Klage
Und immer
immer das Meer sein müssen
sich wiegend in den
wechselnden Winden.
Berge zu Steinen zermahlen
und Steine zu Körnern
bis sie als glitzerngeflochtene Muster
am Ufer liegen.
Und immer
immer Heimat sein müssen
den dunklen Tieren
die in der Tiefe wohnen.
Muscheln verwunden
die sich geöffnet haben
damit sie den Schmerz
in Perlen verwandeln.
Und immer
immer den eigenen Schrei
im Rauschen verstecken
Sphärenmusik den Anderen sein.
Fernen Monden lauschen
ihren verworrenen Rhythmen folgen
und das Sehnen der Liebenden
hinter den Horizont tragen.
Erstfassung:
Klage und Frage
I.
Und immer
immer das Meer sein müssen
sich wiegend in den
wechselnden Winden.
Berge zu Steinen zermahlen
und Steine zu Körnern
bis sie als glitzerngeflochtene Muster
am Ufer liegen.
Und immer
immer Heimat sein müssen
den dunklen Tieren
die in der Tiefe lauern.
Muscheln öffnen
ihre Schalen verwunden
damit sie Perlen gebären
die du niemals siehst.
Und immer
immer den eigenen Schrei
im Rauschen verstecken
Sphärenmusik den Anderen sein.
Fernen Monden lauschen
ihren verworrenen Rhythmen folgen
und das Sehnen der Liebenden
hinter den Horizont tragen.
II.
Wer lässt mich
endlich in einen Körper fließen
der den Wogen ausgesetzt
sich tragen und stupsen lässt
einer stets unbekannten Heimat entgegen?
Klage (vorher: Klage und Frage)
Lieber Sam,
das ist eine interessante Lesart, ich habe in den letzten Tagen auch öfter über den "mütterlichen" Aspekt nachgedacht. Aber für mich ist das nicht alles. Ich denke, das Meer ist nicht nur eine Geberin, auch eine Verwunderin, Bergerin von Geheimnissen und manches mehr.
Ich weiß nicht, was es genau ist, aber noch sind Widerstände in mir dagegen, die Mondstrophe zu ändern. Für mich beinhaltet das Lauschen ein Horchen in die Ferne, ob sich dort etwas tut.
Trotzdem überlege ich gerade, wie es wäre, die Verben zu tauschen?
fernen Monden folgen,
ihren verworrenen Rhythmen lauschen
Die erste Strophe will ich nicht ändern. Das hängt zum einen mit der Beobachtung von Max zusammen, der Klage an sich, die zu schön ist als dass sie jemand hört. Eigentlich ein Understatement. Es soll nicht zu heftig und zu laut werden. Das andere: Das sich wiegen heißt für mich: Es ist kein anderer da. Das Meer muss sich selber wiegen. Und so traurig das sein mag, vielleicht ist es ja auch ein Segen, dass es wenigstens das kann...
Ich danke Dir!
Liebe Grüße
leonie
das ist eine interessante Lesart, ich habe in den letzten Tagen auch öfter über den "mütterlichen" Aspekt nachgedacht. Aber für mich ist das nicht alles. Ich denke, das Meer ist nicht nur eine Geberin, auch eine Verwunderin, Bergerin von Geheimnissen und manches mehr.
Ich weiß nicht, was es genau ist, aber noch sind Widerstände in mir dagegen, die Mondstrophe zu ändern. Für mich beinhaltet das Lauschen ein Horchen in die Ferne, ob sich dort etwas tut.
Trotzdem überlege ich gerade, wie es wäre, die Verben zu tauschen?
fernen Monden folgen,
ihren verworrenen Rhythmen lauschen
Die erste Strophe will ich nicht ändern. Das hängt zum einen mit der Beobachtung von Max zusammen, der Klage an sich, die zu schön ist als dass sie jemand hört. Eigentlich ein Understatement. Es soll nicht zu heftig und zu laut werden. Das andere: Das sich wiegen heißt für mich: Es ist kein anderer da. Das Meer muss sich selber wiegen. Und so traurig das sein mag, vielleicht ist es ja auch ein Segen, dass es wenigstens das kann...
Ich danke Dir!
Liebe Grüße
leonie
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