Ende
Das Gebirg*
starrt stur
durch die Wetter.
Ein Fingerzittern,
wie
Eis glitzert,
schmilzt Schluchten;
du kauerst dich hinein.
Von nun an: Warten.
* Zeile geändert auf Vorschlag von... emm, allen? Mindestens Max, Last, aram und Lisa, vorher: "Das Gebirg deines Lebens"
Ende
Huhu Lichelzauch.
(noch keine Kommentare gelesen bis auf den * Hinweis ... Wiederholungen bitte überlesen)
seeehr klares, stimmiges Bild, schön .... ja, "deines Lebens" musste unbedingt weg ... volle Zustimmung.
Nun komm ich auf dem Eis ein bisschen ins Schlittern. Welche Finger zittern ? Wie können Finger zittern, sodass sie wie Eis glitzern ? Da bauen sich bei mir leider keine Bilder auf. Dieses "wie" ist ja auch immer problematisch in Gedichten ... das konservative Lager will es überhaupt nicht in Gedichten sehen, u.a. weil Metaphern gerade in Gedichten nicht "benannt" werden müssen (aber ich habe auch schon "große Dichter" gelesen, die das gemacht haben).
Überdies ist "stur" eine Form von Starrheit für mich und deshalb wirkt das "Zittern" so ohne Überleitung unpassend.
Eis schmilzt Schluchten ?
Wenn Schluchten schmelzen, was bleibt da ?
Versteh ich nicht. Oder meinst du "schmilzt zu Schluchten" ?
schönste Stelle für mich im Text
Grüße vom
notorischen Nörgelnifler
(noch keine Kommentare gelesen bis auf den * Hinweis ... Wiederholungen bitte überlesen)
Das Gebirg*
starrt stur
durch die Wetter.
seeehr klares, stimmiges Bild, schön .... ja, "deines Lebens" musste unbedingt weg ... volle Zustimmung.
Ein Fingerzittern,
wie
Eis glitzert,
Nun komm ich auf dem Eis ein bisschen ins Schlittern. Welche Finger zittern ? Wie können Finger zittern, sodass sie wie Eis glitzern ? Da bauen sich bei mir leider keine Bilder auf. Dieses "wie" ist ja auch immer problematisch in Gedichten ... das konservative Lager will es überhaupt nicht in Gedichten sehen, u.a. weil Metaphern gerade in Gedichten nicht "benannt" werden müssen (aber ich habe auch schon "große Dichter" gelesen, die das gemacht haben).
Überdies ist "stur" eine Form von Starrheit für mich und deshalb wirkt das "Zittern" so ohne Überleitung unpassend.
Eis glitzert,
schmilzt Schluchten;
du kauerst dich hinein.
Eis schmilzt Schluchten ?
Wenn Schluchten schmelzen, was bleibt da ?
Versteh ich nicht. Oder meinst du "schmilzt zu Schluchten" ?
du kauerst dich hinein.
schönste Stelle für mich im Text
Grüße vom
notorischen Nörgelnifler
Schock, noch mehr
Hallo, Nörgelnifl, das gefällt mir aber. Danke für deine umfangreiche Auseinandersetzung.
Zu dem glitzernden Fingerzittern... wer sagt denn, dass die Finger glitzern? Also, mir haben schon mal die Finger gezittert und ich habe Eis glitzern sehen - daraus entstand das Bild, mehr weiß ich nicht. (Nichts ist ja schlimmer, als wenn ein Bild nicht funktioniert, deshalb finde ich es für uns beide sehr schade... nächstes Mal!
)
Wie? Kein "wie"? Wie denn sonst? (Faszinierend, dass es soviele Worte gibt, die man nicht benutzen darf... gibt es da eine Liste, irgendwo? Ich kenn mich noch nicht so gut aus...) Und jetzt wieder ernsthaft - wie hättest denn du diese Metapher hier ausgedrückt (gesetzt, dir würde sie gefallen)?
Hmm, keine Überleitung stimmt. Das ist's ja eben, fand ich.
Das "zu" in den Schluchten finde ich persönlich ganz unnötig und zu limitierend. Außerdem ist das Subjekt das "Fingerzittern", das hier wenn schon irgendetwas schmilzt (das Eis schmilzt mit, deshalb, könnte man sagen, muss aber nicht, glitzert es). Allerdings bin ich selbst im Zweifel, ob das verstanden wird, ohne "zu"...
So, genug gezaucht...
Aber danke für deine Beobachtungen! Das hilft ungemein, wenn man keine Ahnung hat, wie ein eigener Text gelesen wird.
Gruß,
l

Hallo, Nörgelnifl, das gefällt mir aber. Danke für deine umfangreiche Auseinandersetzung.
Zu dem glitzernden Fingerzittern... wer sagt denn, dass die Finger glitzern? Also, mir haben schon mal die Finger gezittert und ich habe Eis glitzern sehen - daraus entstand das Bild, mehr weiß ich nicht. (Nichts ist ja schlimmer, als wenn ein Bild nicht funktioniert, deshalb finde ich es für uns beide sehr schade... nächstes Mal!

