mezza voce (meinen Schattenkinder vorher) (überarbeitet)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 02.07.2006, 17:54

Neufassung 20.2.07

mezza voce*

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik




*mit halber stimme








Alte Neufassung (,-))

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik.

Fern und müde
wie der Sturz der Querflöte.

Ach fragten sie doch nach Brot.





Zwischenfassung:

Meinen Kindern der Schatten
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik.

Fern und müde
wie der Sturz der Querflöte.

Ach fragten sie doch nach Brot.




Erstfassung:

Meinen schwarzen (dunklen) Kindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik.

Fern und müde
wie der Sturz der Querflöte.

Ach fragten sie doch nach Brot.
Zuletzt geändert von Lisa am 21.02.2007, 20:04, insgesamt 10-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Maija

Beitragvon Maija » 22.02.2007, 09:40

Liebe Lisa,

O je, habe noch einmal alles durchgelesen und mich über meine Interpretation geärgert. :hurted:
So kann es einem ergehen, wenn man zu voreilig Versuche startet! ( s.aram)
Die Bildersprache hat ja so ihre Tücken! (s. Nietzsche :mrgreen:)

Da ich jetzt deine Gedanken zum Gedicht kenne, fällt mir eine Beurteilung darüber schwer.
Die Neufassung gefällt mir aber so viel besser, da sich nicht zu viele Bilder (Gedanken) vermischen können. Es werden trotzdem hohe Ansprüche an einer Interpretation gestellt. :daumen:

Gruß Maija

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 22.02.2007, 13:11

Liebe Klara,

erstmal danke für das wunderbar :smile: .

Ich glaube, ich hätte nicht kapiert, dass die Schattenkinder im Ich sind.
Das mag an mir liegen, weil ich "Kinder" mit etwas anderem assoziiere, und weil ich die Mehrzahl nicht erraten hätte in dem erklärten Zusammenhang.


Kann man Schattenkinder als "reale" Kinder lesen? Ich kann das nicht, ich dachte die reine Kombination in einem Wort (daher auch nicht dunkle Kinder mehr) garantiert diese Lesart. Mehr Hilfe mag ich dem Leser nicht mehr geben, ich denke, das muss reichen!

Das andere ist der Titel - ich komme mit der Stimme nicht klar. Warum nicht mezzopiano oder sowas, dann hätte man das Halbe noch drin? Ich höre die Stimme nicht, höre nur etwas Halblautes.


Weil es um die Bestimmung geht, was Liebe heißt (in diesem Fall des Textes), also um das, was das lyr. Ich meint/fühlt damit/darüber. Das bei einer Beschreibung die Perspektive auf etwas anderes, was tönt gewechselt wird, heißt aber nicht, dass es nicht trotzdem um die Stimme des lyr. Ich geht.
Auch sind die Überschriften ja auch als Spielweisen zu lesen (in der Reihe wird das deutlicher) und nehmen nicht direkt Bezug auf konkrete Subjekte im Text...
Zudem geht es um den gesamten Klang bei mezza voce und nicht nur um die Lautstärke. Bei mezzopaino geht es nur um die Lautstärke, einer "Stimme" steht mehr zu verfügung, um etwas zu "drosseln", der gesamte Vortrag ist ~~~"verhalten" ~~~(Bsp:: leise vs. hauchen oder so etwas...~~~). Und eben auf diese Weise es gemeint sein (die mitschwingenden Unmöglichkeiten)<---ahhh @erklärung

Ja, soweit meine Überlegungen, warum ich denke, dass es so einigermaßen passt.

Liebe Gerda, liebe Maija
ach, ich danke euch :blumen:

Lieber moshe,
auch dir danke! Ich kann das nach trotzdem nicht streichen, es wird mir zu stumpf und zu schwer lesbar...aber ich habe mich gefreut dich hier zu lesen.

Lieber Herby,

das ein/einer stimmt natürlich, mir ist das vorher nicht aufgefallen, mich stört es auch nicht so, aber ich kann nachvollziehen, dass es störend sein kann.

Ich habe noch zwei Alternativen, die vielleicht möglich sind:

mezza voce

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach dem/einem durch die Wand tönenden Lied



Oder:

mezza voce

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach dem durch die Wand tönenden alten Lied


aber mit Attributen muss man vorsichtig sein, sie vernichten das Lauschen und außerdem beißt sich Lied schon mit tönen...

...ich glaube, daher muss es so bleiben, wie es bisher ist?


......a never-ending story...

Liebe Grüße,
Lisa
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Herby

Beitragvon Herby » 22.02.2007, 13:46

Liebe Lisa,

was die Attribute angeht, stimme ich Dir zu!

Wenn ich deine Alternativen lese, glaube ich, dass Du nicht ohne die beiden unbestimmten Artikel auskommen wirst, denn "dem (...) Lied" bzw. "der Musik" klingt in meinen Ohren entschieden zu schwer, da zu bestimmt.
Wodurch für Dich allerdings der Eindruck des Stumpfen und schwerlesbaren entsteht, wenn Du "nach" weglässt, ist für mich nicht nachvollziehbar, aber wie in meiner Antwort schon gesagt, bei dem "Lauschen nach" habe ich meine eigene Lesart und damit kann ich als Leser leben, da sie, glaube ich, Deine Intention nicht verfälscht.

Liebe Grüße
Herby

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 22.02.2007, 14:00

Lieber Herby,

ich bezog mich auf moshes Variante bei dem stumpf, ich finde sie liest sich grammatisch schwer (vielleicht nur für mich?)

bei deiner Version wird nochmals das "ein/einer" verstärkt? (und ich weiß auch nicht, ob der Text es ohne nach schafft).


mezza voce

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
der durch die Wand tönenden Musik

?

(...)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Herby

Beitragvon Herby » 22.02.2007, 22:26

Liebe Lisa,

ich bezog mich auf moshes Variante bei dem stumpf, ich finde sie liest sich grammatisch schwer (vielleicht nur für mich?)


Wie ich Dir schon schrieb, diesen Eindruck kann ich nicht nachvollziehen. Aber es ist DEIN Text, und wenn Du mit Moshes Variante „fremdelst“, hat es keinen Sinn, sie zu übernehmen.


bei deiner Version wird nochmals das "ein/einer" verstärkt? (und ich weiß auch nicht, ob der Text es ohne nach schafft).


Du meinst, durch den Wegfall von „nach“ würde ein / einer zusätzlich betont? Das stimmt zwar, aber wenn ich es mit Deiner obigen Alternative vergleiche, dann plädiere ich sogar dafür, dass „einer“ bleibt. Ich schrieb es Dir ja schon, es ist für mich ganz erstaunlich, welche Schwere – mir fällt jetzt kein treffenderes Wort ein – das Wort „der“ erzeugt. Dagegen hat „einer … Musik“ für mich eine gewisse poetische Leichtigkeit, die zudem dem Leser durch das Unbestimmte auch noch einen größeren gedanklichen Freiraum lässt.

Hoffentlich hab ich mich jetzt nicht zu verquirlt ausgedrückt, aber das war jetzt einfach noch mal ein gedanklicher Nachtrag zu Deinem Gedicht und Deinem Vorschlag.

Liebe Grüße
Herby


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