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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 31.12.2009, 17:00

wegen Veröffentlichung gelöscht

Max

Beitragvon Max » 31.12.2009, 17:21

Liebe Leonie,

wenn ich das sagen darf: Das gefällt mir viel - viel besser.

Gerade diesen Vers hier

Manchmal, in blauen Stunden ist mir,
als räume einer mich auf.


mag ich sehr .. auch die darauf folgende Zeile "alles darf enden".

Gern gelesen
Max

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leonie
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Beitragvon leonie » 31.12.2009, 17:22

Lieber Max,

das darfst Du sagen! Danke dafür!

Hm, ich freu mich, dass Du das mit den bleuen Stunden verstehst... Ich war mir darüber nicht sicher, ob es nachvollziehbar ist.

Liebe Grüße

leonie

Herby

Beitragvon Herby » 01.01.2010, 11:13

Liebe leonie,

ich weiß nicht, liegt es nur am Datum oder an der besonderen Magie dieses Tages oder (vermutlich) an beidem, aber Silvester scheint ja einige hier im Salon zu beflügeln. :smile: Auch dein Text gefällt mir sehr gut - seine Verse strömen eine nachdenkliche Ruhe, die gut tut.

Nur eine Stelle stört mich etwas:

leonie hat geschrieben:Altes darf enden. Sanft.
Und ein neues (Jahr) kommt.


Das Jahr in Klammern - beides finde ich entbehrlich hier. Ich fände es besser, wenn du es offen ließest:

Altes darf enden. Sanft.
Neues kommt.


Die Erwähnung des Jahres empfinde ich als zu einengend und außerdem irgendwie auch redundant in einem Text mit dem Titel "Silvester".

Und, lieber Max, es heißt "Altes", nicht "Alles"- was im Kontext dieses Gedichtes doch einen gewisen Unterschied ausmachen würde. ;-)

Auch dir einen guten Start und herzliche Grüße
Herby

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 01.01.2010, 11:45

Hallo Herby, hallo Max,

"Alles" würde neben Unterschied aber durchaus auch Sinn machen, finde ich :-)

Hallo Leonie,

der Text sagt mir zu - einziger leichter Rumpler wäre für mich, wie für Herby, das "geklammerte Jahr".

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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leonie
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Beitragvon leonie » 01.01.2010, 12:45

Liebre herby, lieber ferdi,

ich danke Euch und gebe Euch recht! Ich ändere das nachher noch, es war dem besonderen Tag geschuldet, aber ich denke selbst, ich möchte es gern etwas allgemeiner und ohne Holpersteine haben.

Liebe Grüße

leonie

Trixie

Beitragvon Trixie » 01.01.2010, 15:17

Hallo leo,
die neue Version ist wunderschön! Sie hat einen Zauber, der auf eine von vielen Arten dieser Sylvesternacht gerecht wird und das schöne ist, dass man sie auch noch auf viele andere besondere Tage im Jahr anwenden kann. Es kommt so zart und leicht und doch ein wenig schmermütig daher, das gefällt mir sehr sehr gut!
Liebe Grüße
die Trix

Max

Beitragvon Max » 01.01.2010, 16:51

Liebe Leonie,

oh es heißt "Altes" - "Alles" gefiele mir auch.

Die Verbesserung macht es zum Schluss hin straffer.
Sehr schön :-)
Max

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leonie
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Beitragvon leonie » 01.01.2010, 17:27

Liebe Trixie,

danke Dir, schön, dass die Stimmung Dich erfasst! Ich freue mich!

Lieber Max,

ich werde mir "alles" mal als Option im Hinterkopf behalten. Ein schöner Verleser! Ich würde es auch so mögen.

Danke und liebe Grüße

leonie

Edith

Beitragvon Edith » 01.01.2010, 21:11

Hallo Leonie,
bei den blauen Stunden ist mir sofort Hilde Domin (sie schreibt doch häufiger über "blaue Tage") eingefallen. Ist das Absicht oder Zufall?

Mir gefällt besonders "Alles darf enden. Sanft."

