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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 09.10.2006, 17:13

Der große Bär hat gewürfelt.

Es traf
den Salamander, der
einmal im Monat
die Straße überquert,
auf der
einmal am Tag
ein Auto fährt.

Das Gelbschwarz
eine Karte
wie sie die Vögel
innen tragen.

Der große Bär würfelt gern.
Lieblingsfarbe rot.


Erstfassung:

Ich bin 62.
Ich lebe.

Der große Bär hat gewürfelt.

Es traf
den Salamander, der
einmal im Monat
die Straße überquert,
auf der
einmal am Tag
ein Auto fährt.

Das Gelbschwarz
eine Karte
wie sie die Vögel
innen tragen.

Ich lebe, bin 62.

Der große Bär würfelt gern.
Lieblingsfarbe rot.



Ich bin 62.
Ich lebe.



Allererste Fassung:

Der große Bär hat gewürfelt

Es traf
den Salamander, der
einmal im Monat
die Straße überquert,
auf der
einmal am Tag
ein Auto fährt.

Ist die gelb schwarze Haut
eine Karte
wie sie die Vögel
innen tragen?

Ich lebe, weiß nicht
wohin.

Der große Bär würfelt gern.
Lieblingsfarbe rot.
Zuletzt geändert von leonie am 16.10.2006, 20:00, insgesamt 3-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.11.2006, 13:44

Liebe leonie,
ich weiß, total spät, aber da ich gerade was anderes suche, habe ich meine Notizen zu Bären gefunden:

1) Platon: verwendete ihn als metaphorische Umschreibung für die Bedrohung der Gesellschaft
2) Simone Bell/Beil oder irgednwie so (weiß den Namen nicht richtig, da mitgeschrieben und nicht verstanden): nimmt dieses Motiv auf für numinose Mächte, die die gesellschaft bedrohen.
3) Bachmann schrieb einen Essay über diese Autorin und später "Anrufung des großen Bären".

damit fällt dein text etwas aus diesem deutungsschema raus, was dem text aber natürlich keinen Abbruch tut, mir gefällt das Bild immer noch sehr in deisem Kontext.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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leonie
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Beitragvon leonie » 21.11.2006, 16:14

Liebe Lisa,

danke, dass Du noch mal nachgehakt hast! Obwohl der Text auch für mich im Moment weit weg ist, war es trotzdem interessant, über den Bären zu lesen!

Liebe Grüße
leonie


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