Hallo Trixie,
die Schwierigkeit für mich ist, dass ich das Gefühl habe der Text im Text funktioniert nicht. Also ich möchte entweder die Teile jeweils für sich lesen können, oder die Zeilen eingebunden haben, oder am besten beides. .-) So lässt mich das Gedicht dann eher frustriert zurück, obwohl es wirklich schöne Stellen hat.
Manches, vielleicht auch Grundsätzliches, verstehe ich vermutlich auch nicht.
einen gordischen Knoten für dich knüpfen
Den kann man schlecht knüpfen? Und was du in deinem Komm geschrieben hast, dass er dadurch "gefesselt" sein soll, war mir auch nicht klar.
Ich frage mich, ob es den Text unterstützt, dass ich das Gefühl habe nicht vom Zweifeln erzählt zu bekommen, sondern selbst ins Zweifeln gerate, was denn nun gemeint ist. War das von dir so gedacht?
Zur besseren Hervorhebung der unterschiedlichen Teile könntest du entweder eine andere Schriftart wählen, bei sich das deutlicher unterscheidet, oder mit unterschiedlichen Schriftgrößen arbeiten. Wenn die Zweifeleinschübe leiser sein sollen, würde ich sie auch kleiner machen.
Zweifel
Es ist nicht so als ob
indes troff Stille von der Decke
Da geht es schon los, dass ich mich frage wie nun, bezieht sich das aufeinander? Wie soll ich das lesen? versickert im Grund unter mir
unter mir scheint mir überflüssig?Es ist nicht so als ob
Stille von der Decke troff
versickert nun im Grunddoch dann wiederum
(Zeilenübergreifend zu lesen? Dann würde ich die nächste Zeile umstellen.)ich schmecke ein mir wohl bekanntes Schaudern
(ist das gut oder schlecht? das Schaudern zu schmecken gefällt mir)die Schatten warten schon
(ich mag die Schatten selbst auch gern, aber es geht für mich schlecht mit der Nacht zusammen, und scheint mir hier auch ein bisschen zu sehr Klischee, oder erste Wahl) und dennoch ist da dieses
(oh, das würde ich so gern zeilenübergreifend lesen, dann aber ohne "mich")legen mich in die Bedeutung jener Nacht
(seeehr schön!)die Wärme pocht klagend gegen meine Stirn
(versteh ich nicht? Wo kommt die Wärme her? Da fehlt mir ein Bezug)doch dann wiederum
schmecke ich ein Schaudern
und dennoch ist da dieses
legen in die Bedeutung jener Nachtallein, womöglich war es nur
(wieder zeilenübergreifend? Wenn nicht, auf was bezieht es sich?)möchte einmal noch deine Stimme jagen
(LIch möchte, dass LDu vor ihm flieht?)vor ihrer ungekannten Süße fliehen
(LIch möchte fliehen?? Ungekannte Süße ist mir zu allgemein und stimmliche Süße erscheint mir dann immer auch verlogen?)ach, wären doch die Zweifel echt
(huch, die Zweifel sind nicht echt? Ähm zerbröselt das nicht das ganze Gedicht?)einen gordischen Knoten für dich knüpfen
(s.o.) die Gedanken schlichtweg vergessen
(zeilenübergreifend? Dann die nächste Zeile mit „dass“ einleiten? wenn nicht, verstehe ich es nicht) doch nichts ist mehr wie einst
(hört sich für mich konstruiert an)mich an der Blöße anlehnen
(Bezug zu den Gedanken? Auch hier, ist das gut, oder schlecht, ich bin mir nicht sicher, anlehnen ist für mich positiv besetzt, Blöße (geben) eher negativ?) endlich in der Ferne angekommen sein.
(das ist schön, weil wunderbar unmöglich) allein, womöglich war es nur
einmal noch
mit unseren stimmen spielen
der Gedanke: wären doch die Zweifel
ein gordischer Knoten
wir wären gefesselt
du und ich
Diese Wärme pocht noch klagend
gegen meine Stirn
Wie es war
mich an der Blöße anzulehnen
und in der Ferne angekommen seinIch weiß, das war jetzt viel... und auch ganz anders, aber vielleicht ist ja etwas für dich dabei, mit dem du an deinem weiterarbeiten möchtest. Wenn nicht, ab in die Tonne damit. :o) Hat mir jedenfalls Spaß gemacht, mich damit zu beschäftigen. Und dieses "Legen in die Bedeutung jener Nacht", das nehm ich mir mit. Danke.
(Gibt es einen besonderen Grund, warum du es zentriert hast?)
liebe Grüße
Flora