Herzensbruch

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
hei43

Beitragvon hei43 » 02.01.2010, 18:28

Herzensbruch

Wenn
ein Stück der Liebe
aus dem Herzen bricht
strömen blutende Gefühle
durch eine verletzte Seele
nagen Wunden ins Gebein
stöhnen durch die Sinne
gleiten müde Gedanken
ins Unbegreifliche

sinken wie ein Anker
auf den Grund der
Verlassenheit.

© Heidrun Gemähling

aram
Beiträge: 4510
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 02.01.2010, 21:24

liebe heidrun,

ich kann die metaphern 1:1 zuordnen/ nachempfinden, ohne dass mich etwas davon (inhaltlich) auch nur am rande berührt.

vielleicht hat das damit zu tun, dass diese bilder längst zu abstrakten klischees geworden sind und auf diese weise nichts persönlich berührendes mehr transportieren können.

liebe grüße

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 02.01.2010, 22:23

Liebe Heidrun,

mir geht es bei diesem Text wie aram.

Ich hätte gerne Bilder, die das zeigen können. In Strophe zwei ist ein kleiner Ansatz dazu, vielleicht das Bild ausbauen?

Liebe Grüße

leonie

Benutzeravatar
noel
Beiträge: 2666
Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 03.01.2010, 04:57

Wenn
ein Stück der Liebe
aus dem Herzen bricht
strömen blutende Gefühle Gedanken
durch eine verletzte Seele
nagen Wunden ins Gebein
stöhnen durch die Sinne
gleiten müde Gedanken
ins Unbegreifliche

sinken wie ein Anker
auf den Grund der
Verlassenheit.

??????????????
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

hei43

Beitragvon hei43 » 03.01.2010, 09:28

Mein Versuch, das Bild auszubauen! Sicherlich wieder daneben.

Wenn
ein Stück
der Liebe bricht
strömen blutende Gefühle
durch Kammern einer
verletzten Seele
nagen an Wunden
martern das Gebein
lassen stöhnende Sinne
müde ins Unbegreifliche gleiten

und haltlos
wie einen Anker
auf den Grund
der Verlassenheit
sinken.

Liebe Grüße
Heidrun

Benutzeravatar
ferdi
Beiträge: 3260
Registriert: 01.04.2007
Geschlecht:

Beitragvon ferdi » 03.01.2010, 11:28

Hallo Heidrun!

Ich glaube, das Problem liegt ein wenig in der übergroßen Menge der "Gedankenwörter". Damit meine ich diese: Liebe, Gefühle, Seele, Wunde, Sinne, Unbegreifliche, Verlassenheit... Jedes davon drückt deinen Text weg vom "Erfahren werden können" hin in Richtung auf's "Verstanden werden müssen" - und letzteres ist, zum guten oder schlechten, etwas, das in der Lyrik eher als Makel denn als Gewinn gesehen wird ;-)

Grob geschätzt würde ich sagen, dass ein Text dieser Länge nicht mehr als zwei solcher Begriffe tragen kann; Und dann müssen sie auch noch durch entsprechende Gegengewichte ausgeglichen werden.

Was ich damit meine, wird vielleicht klarer dadurch, dass du im Rahmen deines Textes eigentlich zu jedem dieser Begriffe die "welche Art von - Frage" stellen kannst: Welche Art von Liebe ist gemeint, aus der ein Stück bricht, welche Art von Gefühl, welche Art von Seelenverletzung, welche Sinne.

Ich denke, darüber nachzudenken führt dich, die du als Autorin diese Vorstellungen bestimmt hast, schnell zu Antworten; und die würden, tippe ich mal, viel wirksamer sein als der Text oben. Nicht dass der schlecht wäre, oder unverständlich - aber na ja: er ist eben auch nicht sonderlich bewegend ;-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

hei43

Beitragvon hei43 » 03.01.2010, 12:29

Danke Ferdi,

für die einleuchtenden Erklärungen, habe einiges dazu gelernt und werde mich bemühen, bewegendere Texte zu schreiben. Das soll für diesen Text dann auch gut sein,

liebe Grüße
Heidrun


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste