3. Fassung
gezeiten
ich halte dich in meiner hand
will dich nicht fortlassen
fühle deine kraft
birgst alles in harter haut
und hartem kern
alles
bist so klein und groß zugleich
flüstere mir deine geschichte
mag ihr lauschen
vielleicht lerne ich von dir
vielleicht
von deinem langen werden
deinem treiben lassen
drehst dich in mir
und ich mich mit dir
erzähl mir mehr
mehr von deinem weg
ja
ich lass dich endlich los
endlich
sehe dich springen
kreise ziehen
mir zum abschied
abschied
du versinkst in den gezeiten
die dir ein zuhause sind
zuhause
2. Fassung
gezeiten
ich halte dich in meiner hand
will dich nicht fortlassen
fühle deine kraft
birgst alles in harter haut
alles
du bist so klein und groß zugleich
flüstere mir deine geschichte
mag ihr lauschen
vielleicht lerne ich von dir
von deinem langen werden
drehst dich in mir
und ich mich mit dir
erzähl mir mehr
mehr von deinem weg
ja
ich lass dich endlich los
seh dich springen
kreise drehen
mir zum abschied
möchte auch frei sein
du versinkst in den gezeiten
gleitest in dein zuhause
komm zurück
oder ich zu dir
1. Fassung
gezeiten
halte dich in meiner hand
will dich nicht fortlassen
fühle deine kraft
birgst alles in harter haut
alles
bist so klein und groß zugleich
flüstere mir deine geschichte
mag ihr lauschen
vielleicht lerne ich von dir
vielleicht
von deinem langen werden
drehst dich in mir
und ich mich mit dir
erzähl mir mehr
mehr von deinem weg
ja
ich lass dich endlich los
seh dich springen
kreise drehen
mir zum abschied
abschied
möchte auch frei sein
du versinkst in den gezeiten
gleitest in dein zuhause
zuhause
komm zurück
oder ich zu dir
© Mucki
10.05.2007
gezeiten
Liebe Mucki,
diese Zeilen gefallen mir.
Das Ansprechende daran finde ich vor allem, dass Du in Deinem Gedicht das Meer mit eigenen Worten und eigenem Blick beschreibst. Das (also diese Perspektive) habe ich so noch nicht vorher gelesen und es gefällt mir sehr.
Das
und das
scheinen mir viel selbst Gesehenes zu bergen.
Auch das Ende varriert und experimentuiert mit Bekanntem und ich finde es sehr schön.
Mehr von dem Zeug
.
Liebe Grüße
max
diese Zeilen gefallen mir.
Das Ansprechende daran finde ich vor allem, dass Du in Deinem Gedicht das Meer mit eigenen Worten und eigenem Blick beschreibst. Das (also diese Perspektive) habe ich so noch nicht vorher gelesen und es gefällt mir sehr.
Das
fühle deine kraft
und das
birgst alles in harter haut
und hartem kern
scheinen mir viel selbst Gesehenes zu bergen.
Auch das Ende varriert und experimentuiert mit Bekanntem und ich finde es sehr schön.
Mehr von dem Zeug
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Liebe Grüße
max
Hallo Mucki,
sei bitte nicht böse, wenn ich nochmal auf den Schluß zu sprechen komme. Ich vergleiche nur mal die drei Versionen, und stelle fest, dass sich das Gedicht sehr ins Unkonkrete gewandelt hat. Denn in der ersten Version gibt es zwei klare Aussagen, das lyrische Ich betreffend:
Ich möchte frei sein.
Und der, schon von mir angesprochene Wunsch, dem Stein ins Wasser zu folgen.
Für mich drehte sich der Rest des Textes um diese zwei Aussagen, gaben dem wehmütigen Betrachten einen Sinn.
Ich schreibe das nur, damit du siehst, dass deine ursprüngliche Version für mich sehr reizvoll war. So, wie es jetzt dasteht, ist es mir (wahrscheinlich nur, weil ich den Vergleich habe) zu seicht.
Liebe Grüße
Sam
sei bitte nicht böse, wenn ich nochmal auf den Schluß zu sprechen komme. Ich vergleiche nur mal die drei Versionen, und stelle fest, dass sich das Gedicht sehr ins Unkonkrete gewandelt hat. Denn in der ersten Version gibt es zwei klare Aussagen, das lyrische Ich betreffend:
Ich möchte frei sein.
Und der, schon von mir angesprochene Wunsch, dem Stein ins Wasser zu folgen.
