Poem über die Perversion du monde -
in Gedenken an den verunglückten König,
mon amour, vor seiner Genesungskur.
Le ciel, my father, my son, my lover,
der trägt das tödliche Blau deiner
Orgasmusaugen, my secret, mein Pfau -
If I would be your Gummifrau, die Luft
ginge mir aus, my father, my son, my lover,
I can´t stand Bananen any more, denn
Immer muss ich an dich denken.
Die Badezimmergarnitur, mon amour,
ist der einzige Zeuge of our Verbrechen -
Sprechen wir nicht miteinander, bloß
nicht mehr sprechen, denn die Satelliten
zeichnen ja eh bald toute la vie
avec beaucoup de private Pornographie
auf für einen free download
bei Google earth, willst du das?
Ich persönlich, I don´t denke, I only dichte -
about the sky mortel of your eyes, wer weiß
denn auch sonst noch davon?
Änderungen:
Strophe zwei: "Can not see" wurde zu "can´t stand"
Poem über die Perversion du monde - in Gedenken an den...
Oder heißt das etwa amüsanter weise ebenfalls "stand" ? Heißt "stand" nur "stehen" oder auch "ertragen" ? Gibt es nicht etwas mit "sehen" smile ?
Jepp, "stand" heißt auch ertragen, aushalten.
Mit "see" bedeutet der Satz eher, dass man nicht mehr die Fähigkeit besitzt, Bananen sehen zu können (im Sinne von blind sein - Ich kann alles sehen außer Bananen). Oder auch, dass da eben noch Bananen waren, die jetzt aber weg sind, weshalb man da jetzt keine Bananen mehr sehen kann.
LG
Last
Bonjour Louisa,
du fragtest nach weiteren Meinungen. Du kannst dir sicher denken, was ich von deinen Zeilen halte ....gif)
Es geht mir hiermit wie mit "Der Morgen nach dem Tod des Königs herbeigeführt durch eine Nordmanntanne". Ich finde diesen Mix grauselig.
Wenn du wenigstens nur deutsch und französisch mixen würdest, aber wieder alle drei Sprachen ...
Non, rien de tout pour moi.
Salut
Mucki
du fragtest nach weiteren Meinungen. Du kannst dir sicher denken, was ich von deinen Zeilen halte ...
.gif)
Es geht mir hiermit wie mit "Der Morgen nach dem Tod des Königs herbeigeführt durch eine Nordmanntanne". Ich finde diesen Mix grauselig.

Wenn du wenigstens nur deutsch und französisch mixen würdest, aber wieder alle drei Sprachen ...
Non, rien de tout pour moi.
Salut
Mucki
Liebe Lou,
ja,ja ich bin voller Tücken @O-Augen .-)
Last, herrlich&korrekt, der zweite Teil:
Mit "see" bedeutet der Satz eher, dass man nicht mehr die Fähigkeit besitzt, Bananen sehen zu können (im Sinne von blind sein - Ich kann alles sehen außer Bananen). Oder auch, dass da eben noch Bananen waren, die jetzt aber weg sind, weshalb man da jetzt keine Bananen mehr sehen kann.
Bea, dich kann man ja herbeizaubern
liebe Grüße,
Lisa
ja,ja ich bin voller Tücken @O-Augen .-)
Last, herrlich&korrekt, der zweite Teil:
Mit "see" bedeutet der Satz eher, dass man nicht mehr die Fähigkeit besitzt, Bananen sehen zu können (im Sinne von blind sein - Ich kann alles sehen außer Bananen). Oder auch, dass da eben noch Bananen waren, die jetzt aber weg sind, weshalb man da jetzt keine Bananen mehr sehen kann.
Bea, dich kann man ja herbeizaubern

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Louisa,
noch eine kleine Meinung.
Ich würde mir noch immer wünschen, dass du den Sprachmix nicht nur rein klanglich einsetzt, sondern du diese Ebene auch nutzt, um Inhalte, Bilder zu transportieren. Mir kommen die Sprachwechsel noch immer sehr unmotiviert vor, weil du im Grunde das Gleiche einfach übersetzt und nicht mit den sprachlichen und kulturellen Besonderheiten arbeitest. Das hielte ich aber immer noch für sehr reizvoll.
