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zz

Verfasst: 01.12.2009, 20:03
von noel
zartes ziehen in den lenden, zungen fließen , feuer funken ungeheuer. hitze haben, liebe laben, knospen sprießen, lassen fließen. töne stöhnen, wild verwöhnen, reiten gleiten, innerweiten zweisam zeiten. zärtlichkeiten.
voller lauter-, heiterkeit. dur nicht moll lässt schwur, lässt toll, lässt den, ton, das sinnlich raunen, lässt ein stöhnen, lässt ein staunen, lässt das morgen wilde raunen, lässt den tag in lust beenden. zartes ziehen in den lenden.


2. ohne die erweiterung ins fatal banale leben eben, der lauter-heiterkeit

zartes ziehen
in den lenden
zungen fließen
feuer funken
ungeheuer hitze
haben liebe
laben knospen
sprießen
lassen fließen
töne stöhnen
wild verwöhnen
reiten gleiten
innerweiten zweisam
zeiten zärtlichkeiten

dur nicht moll
lässt schwur
lässt toll
lässt den ton
das sinnlich raunen
lässt ein stöhnen
lässt ein staunen
lässt das morgen
wilde raunen
lässt den tag
in lust beenden
zartes ziehen in den lenden



1, version
zartes ziehen
in den lenden
zungen fließen
feuer funken
ungeheuer hitze
haben liebe
laben knospen
sprießen
lassen fließen
töne stöhnen
wild verwöhnen
reiten gleiten
innerweiten zweisam
zeiten zärtlichkeiten
voller lauter-
heiterkeit

dur nicht moll
lässt schwur
lässt toll
lässt den ton
das sinnlich raunen
lässt ein stöhnen
lässt ein staunen
lässt das morgen
wilde raunen
lässt den tag
in lust beenden
zartes ziehen in den lenden

Verfasst: 02.12.2009, 00:04
von Herby
hi noel,

ein Text, der sein Tempo der beschriebenen Lust, Sinnlichkeit, Leidenschaft anpasst. Die Atemlosigkeit der ersten Strophe, die einen in in den Text hineinzieht, erreicht bei "innerweiten zweisam" ihren Höhepunkt und klingt dann im weiteren Verlauf langsam aus, schön verdeutlicht durch die unterschiedliche Setzung des letzten Verses im Vergleich zu den wortgleichen beiden ersten Verse, welche durch die Rahmenstruktur den Bogen schlagen bzw. den Kreis schließen.

An der folgenden Stelle

wilde raunen lässt


frage ich mich, ob dir nicht ein "lässt" zuviel untergekommen ist. Ich bekomme es jedenfalls so nicht eingeordnet.

Und bei

zeiten zärtlickeiten


würde ich den zärtlickeiten noch ein -h gönnen. ;-)

Lieben Gruß
Herby

Verfasst: 02.12.2009, 03:28
von noel
lieber herby
2 x jaaaaaaaaaaaa
ein h verschollen
ein lässt tooooooooooooo much

merci

Verfasst: 02.12.2009, 08:19
von scarlett
Hallo Noel,

deine Zeilen haben eine unglaubliche Sogwirkung, die hauptsächlich durch die von dir verwendeten Stilmittel entsteht.
Ein wilder Reigen der Lust ... gut in Sprache umgesetzt!

LG

scarlett

Verfasst: 02.12.2009, 08:45
von Lisa
Liebe noel,

ich überlege, ob das ganze nicht noch an Reiz gewönne, setzte man es anders - längere zeilen, vielleicht "prosalike"? Wenigstens mal ausprobieren vielleicht. Das ganze stünde in der FormArt unter Experimentelles auch gut, oder? Die Rubrik würde sich sehr freuen, mal wieder mit Leben erfüllt zu werden.
Ich mag auch den Titel so, irgendwie vorbereitend, obwohl man ja nicht ahnen kann, dass es ein Klanggedicht ist - magst du das nicht mal in der HörBar lesen? Das wäre bestimmt bei deiner Stimme ein wow!

liebe Grüße,
Lisa

Verfasst: 02.12.2009, 13:39
von Mucki
Hola noel,

ein tolles (im wahrsten Sinne des Wortes) erotisches Lautgedicht. Der Prozess vom Vorspiel über den Höhepunkt zum Abklingen ist klasse komponiert. Ich würde es genauso lassen, nur hier
voller lauter-
heiterkeit

den Gedankenstrich entfernen, weil diese Bremse m.E. nicht notwendig ist.
Sehr sinnlich und sehr gelungen!