Für mich drehte sich der Rest des Textes um diese zwei Aussagen, gaben dem wehmütigen Betrachten einen Sinn.
Ich schreibe das nur, damit du siehst, dass deine ursprüngliche Version für mich sehr reizvoll war. So, wie es jetzt dasteht, ist es mir (wahrscheinlich nur, weil ich den Vergleich habe) zu seicht.
Liebe Grüße
Sam
Hallo Sam,
wieso denn böse sein? Nein, im Gegenteil, ich finde es schön, dass dich dieses Gedicht beschäftigt.
Ich habe diesen Satz "möchte auch frei sein" rausgenommen, da ich smiles Einwand berechtigt fand. Ein Stein ist ja nicht frei. Deshalb ersetzte ich durch "dein treiben lassen".
Ich könnte natürlich jetzt etwas dazuschreiben, im Sinne von, "möchte mich auch treiben lassen", aber das fände ich dann zuviel.
Und wegen dem weggelassenen Schluss: vor allem das "und ich zu dir" könnte, wie ich aus den Kommentaren erlas und auch selbst erkannte, zu falschen Assoziationen führen, nämlich, dass LI ans Sterben denkt oder so etwas.
Ist denn für dich, Sam, die Wehmut mit der 3. Fassung ganz draußen?
Ich finde schon, dass die Zeilen nach wie vor große Wehmut ausdrücken, hm?
Saludos
Mucki
wieso denn böse sein? Nein, im Gegenteil, ich finde es schön, dass dich dieses Gedicht beschäftigt.
Ich habe diesen Satz "möchte auch frei sein" rausgenommen, da ich smiles Einwand berechtigt fand. Ein Stein ist ja nicht frei. Deshalb ersetzte ich durch "dein treiben lassen".
Ich könnte natürlich jetzt etwas dazuschreiben, im Sinne von, "möchte mich auch treiben lassen", aber das fände ich dann zuviel.
Und wegen dem weggelassenen Schluss: vor allem das "und ich zu dir" könnte, wie ich aus den Kommentaren erlas und auch selbst erkannte, zu falschen Assoziationen führen, nämlich, dass LI ans Sterben denkt oder so etwas.
Ist denn für dich, Sam, die Wehmut mit der 3. Fassung ganz draußen?
Ich finde schon, dass die Zeilen nach wie vor große Wehmut ausdrücken, hm?
Saludos
Mucki
Hallo Mucki,
das "ich zu dir" ist schon recht konkret und lässt einen daran denken, dass das LI zumindest mit dem Gedanken spielt, ins Wasser zu gehen. Wenn das nicht so von dir gewollt war, ist es bestimmt gut das zu ändern bzw. zu streichen.
Was das "frei sein" betrifft, so gehts es ja nicht unbedingt darum, dass ein Stein wirklich frei ist, sondern was das LI mit dem Stein und seinem Sein in den Gezeiten assoziiert. Wenn man denn so genau lesen möchte, kann man auch nicht sagen, dass sich ein Stein treiben lässt (da denkt man ja eher an ein Stück Holz, welches auf der Oberfläche treibt). Viel mehr wird er von den Gezeiten weiter gespült oder getrieben (also passiv).
Ich will hier jetzt keine Wortklauberei betreiben, sondern einfach nur deine erste Version verteidigen. ,-)
Auch in der jetzigen Version klingt eine Menge Wehmut mit. Bedingt durch die beiden Worte Abschied und Zuhause. Eine Wehmut allerdings, die für mich nicht so fassbar ist, wie in der ersten Version.
Liebe Grüße
Sam
PS: Was mir noch zu dem "frei sein" einfällt. Der Stein wird ja in Wirklichkeit wieder freigelassen, vom LI. Da heißt es ja in der zweiten Zeile "will dich nicht fortlassen". Am Ende tut sie es doch. Hier könnte ein wunderbarer Ansatz für die Wehmut sein. Dass das LI vielleicht ebenfalls festgehalten wird und hofft, es würde endlich "freigegeben", so wie es den Stein am Ende freigibt und zurück in die Gezeiten wirft.
das "ich zu dir" ist schon recht konkret und lässt einen daran denken, dass das LI zumindest mit dem Gedanken spielt, ins Wasser zu gehen. Wenn das nicht so von dir gewollt war, ist es bestimmt gut das zu ändern bzw. zu streichen.