Mein Grundverständnis/assoziations-problem scheint aber hier zu liegen:
Liebe Grüße
smile
noch eine kleine Meinung.

Ich würde mir noch immer wünschen, dass du den Sprachmix nicht nur rein klanglich einsetzt, sondern du diese Ebene auch nutzt, um Inhalte, Bilder zu transportieren. Mir kommen die Sprachwechsel noch immer sehr unmotiviert vor, weil du im Grunde das Gleiche einfach übersetzt und nicht mit den sprachlichen und kulturellen Besonderheiten arbeitest. Das hielte ich aber immer noch für sehr reizvoll.
Mein Grundverständnis/assoziations-problem scheint aber hier zu liegen:
Lisa hat geschrieben:Ansonsten finde ich an dem Text raffiniert und klug, wie es einen fiktiven Einzelfall schafft, der für den Leser bis zu einem gewissen Teil unbekannt bleiben muss (bananenpassage etc. = hermetisch) und trotzdem erzählt wie es allgemein um die Liebe, bzw. die Liebenden in der Welt bestellt ist.

Liebe Grüße
smile
Danke Smile!
Mmm... ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz genau wie du das mit den "kulturellen Besonderheiten" meinst, denn eigentlich habe ich schon versucht darauf Acht zu geben, z.B. in der Christentum-Anlehnung im Englischen oder bei dieser "C´est la vie" - Annäherung im Französischen, sowie bei der ziemlich korrekten deutschen Art in Form des Wortes: "Badezimmergarnitur" (meine Meinung).gif)
Aber das muss man auch nicht unbedingt erkennen, weil es mir eher unwichtig ist.
Ich habe gestern Mini-Golf gespielt und am Anfang immer mit voller Wucht auf die Barrieren getroffen, sodass der Ball aus der Bahn gesprungen ist und einen ganz anderen Weg entlang rollte.
Irgendwann meinte ich dann aus Spaß, als ich vor dem nächsten Loch stand: "Sehr schön, wieder was zum kaputt schlagen."
Dabei habe ich gedacht: Es ist mit der Sprache das gleiche. Es gibt diese Gremien grau-melierter Herren, die "die deutsche Sprache schützen" wollen - und meinen die Sprache würde "zerstört" werden, durch all diese fremden Einschübe -
Aber ich denke: Und wenn das etwas Zerstörerisches, Destruktives hat, diese Entwicklung - Wo liegt das Problem? - Dann wäre es ja die Aufgabe des Dichters aus dieser zerstörten Form eine neue kreative zu entwickeln-
Deshalb glaube ich, dass so ein Sprachenmix, sowohl mit unserer Zeit in Verbindung steht, was Lisa dazu geführt haben könnte:
...als auch immer meine Absicht besteht mit meinen eigenen und den Assoziationen des Lesers zu spielen. Ich habe andere Assoziationen zu "Le ciel" - Was mich z.B. sehr an "Sichel" erinnert und damit nah an der Sense und dem Tod, dem "Tödlichen Himmel" liegt - als zu eben diesem "Himmel" - der auf mich eher romantisch, dadurch fast unglaubwürdig wirkt.
In diesem Zusammenhang lese ich Lisas ersten Absatz:
Ich rede wahrscheinlich schon wieder zu viel, aber ich will nur verdeutlichen worum es mir geht. Ich finde man kann kaum noch ein Liebesgedicht über die Nacht, die Sehnsucht und die Sterne in diesen genannten Wortfeldern schreiben, wenn die ganze Welt um einen herum gleichzeitig über "Coffee to go" und "Merry Christmas" diskutiert.
Meiner Meinung nach eröffnet diese Zerstörung der Sprachgrenzen auch ganz neue Möglichkeitsländer, die ich gerne auskundschaften will - und dabei sind eben die "Kulturellen Unterschiede" immer unwichtiger, weil sie geringer werden ("Globalisierung") -
Danke für den Diskussionsansatz!
Schönes Sylvester and a happy new year!
l
PS: Das mein Englisch noch besser werden muss, stimmt allerdings. Aber ich glaube bei dieser Form der Sprache ist es eben nicht mehr sonderlich bedeutsam, was richtig oder falsch ist - Es ist eben gerade dieser Mix, der überall gesprochen wird. Eine andere, Mixsprache eben.