Saludos
Mucki

Verfasst: 02.12.2009, 17:24
von aram
(hallo rella, ich lese das als binde-, nicht als gedankenstrich: lauterkeit/heiterkeit)

liebe noel,

kommt der text bei mir an? 'jein', es hält sich die waage - einerseits sind da duktus, rhythmus, spiel+ lust-sinn, andererseits in nennung der worte fließen / hitze / knospen / sprießen/ stöhnen / gleiten /zärtlichkeiten / sinnlich - die bilden sehr schnell ein scheinbar bekanntes 'paket', so dass ich (zu) gut zu kennen glaube, worüber ich lese - um so weniger solcher worte, umso spannender- wobei das natürlich nicht so einfach sein mag.

aber neben und mit diesen worten sind da auch jetzt schon kleine abwege, variierte kontexte, kleine spiel-änderungen - genau da fängt der text an, interessant zu werden.

varianten der setzung, wie lisa vorschlägt, kann auch ich mir spannend vorstellen.

liebe grüße,
a

Verfasst: 02.12.2009, 17:30
von noel
scarlett hat geschrieben:Hallo Noel,

deine Zeilen haben eine unglaubliche Sogwirkung, die hauptsächlich durch die von dir verwendeten Stilmittel entsteht.
Ein wilder Reigen der Lust ... gut in Sprache umgesetzt!

LG

scarlett


merciiiiiiiiiiiiii

Verfasst: 02.12.2009, 17:32
von noel
Lisa hat geschrieben:Liebe noel,

ich überlege, ob das ganze nicht noch an Reiz gewönne, setzte man es anders - längere zeilen, vielleicht "prosalike"? Wenigstens mal ausprobieren vielleicht. Das ganze stünde in der FormArt unter Experimentelles auch gut, oder? Die Rubrik würde sich sehr freuen, mal wieder mit Leben erfüllt zu werden.
Ich mag auch den Titel so, irgendwie vorbereitend, obwohl man ja nicht ahnen kann, dass es ein Klanggedicht ist - magst du das nicht mal in der HörBar lesen? Das wäre bestimmt bei deiner Stimme ein wow!

liebe Grüße,
Lisa


hörbar... hmm mein micro & ich stehen gerade auf rauschfuss

längere zeilen NEIN, denn dann fehlt das atemlose
ich könte es mir en block vorstellen
aber auch mittels grafischer skizzierung als eine art wortdiagramm

Verfasst: 02.12.2009, 17:33
von noel
hola mucki, es ist ein binde- & kein gedankenstrich (aram :) )

Verfasst: 02.12.2009, 17:34
von noel
jetzt schon kleine abwege, variierte kontexte, kleine spiel-änderungen - genau da fängt der text an, interessant zu werden.



werter a.
ich bin froh... dass du nicht nur die gewöhnlichkeiten hier ausmachst...

Verfasst: 02.12.2009, 17:35
von aram
noel hat geschrieben:aber auch mittels grafischer skizzierung als eine art wortdiagramm

yep so in die richtung kann ich mir gut vorstellen -

noel hat geschrieben:ich bin froh... dass du nicht nur die gewöhnlichkeiten hier ausmachst...

ne da ist definitiv noch was anderes, es kitzelt, das weiterzuspielen/ zu stärken

Verfasst: 02.12.2009, 17:59
von noel
aram hat geschrieben:
noel hat geschrieben:ich bin froh... dass du nicht nur die gewöhnlichkeiten hier ausmachst...

ne da ist definitiv noch was anderes, es kitzelt, das weiterzuspielen/ zu stärken

just do it

Verfasst: 02.12.2009, 18:16
von aram
oh danke für das vertrauen.-) doch der kritiker als solcher ist natürlich impotent und hat sich schlecht ausgedrückt - er wollte sagen es kitzelt, das weitergespielt/ gestärkt zu sehen.