Was das "frei sein" betrifft, so gehts es ja nicht unbedingt darum, dass ein Stein wirklich frei ist, sondern was das LI mit dem Stein und seinem Sein in den Gezeiten assoziiert. Wenn man denn so genau lesen möchte, kann man auch nicht sagen, dass sich ein Stein treiben lässt (da denkt man ja eher an ein Stück Holz, welches auf der Oberfläche treibt). Viel mehr wird er von den Gezeiten weiter gespült oder getrieben (also passiv).
Ich will hier jetzt keine Wortklauberei betreiben, sondern einfach nur deine erste Version verteidigen. ,-)
Auch in der jetzigen Version klingt eine Menge Wehmut mit. Bedingt durch die beiden Worte Abschied und Zuhause. Eine Wehmut allerdings, die für mich nicht so fassbar ist, wie in der ersten Version.
Liebe Grüße
Sam
PS: Was mir noch zu dem "frei sein" einfällt. Der Stein wird ja in Wirklichkeit wieder freigelassen, vom LI. Da heißt es ja in der zweiten Zeile "will dich nicht fortlassen". Am Ende tut sie es doch. Hier könnte ein wunderbarer Ansatz für die Wehmut sein. Dass das LI vielleicht ebenfalls festgehalten wird und hofft, es würde endlich "freigegeben", so wie es den Stein am Ende freigibt und zurück in die Gezeiten wirft.
Hallo Sam,
eben, genau deshalb habe ich es rausgenommen, weil ja solche Assoziationen hier kamen, die ich aber nicht hatte.
Zum "frei sein". Dazu schrieb ich bereits weiter oben. Ich meinte es umfassender, müsste es aber dann auch umfassender im Gedicht schreiben, deshalb habe ich reduziert auf "treiben lassen", im Sinne von "geschehen lassen"
Du hast schon Recht, die Wehmut ist in der ersten Version sehr viel stärker, ja.
Vor dem Loslassen, steht ein "Ja" und dann zweimal "endlich". Das soll genau das ausdrücken, dass es dem LI sehr schwerfällt, den Stein loszulassen und es dann endlich tut.
Übrigens, interessant, dein Gedanke. Ich hatte nämlich in der allerersten Version, die ich hier gar nicht eingestellt hatte drin:
"Ich kann dich nicht loslassen
so wie du mich nicht loslässt"
Das habe ich dann aber gestrichen, weil ich mir dachte, dadurch würde der Stein zu sehr personifiziert (bzw. noch mehr), und man würde dies nicht mehr nachvollziehen können.
Danke dir sehr für deine Auseinandersetzung mit dem Gedicht, Sam,-)
Saludos
Mucki
das "ich zu dir" ist schon recht konkret und lässt einen daran denken, dass das LI zumindest mit dem Gedanken spielt, ins Wasser zu gehen. Wenn das nicht so von dir gewollt war, ist es bestimmt gut das zu ändern bzw. zu streichen.
eben, genau deshalb habe ich es rausgenommen, weil ja solche Assoziationen hier kamen, die ich aber nicht hatte.
Zum "frei sein". Dazu schrieb ich bereits weiter oben. Ich meinte es umfassender, müsste es aber dann auch umfassender im Gedicht schreiben, deshalb habe ich reduziert auf "treiben lassen", im Sinne von "geschehen lassen"
Du hast schon Recht, die Wehmut ist in der ersten Version sehr viel stärker, ja.
PS: Was mir noch zu dem "frei sein" einfällt. Der Stein wird ja in Wirklichkeit wieder freigelassen, vom LI. Da heißt es ja in der zweiten Zeile "will dich nicht fortlassen". Am Ende tut sie es doch. Hier könnte ein wunderbarer Ansatz für die Wehmut sein. Dass das LI vielleicht ebenfalls festgehalten wird und hofft, es würde endlich "freigegeben", so wie es den Stein am Ende freigibt und zurück in die Gezeiten wirft.
Vor dem Loslassen, steht ein "Ja" und dann zweimal "endlich". Das soll genau das ausdrücken, dass es dem LI sehr schwerfällt, den Stein loszulassen und es dann endlich tut.
Übrigens, interessant, dein Gedanke. Ich hatte nämlich in der allerersten Version, die ich hier gar nicht eingestellt hatte drin:
"Ich kann dich nicht loslassen
so wie du mich nicht loslässt"
Das habe ich dann aber gestrichen, weil ich mir dachte, dadurch würde der Stein zu sehr personifiziert (bzw. noch mehr), und man würde dies nicht mehr nachvollziehen können.
Danke dir sehr für deine Auseinandersetzung mit dem Gedicht, Sam,-)
Saludos
Mucki
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