der liebesreigen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Chiquita

Beitragvon Chiquita » 02.01.2008, 14:58

cccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc
Zuletzt geändert von Chiquita am 24.01.2008, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 04.01.2008, 13:15

klara, danke für deine knappe einschätzung. mann o mann, wie unterschiedlich menschen doch gestrickt sind.

aram, ich glaube nicht, dass sich schwarzbeere dazu noch äußern will. wie`s scheint, herrscht im blauen salon einigkeit. ich bedaure, dass ich keine positiven stimmen hier zusammen kriege, denn wie es jetzt aussieht, ist mir das bild viel zu einseitig.

chiqu.
Zuletzt geändert von Chiquita am 04.01.2008, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 04.01.2008, 13:15

Chiquita hat geschrieben:ich passe nicht recht zum genius loci der damen und herrschaften des blauen salons.chiqu.


Yep. Aus genau diesem Grunde haben Dich auch diese Damen und Herren schon zweimal in den Text des Monats gewählt. Also hör auf, hier den waidwunden Zierfisch zu mimen.

Und du musst auch noch lernen, etwas mehr Distanz zu entwickeln zwischen Person und Text. Die Person ist immer gleich, ein Text kann mal scheiße sein. So what?
Hast du wirklich erwartet, dass dieser Text hier glatt durchläuft, ohne zu polarisieren? Also: entspann dich! :o)

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 04.01.2008, 13:21

tom, quatsch, ich sagte bereits, dass ich auf die reaktionen gespannt war. allerdings staune ich jetzt doch über diese breite ablehnung.
sag du mir bitte nicht, was ich lernen muß. ich kann kritik sehr gut ab. da wollte ich mal leute wie scarlett oder mucki erleben, wenn einer ihrer texte derart niedergemacht würde.

"liebesreigen" schrieb ich vor 5 jahren. da ist genug distanz. für mich sieht es so aus, als ob hier einige zu "chiquita" nicht die nötige distanz haben, um seine texte unvoreingenommen zu lesen und zu werten.

chiqu.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 04.01.2008, 13:27

Lieber Chiquita,

Gürtellinie war nicht der richtige Begriff, aber so ein Spruch: " du hast viel zu viele worte verloren, gerda" müssen es nicht sein. Erst forderst Du Textbezug (der war übrigens in anderen Kommentaren schon vorhanden), dann kommentiert jemand textbezogen und ausführlich. So what?

Tom hat nicht ganz unrecht. So ein Text polarisiert die Leser. Warum ziehst Du Dir jetzt so eine Märtyrermaske über in der Art `alle gegen mich`? Erstens hattest Du auch positive Kommentare, z. B. Sam und meiner war auch nicht so negativ, zweitens ist ein einheitliches Bild nicht zu erkennen. Also lass dem Leser bitte Deinen Text finden, wie er ihn findet.

Schönen Tag

Jürgen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 04.01.2008, 13:33

Hi Chiquita.

Ich will auch, ich will auch …noch was sagen (Nifl meldet sich wild). Ich habe die Kommentare nur quer gelesen. Der Text erinnert mich stark an Houellebecq und der ist ja bekanntlich auch sehr umstritten. Seine Protagonisten wirken auf mich auch immer ein wenig selbstüberheblich. Nach dem Motto: "Ich bin so toll, dass gar die Prostituierten regelmäßig Orgasmen bekommen".
Zunächst liest sich dein Text für mich als pornografische Beschreibung ohne Zwischengestöhne ä -Töne. Aber das ist er nicht nur. Denn hier wird ein fast einseitiger Liebesdienst beschrieben, also kein idealisiertes "wir kamen beide gleichzeitig zum Höhepunkt". Und das macht ihn für mich besonders, ja auch leise bei aller unverblümten, unpoetischen Lautheit und durch diese Spalte lugt auch die Liebe.

LG
Nifl

EDIT:Um Missverständnisse zu vermeiden, ich meine die Geliebte und keine Prostituierte
Zuletzt geändert von Nifl am 04.01.2008, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 04.01.2008, 13:35

gurke bitte schön, es sind hier doch alle gegen mich. oder bin ich im falschen film? klar, ich weiß, es geht euch nur um den text.
als märtyrer tauge ich nicht. da bin ich lieber donald duck.