Wie? Kein "wie"? Wie denn sonst? (Faszinierend, dass es soviele Worte gibt, die man nicht benutzen darf... gibt es da eine Liste, irgendwo? Ich kenn mich noch nicht so gut aus...) Und jetzt wieder ernsthaft - wie hättest denn du diese Metapher hier ausgedrückt (gesetzt, dir würde sie gefallen)?
Hmm, keine Überleitung stimmt. Das ist's ja eben, fand ich.
Das "zu" in den Schluchten finde ich persönlich ganz unnötig und zu limitierend. Außerdem ist das Subjekt das "Fingerzittern", das hier wenn schon irgendetwas schmilzt (das Eis schmilzt mit, deshalb, könnte man sagen, muss aber nicht, glitzert es). Allerdings bin ich selbst im Zweifel, ob das verstanden wird, ohne "zu"...
So, genug gezaucht...
Aber danke für deine Beobachtungen! Das hilft ungemein, wenn man keine Ahnung hat, wie ein eigener Text gelesen wird.
Gruß,
l
Lieber lichel,
zum wie: wenn ein wie dasteht ist es keine Metapher....sondern ein vergleich (Jaaaaaaaaaa, jetzt kommt das Studium durch
). Eine Metapher funktioniert ein wenig anders, aber auf jeden Fall ohne ein wie. Sie arbeitet mit dem Tertium comparationis: Gemeinsamkeit(en) zweier verschiedener, miteinander verglichenen Gegenstände bilden sozusagen dieses als eine Art Schnittmenge zweier unterchiedlicher Kreise...Nifl hat deine drei verse der zweiten Strophe also als Vergleich gelesen...um dieses gemeinsame ist übrigens oft ein großes Geheimnis....das vielleicht oft sogar die Poesie ausmacht...(für mich)
Ein Fingerzittern, das wie Eis glitzert (auch wenn du die Stelle vielleicht gar nicht so meinst)
Liebe Klugscheißgrüße,
Lisa :117:
zum wie: wenn ein wie dasteht ist es keine Metapher....sondern ein vergleich (Jaaaaaaaaaa, jetzt kommt das Studium durch

Ein Fingerzittern, das wie Eis glitzert (auch wenn du die Stelle vielleicht gar nicht so meinst)
Liebe Klugscheißgrüße,
Lisa :117:
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hey, mit einem Literaturstudium ist man hinterher mit einer Sicherheit von 90 Prozent arbeitslos...irgendwozu muss das Studium doch gut sein
. So, nun aber zurück zum (wundervollen) Gedicht.

Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi Lichel.
Es wurde schon viel gesagt, deswegen von mir nur:
Guter Tiefgang. Weiter!
Tom.
Es wurde schon viel gesagt, deswegen von mir nur:
Guter Tiefgang. Weiter!
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
lichelzauch hat geschrieben:Hmm, keine Überleitung stimmt. Das ist's ja eben, fand ich.
finde ich auch
Das "zu" in den Schluchten finde ich (...) zu limitierend.
ebenfalls
:pfeifen:
moshe.c hat geschrieben:Offensichlich ruft dieses Gedicht etwas hervor, was man nicht haben möchte, was man verändern möchte
hey moshe, das finde ich spannend -?? kannst du das näher beziehen, oder willst du es nur so in den raum werfen, oder hat es sich inzwischen erübrigt, oder...?
muchos greetings, aram
Zitat:
Das "zu" in den Schluchten finde ich (...) zu limitierend.
ebenfalls
nun mal Fleisch bei die Fische ... sonst muss ich an "hurz" denken.
Könnte mir jemand die Stelle im Kontext interpretieren ? Wäre sehr nett, denn ich habe da irgendwie eine limitierende Blockade, scheint mir.
Was meint Eis schmilzt Schluchten ?
Wie kann Eis was schmelzen ? (wiso der Widerspruch ..was sagt er KONKRET aus ?)
Wie kann eine Schlucht schmelzen ? (eine Schlucht ist doch "nichts")
Neugierige Grüße von einem ehrlichen
Nichtwattewerfer
nun mal Fleisch bei die Fische ... sonst muss ich an "hurz" denken.