Mmm... ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz genau wie du das mit den "kulturellen Besonderheiten" meinst, denn eigentlich habe ich schon versucht darauf Acht zu geben, z.B. in der Christentum-Anlehnung im Englischen oder bei dieser "C´est la vie" - Annäherung im Französischen, sowie bei der ziemlich korrekten deutschen Art in Form des Wortes: "Badezimmergarnitur" (meine Meinung)
.gif)
Aber das muss man auch nicht unbedingt erkennen, weil es mir eher unwichtig ist.
Ich habe gestern Mini-Golf gespielt und am Anfang immer mit voller Wucht auf die Barrieren getroffen, sodass der Ball aus der Bahn gesprungen ist und einen ganz anderen Weg entlang rollte.
Irgendwann meinte ich dann aus Spaß, als ich vor dem nächsten Loch stand: "Sehr schön, wieder was zum kaputt schlagen."
Dabei habe ich gedacht: Es ist mit der Sprache das gleiche. Es gibt diese Gremien grau-melierter Herren, die "die deutsche Sprache schützen" wollen - und meinen die Sprache würde "zerstört" werden, durch all diese fremden Einschübe -
Aber ich denke: Und wenn das etwas Zerstörerisches, Destruktives hat, diese Entwicklung - Wo liegt das Problem? - Dann wäre es ja die Aufgabe des Dichters aus dieser zerstörten Form eine neue kreative zu entwickeln-
Deshalb glaube ich, dass so ein Sprachenmix, sowohl mit unserer Zeit in Verbindung steht, was Lisa dazu geführt haben könnte:
und trotzdem erzählt wie es allgemein um die Liebe, bzw. die Liebenden in der Welt bestellt ist.
...als auch immer meine Absicht besteht mit meinen eigenen und den Assoziationen des Lesers zu spielen. Ich habe andere Assoziationen zu "Le ciel" - Was mich z.B. sehr an "Sichel" erinnert und damit nah an der Sense und dem Tod, dem "Tödlichen Himmel" liegt - als zu eben diesem "Himmel" - der auf mich eher romantisch, dadurch fast unglaubwürdig wirkt.
In diesem Zusammenhang lese ich Lisas ersten Absatz:
Ansonsten finde ich an dem Text raffiniert und klug, wie es einen fiktiven Einzelfall schafft, der für den Leser bis zu einem gewissen Teil unbekannt bleiben muss (bananenpassage etc. = hermetisch)
Ich rede wahrscheinlich schon wieder zu viel, aber ich will nur verdeutlichen worum es mir geht. Ich finde man kann kaum noch ein Liebesgedicht über die Nacht, die Sehnsucht und die Sterne in diesen genannten Wortfeldern schreiben, wenn die ganze Welt um einen herum gleichzeitig über "Coffee to go" und "Merry Christmas" diskutiert.
Meiner Meinung nach eröffnet diese Zerstörung der Sprachgrenzen auch ganz neue Möglichkeitsländer, die ich gerne auskundschaften will - und dabei sind eben die "Kulturellen Unterschiede" immer unwichtiger, weil sie geringer werden ("Globalisierung") -
Danke für den Diskussionsansatz!
Schönes Sylvester and a happy new year!
l
PS: Das mein Englisch noch besser werden muss, stimmt allerdings. Aber ich glaube bei dieser Form der Sprache ist es eben nicht mehr sonderlich bedeutsam, was richtig oder falsch ist - Es ist eben gerade dieser Mix, der überall gesprochen wird. Eine andere, Mixsprache eben.
Louisa hat geschrieben: Dann wäre es ja die Aufgabe des Dichters aus dieser zerstörten Form eine neue kreative zu entwickeln-
Die "Aufgabe des Dichters" mag vieles sein, aber das sicherlich nicht. Oder hat man jemals nach der "Sprache der Dichter" gesprochen? (wenn man sie denn überhaupt je verstanden hat, gehört hat).
Ich bewundere deine Innovationsfreudigkeit, deinen Ideenreichtum. DAS mag DIR als deine Aufgabe erscheinen. Und dafür gebührt Respekt.