ähm, wie soll ich das verstehen? ich darf gerda nicht meine meinung zu ihrer sagen? wird hier mit zweierlei maß gemessen?

sam, ja, er ist die glorreiche ausnahme. danke sam. schmatz! nein, ich bin nicht schwul, gurke. frauen wichsen sich tatsächlich. noch nie gesehen? außerdem wichst sie doch in dem gedicht das glied des mannes. warum sollte es bei einer frau anders heißen als beim mann?

himmel!
chiqu.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 04.01.2008, 13:40

Hallo Chiq,

es sind hier doch alle gegen mich


Also mich zähle nicht zu dem Begriff "alle". Und Nifl, wie ich gerade gelesen habe, auch nicht.

Wenn ich einen Text kritisch bespreche, bedeutet das nicht, dass ich was gegen den Autor habe!!!

Und damit ist für mich gut.

Schönen Gruß

Jürgen

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 04.01.2008, 13:46

nifl, sehr interessant, was du herausliest. der "liebesreigen" ist bestimmt nicht einseitig. das lyr-ich schreibt von seinem glück dabei. das ist korrekt. aber das legt nicht unbedingt nahe, dass es (er) sich nur bedienen läßt. viele stellen in dem gedicht zeugen von gemeinsam erlebter leidenschaft und zustimmung.
mit pornografie hat mein text null zu tun. ich verkneife mir lediglich gewisse worte nicht. es kann übrigens sehr geil sein, wenn man sich diese "unanständigen" worte sagt, wenn man richtig scharf ist. zu schmutzig für lyrik? das meine ich eben nicht. ich habe mich von dieser altbackenen lyrikanschauung emanzipiert. ich habe spaß daran, viele facetten von lyrik zu probieren. dass mir dabei das prosagedicht besonders am herzen liegt, dürfte inzwischen bekannt sein.

chiqu.

Klara
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Beitragvon Klara » 04.01.2008, 14:01

möglicherweise resultiert die langweile, die sich bei mir beim lesen einstellte, aus der tatsache, das "glück" langweilig ist. "glück" eignet sich nicht für texte, wenn es "nur" (und wenn NUR es) abgebildet werden will: das gelingt nie.

"glück" lässt sich nicht schriftlich abbilden, ohne zu langweilen (in musik oder bildender kunst mag das anders sein, aber auch in der musik wäre pures glück allein fürchte ich langweilig, zumindest bei mehr als einem stück: dann bräuchte es ja die musik nicht, es gibt da immer dieses sehnen, dieses sehnen, dieses sehnen in der kunst... sehnen nach mehr, nach dem dahinter, nach dem voran, nach dem vergangenen). "glück" ist kein motor. glück ist - als kunstversuch - langweilig.

oder?

so gesehen lese ich den text als missglückten versuch, glück abzubilden.

alles, was ich schreibe, sind behauptungen, die ich interessant finde .-)

mag sogar sein, nifl, dass da "liebe aus dem spalt hervorlugt" - welche poesie dich zurzeit umtreibt!! schön!! ,-) -, (obwohl ich im wesentlichen selbstliebe draus lese, bzw. selbst-befriedigung, ausgeführt durch eine beliebige person), aber "glückliches lieben" ist eben auch - langweilig. poesie-ungeeignet. und zu unprosaisch für gelungene prosa.

grüße
klara

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 04.01.2008, 14:14

bitte sage, dass es für dich einen mißglückten versuch darstellt, glück abzubilden, klara.
langweilig finden wir auch texte, zu denen wir keinen bezug aufbauen können, weil sie inhaltlich oder im stil jenseits unseres erfahrungshorizonts liegen.
in manche texte oder dichter muß man sich darum einlesen.
oder man wartet auf den richtigen zeitpunkt, dass man ein besseres empfinden zu der anvisierten literatur hinkriegt. oder man läßt es ganz sein. es gibt ja genug. da muss man sich nicht einen abquälen.
"glück" ist ganz sicher literarisch abzubilden. man macht es am besten ganz schlicht - auch wenn man dabei gefahr läuft, die übersättigte menschheit zu langweilen.

was weiß ich. blablabla. gähn. blabla? bla!

chiqu.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 04.01.2008, 14:19

"glück" ist ganz sicher literarisch abzubilden. man macht es am besten ganz schlicht - auch wenn man dabei gefahr läuft, die übersättigte menschheit zu langweilen.


