Lieber Max,
und hier kommt schon leonie und nölt.

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Mir gefällt die von Bilbo zitierte alte Version besser. Da scheint mir, jemand hat ein Ziel vor Augen, auf das er sich zubewegt.
In Deinem Text kommt für mich der Begriff "Fortschritt" zu gut weg. Der klingt, als wäre das immer etwas Gutes. Dabei gibt es mittlerweile häufig Richtungen, in die ich mich gar nicht bewegen möchte.
Das leicht "moralische" Moment hat Flora schon angesprochen.
Natürlich lese ich den Text noch mit der Diskussion in Lisas Faden im Hinterkopf, ich vermute, Du hast ihn auch so geschrieben. Das macht ihn für mich dann noch eine Spur einordnender, kategorisierender.
Ich sollte mich ja zum Beispiel dann vermutlich unter denen finden, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen und sich ruhig mal ein bisschen bewegen könnten.
Aber ich stehe gar nicht mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Ich verweigere mich auch keineswegs dem Fortschritt, nur möchte ich zuerst wissen, in welche Richtung es denn gehen soll.
Das sagt mir: Man kann sich vermutlich in dem, wo man andere einordnen möchte, ganz schön täuschen (und das sage ich mir genau so wie Dir und bin mir auch bewusst, dass das ja nur eine Vermutung von mir ist, insofern dient es für mich auch nur als Beispiel der Problematisierung).
Insofern wäre es mir lieber, der Text würde so geschrieben sein, dass er dazu einlädt, in erster Linie sich selbst zu befragen. Da ist er mir also noch eine Spur zu forsch.
Meine Sichtweise, klaro...
Liebe Grüße
leonie