Liebe whiterose,
herzlichst willkommen hier im Salon erstmal. Ich hoffe noch viel von dir lesen zu werden
Hinsichtlich deines Einstandsgedichtes kann ich mich aber leider nur meinen Vorpostern anschließen. Ferdi hat es mMn sehr gut erfasst, wenn er sagt, er empfände den Text als "blass". Ja, so geht es mir auch. Auch den "Kitschfaktor" empfinde ich als sehr hoch in diesem Gedicht. Zu hoch, für meinen Geschmack, da sich durch die vielen Abstrakta und gängige Metaphorik weder eine Spannung entwickelt, etwa zwischen Sprache und Imagination, wenn ich es lese, noch kommt bei mir irgendeine Emotion an. Ja, und das beginnt, wie Herby schon sagte, bereits beim Titel.
Ich muss sogar gestehen, dass mir die Verbindung des "Klirrens" und des Geräusches eines Glockenspieles im Wind so oder so zu wider läuft. Für mich klirren Glockenspiele nicht. Naja, aber vielleicht wäre das gerade ein Ansatz etwas aus Gemeinplätzen und Fadheit auszubrechen...
Auch muss ich sagen, dass ich den Gleichklang nicht als gelungen empfinde. Es lässt das ganze Gedicht eher noch lauer dahinplätschern.
Hier
Alles schöne was geschieht,
an Mir vorbeizieht,klingt es sogar sehr gezwungen durch die Umstellung des Satzbaus...
Es fehlen hier wohl einfach die Ecken und Kanten, das Persönliche, das Erfahrbare. So kann ich mich in keiner Weise an auch nur irgendeiner Stelle in dem Gedicht wiederfinden.
Gute Anregungen hat mMn Ferdi schon gegeben. Ich würde versuchen die Essenz herauszufiltern und drastischer zu formulieren, mit mehr Intensität, mehr Eigenart. Beginnen könnte man tatsächlich erstmal mit einer Reduzierung.
Warum nicht anfangen mit:
Gefroren
zu kaltem Eis,so liegt es in Mir
verborgen,jeder Schlag läßt es klirren klirrt,
wie ein Glockenspiel im Wind,
gefangen
darin,die Trauer die was nie verrinnt,
keine Wärme dringt hinein,allein...
für immer
usw
durch eine gewisse Reduzierung ergibt sich Bedeutungsoffenheit und Spielraum, vor allem für den Leser. Nicht alles muss immer gesagt werden
Herzlichst
Zafar