Viele Grüße
Edith

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leonie
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Beitragvon leonie » 01.01.2010, 22:57

Liebe Edith,

ich bewundere Hilde Domin und mag sie sehr. Aber an dieser Stelle war mir das so nicht bewusst. "Blau" kommt bei mir auch oft vor (außer als Zustand :-) ) als Thema in Gedichten. So scheine ich da ettwas mit ihr gemeinsam zu haben, auch wenn ich leider nicht so gut schreiben kann wie sie.

Die "Blaue Stunde" kenne ich als üblichen Begriff für die Dämmerung. Gibt es den anderswo nicht?

Danke Dir für Deine Rückmeldung und schön, Dich hier wieder zu lesen!

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.01.2010, 00:45

Hallo leonie,

ein feines Gedicht ist das. In der neuen Fassung kommt diese friedliche Stimmung noch besser rüber. Es klingt zudem positiver aus. Sehr gelungen!

Saludos
Mucki
P.S: Müsste nach "Stunden" nicht noch ein Komma hinein?

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 02.01.2010, 10:13

Hallo Leonie,

ich bin mir der Stimmung beim Lesen nicht so sicher, wie dieses „sanfte enden“ es am Schluss behauptet.

Wenn ich daran denke, dass Schnee etwas zudeckt, dann schwingt da immer schon mit, dass es vielleicht am nächsten Morgen schon wieder sichtbar ist, dass es also auf übertragener Ebene eher ein kurzzeitiges Verdrängen, denn ein Verarbeiten im Sinne eines „Endes“ wäre.
„Gelb“ allein stehend als Farbe ist für mich auch immer doppelt besetzt. Es kann warm und friedlich sein, aber eben auch diese Assoziation von Neid und Missgunst tragen.
„Kristalle glitzern unter Laternen.“ Auch hier ist wieder beides möglich, weil sich LIch bewusst ist, dass man nur das Licht wegnehmen müsste und der „Glitzerzauber“ wäre vorbei.

Manchmal, in blauen Stunden ist mir,
als räume einer mich auf

Das ist klasse! (Könnte für mich auch alleine stehen.) Allerdings für mich auch völlig unvorbereitet. Weil doch schon der Schnee zugedeckt hat und ich eigentlich auf der Straße bin und nicht im Haus und ich das Aufräumen dann eher damit in Verbindung bringe und dieses „Etwas“ erst außerhalb und dann im LIch zu finden ist.
Da ist die Bildebene für mich nicht stimmig durchgehalten.

Altes darf enden. Sanft.
Neues kommt.

Und hier hätte ich es dann schön gefunden, wenn du dieses Aufräumen weitergeführt hättest. Ich weiß nicht, entweder indem sich LIch oder dieser „einer“ wirklich davon trennt und das Alte „entsorgt“ oder es auf den Dachboden oder in den Keller bringt und Platz macht für Neues.
Weder durch diesen Zudeckbezug noch das Aufräumen scheint mir das "Enden" hier wirklich glaubhaft vorbereitet und das "sanft" dann eher wie ein frommer Wunsch.

Vielleicht ist noch eine Anregung oder ein Gedanke für dich dabei.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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leonie
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Beitragvon leonie » 02.01.2010, 12:10

Liebe Flora,

für mich ist eigentlich die zentrale "Aussage" an diesem Gedicht, dass genau diese Einwände, die man hat, eine Weile unter der Schneedecke den Mund halten. Natürlich werden sie wieder auftauchen, natürlich wird es auch wieder ein Durcheinander geben.

Aber in diesem einen Moment in der Dämmerung ist es gut. Und es entsteht daraus ein loslassendes Vertrauen. Sogar gegen das Besserwissen" des Verstandes....

Eine Momentaufnahme, in der für mich jegliche "Aktivität" fehl am Platze wäre. Es geht um das Geschehen-Lassen und das Wahrnehmen und Vertrauen-Üben. Und man geht anders zurück in die Normalität. So ungefähr jedenfalls....

Liebe Grüße

leonie


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