürer
Verfasst: 21.04.2006, 22:11
von leonie
Hallo Woitek,
zum Titel nochmal: Ich persönlich finde Genitivkonstruktionen sprachlich nicht sehr schön. Ich fände "Im Lichtkreis" fast noch besser, es läßt das Ganze offener. Ansonsten finde ich, das gedicht als Stilleben zu bezeichnen, einen interessanten Gedanken. Und lese es nach wie vor gern!
Liebe Grüße
leonie
Verfasst: 21.04.2006, 22:18
von woitek
Liebe leonie,
Ich liebe den Genitiv und bin einer der ärgsten Mitstreiter sein Versterben zu verhindern.
Doch werde ich, deiner Nahelegung folgend den Text "Im Lichtsog" nennen.
Danke nochmals
Herzlichst
Woitek