Maniana, maniana...

[Louisa]

Die Liebe war
schon gestern
ein totgeborenes Kind.

Seine Augen waren
vom Strahlen
Deiner Stimme blind.

Sag, hoffst Du mit mir?

Morgen, morgen
streift Dein Mund
an meinen und wir sind

Sonnentrunkene
Myrtesträucher
zwischen Piniendüften

Wir erwecken
schon morgen
das reglose Kind

wenn sein Handgelenk pocht
und wir die Gelegenheit fangen

wenn wir nacheinander tasten
und seine ersten Atemzüge fassen.

Morgen, morgen wir beide...

[Louisa]

Hall Iris,
Natürlich, natürlich...ich werde mystisch in mich gehen (was man da so alles findet...) und schauen, ob mir die zeilen dann immer noch gefallen.

Liebe Grüße ganz aus mir heraus, louisa

[Lisa]

Liebe Louisa,

ich (für mich gesprochen) denke durchaus, dass man das Bild eines totgeborenen Kindes auch im übertragenden Sinne verwenden kann, ohne dies als Bild zu lesen, dass nur durch den Bezug zu wirklich totgeborenen Kindern an Ausdruck gewinnt 8allerdings bin ich auch niemand mit solchen Erfahrungen...). Für mich ist es einfach insofern ein treffendes (im Sinne von berühren) Bild, als dass es von etwas erzählt, das von beginn an hoffnungslos ist, obwohl so viel Wunsch danach da ist...insofern für mich ein gelungenes Bild...

Sprachlich hat gerda erst einmal so viele Anmerkungen gemacht, dass ich mich da erst einmal zurückhalte, sonst wird es einfach zu viel. Nur dies eine:

Die Liebe war
gestern schon
ein totgeborenes Kind.

Vielleicht unsinnig, das zu erwähnen, aber für mich wäre reiner:

Die Liebe war
schon gestern
ein totgeborenes Kind.

Liebe Grüße,
Lisa

[Louisa]

Liebe beurlaubte Lisa,

dies werde ich sogleich ändern. Ich fühle mich sehr geehrt und stimme Deiner Interpretation mit traurigen Blicken zu O:) .

Dank und Gruß, louisa