Aber wozu sollte man denn für andere schreiben, wenn man sie langeweilt?
"Glück" ist eine abstrakte Behauptung. Um Glück zu be-schreiben, muss man sich Mühe geben.

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon Nifl » 04.01.2008, 14:22

Hi Klara,
der Aspekt des fehlenden Konfliktes ist sehr interessant! Das ist sicher ein Problem des Textes.

Für mich gehört zur Liebe unbedingt auch "ein Stück weit" Selbstlosigkeit und die wird durch das "wichsen" in diesem Text drastisch gezeigt, auch wenn das nicht intendiert war.

@Chiquita
"Leider" gibt es keine festen Grenzen zwischen Erotik und Porno.

LG
Nifl
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Klara
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Beitragvon Klara » 04.01.2008, 14:35

bitte sage, dass es für dich einen mißglückten versuch darstellt, glück abzubilden, klara.

Ich schrieb:
so gesehen lese ich den text als missglückten versuch, glück abzubilden.


Du "argumentierst" weiter:
langweilig finden wir auch texte, zu denen wir keinen bezug aufbauen können, weil sie inhaltlich oder im stil jenseits unseres erfahrungshorizonts liegen.

Ich nehme aber doch an, dass der Gegenstand des obigen Textes sich durchaus - und so offensichtlich! - innerhalb des "Erfahrungshorizonts" von 80 Prozent der User dieses Forums befindet (vorsichtige Schätzung ,-)) Unter Anderem deshalb ist er ja so langweilig.

in manche texte oder dichter muß man sich darum einlesen.

Irgendwie finde ich das süß...

"glück" ist ganz sicher literarisch abzubilden. man macht es am besten ganz schlicht - auch wenn man dabei gefahr läuft, die übersättigte menschheit zu langweilen.

Hier fürchte ich, dass du nicht verstanden hast, was ich meinte. Behauptungen, dass etwas "ganz sicher" sei in Zusammenhang mit Literatur, klingen übrigens in meinen Ohren reichlich unreflektiert. Kunst ist keine Abbildung. Jedes gute Foto zeigt mehr als das Gezeigte: es zeigt den Zeiger UND das Objekt UND was dazwischen liegt oder liegen könnte.

Klara

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 04.01.2008, 14:39

elsa, um glück abzubilden, muß man sich nicht unbedingt bemühen. am besten ist es, man macht es einfach, wenn einem danach ist. dann kommt es zumindest unverfälscht und authentisch. als ich "liebesreigen" schrieb, war mir gerade danach. ich mußte nicht lange nach den passenden worten suchen, die das, was ich empfand, abbilden sollten.
es geht schlicht um guten sex. dabei spielt es vordergründig keine rolle, was man als gut empfindet und was nicht. es geht um das sich zusammen fallen lassen in einen hocherotischen körperlichen tanz. darum der titel "liebesreigen". natürlich handelt es sich um liebe. es ist die unreflektierte liebe.
zwei menschen lieben sich. sie öffnen sich einander und geben sich dieser wonne hin.
es kann sich um ein einzelnes date handeln oder um eine feste beziehung. darum geht es nicht.
ich wollte daraus kein heiligtum machen. ich überlegte mir beim schreiben, was es war. ich wollte weder überhöhen noch ordinär schreiben. mir war schon klar, dass "schwanz" und "wichsen" bei einigen bereits ausreichen würden, um das gedicht insgesamt als ordinär abzuqualifizieren. ich meine, diese frivolität gehört einfach zu dem "liebesreigen".


nifl, die grenzen zwischen porno und erotik werden subjektiv gezogen. das ist wohl wahr.
wer heutzutage die schnöde abbildung des geschlechtsakts oder henry miller noch als pornografie ansieht, hinkt, meiner meinung nach, deutlich dem westlichen zeitgeist hinterher.


chiqu.


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