Nochmal, von schmelzendem Eis steht da gar nichts (und eigentlich auch nichts von schmelzenden Schluchten, obwohl man da streiten könnte), wenn, dann das Fingerzittern.
Wie genau und auf was sich das bezieht, will ich eigentlich offen lassen, was ja auch irgendwo der "Witz" bei lyrischen Verdichtungen ist... solange es denn funktioniert - da experimentiere ich ja noch, und das hier scheint mir auch ein Grenzfall zu sein. Gut, dass du mich darauf aufmerksam machst.
Vielleicht hilft es, hier an Gletscher oder Schmelzwasser zu denken? Die "schaffen" ja auch Schluchten, eben durch Schmelzen.
Liebe Grüße,
l
Hey Aram,
das hat sich nicht erledigt.
Ich sitze wirklich hier staunend daneben und frage mich Fragen nach Fragen.
Das Gedicht ist für mich klar und schön, ein Highlight.
Und nun verstehe ich es im Moment nicht, was diese Diskussion hervorruft.
Ich warte noch und schaue ob ich ein Resümee finde.
Echt spannend
moshe.c
Ich hoffe nur das lichel dabei nix vergeht
das hat sich nicht erledigt.
Ich sitze wirklich hier staunend daneben und frage mich Fragen nach Fragen.
Das Gedicht ist für mich klar und schön, ein Highlight.
Und nun verstehe ich es im Moment nicht, was diese Diskussion hervorruft.
Ich warte noch und schaue ob ich ein Resümee finde.
Echt spannend
moshe.c
Ich hoffe nur das lichel dabei nix vergeht
Ich hoffe nur das lichel dabei nix vergeht
Lieber moshe,
danke für deine Sorge. Also, ich finde das auch sehr spannend, weil man viel über sich selber lernt. Dieses Veröffentlichen von Gedichten ist für mich ja recht neu, aber ich denke, es ist ein Lernprozess, damit umgehen zu lernen. Wenn man das nicht packt, darf man nicht hier nichts einstellen. Emotional ist es am Anfang natürlich ein bisschen schwierig, aber wenn ich mir hier die Kommentare so angucke, dann finde ich sie durchweg (also nicht nur hier sondern überall im Forum) in positivem Ton geschrieben, ehrlich und nachvollziehbar.
Ach! Danke auch an Tom und Gerda, die ich vorhin ein bisschen überlesen habe, für ihre Kommentare!
So... noch zwei Antworten hier bis in die Top20

Liebe Grüße,
l
Nochmal, von schmelzendem Eis steht da gar nichts
Also das Zittern sieht aus wie Eis, ist aber kein Eis, sondern im Gegenteil sehr warm, weil es Schluchten zum Schmelzen bringt. .... warte, da muss ich drüber nachdenken ... Und in diese Schluchten, die durch ein Zittern geschaffen wurden, findet (oder zumindest 'sucht') das LyI Geborgenheit/Schutz . Also ist 'zittern' hier positiv gemeint, aha ! ... da müssen kleine Niflchen erstmal drauf kommen ... zittern ist ja allgemein negativ konnotiert.
Das wir uns nicht falsch verstehen, ich möchte deinen Text nicht mies machen, sondern eine Sichtweise aufzeigen, die außerhalb dieser blauen Mauern auftauchen könnte ....
Wie genau und auf was sich das bezieht, will ich eigentlich offen lassen, was ja auch irgendwo der "Witz" bei lyrischen Verdichtungen ist...
Das sehe ich nicht so, aber das führte zu einer Grundsatzdiskussion.
Ich hoffe nur das lichel dabei nix vergeht
Das hoffe ich auch ... und nun bin ich auch schon ruhig.
Emm... *g*... naja, positiv, negativ - nicht, dass das falsch wäre, was du schreibst. Aber wie kommst du darauf, dass Schutz/Geborgenheit unbedingt was Positives ist? Dann hätte ich wohl nicht "kauern" geschrieben, und vielleicht auch nicht "-zittern". Obwohl... ich denke mal, das liegt an jedem selbst.
Ich versteh dich schon richtig.
Immer her mit den Sichtweisen.
l
Ich versteh dich schon richtig.

Immer her mit den Sichtweisen.
l
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 17 Gäste