Glaub mir

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 17.05.2009, 17:43

In dieser Zeit genormter Zärtlichkeit
und festgelegter Abfolgen
vom taktischen Zungenkuss bis zur
technischen G-Punkt-Landung
zwischen Organismus und Orgie.

Will ich Dich:
Nicht-Vögeln.

In meinem Mund soll
Stille sein.
(Die immerhin blieb unverschmutzt).

Lass uns
mit den Augen lieben.
Mit kranichfedernen Worten.
Unsere Schatten könnten einander berühren
und vielleicht die Fingerspitzen.

Glaub mir:
Wir werden höher fliegen.



Zwischenzeitliche Fassung:

In dieser Zeit genormter Zärtlichkeit
und festgelegter Abfolgen
vom taktischen Zugenkuss
bis zur technischen G-Punkt-Landung
zwischen Organismus und Orgie.

Will ich Dich:
Nicht-Vögeln.

In meinem Mund
soll Stille sein.
(Die immerhin blieb unverschmutzt).

Lass uns einander erkennen
im Spiegel der Netzhaut
mit kranichfedernen Worten.
Unsere Schatten berühren sich
und vielleicht das äußerste Ende
der Fingerspitzen.

Das Vögeln überlassen wir
Gänsen und Gockeln.
Glaub mir:
Wir fliegen höher als sie.
Zuletzt geändert von leonie am 20.05.2009, 21:28, insgesamt 9-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 20.05.2009, 21:27

Liebe Elsa,

nifl hatte die Gänse auch schon moniert, ich denke, ich nehme sie wirklich raus.
Deinen Vorschlag für den Schluss übernehme ich dann gleich mit.

Liebe Mucki,

der Rechtschreibfehler ist korrigiert, danke Dir.

Liebe Grüße an Euch

leonie

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 24.05.2009, 16:23

Liebe leonie,

Nifls Einwand kann ich tendenziell nachvollziehen (läuft ja nie auf ein entweder-oder hinaus) - ich finde, diese Überarbeitung steht dem Text noch besser!

Bleibt ein tolles Gedicht,
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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leonie
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Beitragvon leonie » 24.05.2009, 21:14

Liebe Lisa,

danke Dir!

Nifl hatte einfach recht. (Mich hat bei den Gänsen und erst recht bei den Gockeln) der Schalk geritten.

Liebe Grüße

leonie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 24.05.2009, 23:35

Liebe Leonie,

superfein geworden, ich gratuliere!

Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 25.05.2009, 08:33

Juhu, ich bin ein Rechthaberisch (das sind die schrägen Vögel, die sich immer an der Sonne verbrennen und dann mit Volldampf gegen's Balkonfenster fliegen)

Ä, was ich eigentlich schreiben wollte: Gefällt mir auch besser mit dem abgeschwächten Vergleich. Es liegt viel Sehnsucht in dem Text und Zärtlichkeit ... aber immer noch auch ein bisschen "Gegeneinverständnis" nach dem Motto: Ach, ist doch ein traumhafter Platz hier hinter der Säule. Auch nicht so laut und so grell wie da vorne vor der Bühne, findest du nicht auch? ...

Viel Spaß
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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leonie
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Beitragvon leonie » 25.05.2009, 14:47

Liebe Elsa,

dankeschön!

Lieber Nifl,

manchmal ist der Platz hinter der Säule einfach himmlisch....Man muss ja nicht immer im Rampenlicht sein. Ansonsten hast Du natürlich recht. :-)

Liebe Grüße

leonie


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