Mein Ding ist das nicht - die Bedeutungsebenen, die sich mit der Verwendung von französischen (eher ungewöhnlich) oder englischen (eher normal) Wörtern ergeben, sind insofern interessant, weil sie nicht alle Leser nachvollziehen können, sprich: sie nicht alle Kontexte, in denen "ciel" oder "amour" oder "coeur" jemals verwendet wurden auf Anhieb so parat haben wie im Deutschen. Und erscheinen infolgedessen im günstigsten Falle weniger "klischeehaft" - im ungünstigsten werden sie dennoch als solche entlarvt.
Aber: da ich diesbezüglich sowieso eine vollkommen andere Meinung vertrete, ich meine, was die Verwendung solcher Worte anbelangt, mag das nicht wirklich wesentlich sein. Für mich allerdings - schon.
LG,
scarlett
huhu!
Ok, dann meine ICH, dass ES die Aufgabe DES DICHTERS ist sich (sprachlich) mit der Zeit auseinanderzusetzen, in der er lebt
!
Das gelingt, glaube ich, entweder auf metaphorischer oder aber auf rein sprachlicher Ebene am Besten.
Wenn du solche Fragen stellst:
- wundere ich mich doch ein bisschen über dieses weit verbreitete Dichterbild von einem elitären Menschen, der alleinig die hohe Kunst der Versdichtung beherrscht und in einer Art verschlossenem Universum haust...
Meiner Meinung nach herrschte nämlich gerade bei den herausragenden Dichtern eine Art Symbiose zwischen Dichtersprache und Weltsprache. Beispielsweise sagen wir ja heute immer noch: "Es ist was faul im Staate Dänemark" - Weil Shakespeare es geschrieben hat - und wir könnten sagen: "Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er ´was zu fressen!" - weil Brecht es schon so gesagt hat - und wir kennen den Spruch: "Vor vollen Schüsseln muss ich Hunger sterben/am heissen Ofen frier ich mich zu Tod/ wohin ich greife fallen nichts als Scherben/ bis zu den Zähnen geht mir schon der Kot. (usw.) - weil das eine Sprache ist, die nah am Lebendigen liegt. Ich wünsche mir, dass das Leben aus den Gedichten herausleuchtet - und das gelingt nur, wenn man sich auch mit den Menschen und ihren Worten beschäftigt. Sonst ist man nur eine hochstilisierte Kunstfigur.
ES SEI DENN
es gelingt einem wirklich eine ganz eigene Welt mit den eigenen Worten zu bauen - wie Else Lasker Schüler - Wobei ich selbst bei ihr finde, dass die vielen Orientbilder ja auch von ihren Reisen her zeugen und somit auch ein Teil dieser "Dichter-Welt-Symbiose", wie ich oben meinte, darstellen.
MM... "coeur" habe ich nirgends verwendet, scarlett - Und "amour" nicht, weil es so abgegriffen ist, sondern weil es durch den Reim einen schönen Widerspruch zu "Genesungskur" oder "Badezimmergarnitur" bildet (hoffte ich).
Ja, denke auch, dass ein "ciel" alleine langweilig wäre - aber ein tödlicher ciel der Orgasmusaugen - das erscheint mir nicht "klischeehaft" -
Dann kannst du fragen: "Wieso dann nicht "Himmel" ?" - Aber das habe ich ja schon versucht zu erklären.
Vielleicht lässt du uns ja noch - oder auch die anderen(?) - an deiner Meinung teilhaben, nachdem ich meine hier so ausrolle wie in einem Pamphlet
Ich hoffe ich quatsche nicht zu viel!
Gutes Feiern!
l
Ok, dann meine ICH, dass ES die Aufgabe DES DICHTERS ist sich (sprachlich) mit der Zeit auseinanderzusetzen, in der er lebt

Das gelingt, glaube ich, entweder auf metaphorischer oder aber auf rein sprachlicher Ebene am Besten.
Wenn du solche Fragen stellst:
Die "Aufgabe des Dichters" mag vieles sein, aber das sicherlich nicht. Oder hat man jemals nach der "Sprache der Dichter" gesprochen? (wenn man sie denn überhaupt je verstanden hat, gehört hat).
- wundere ich mich doch ein bisschen über dieses weit verbreitete Dichterbild von einem elitären Menschen, der alleinig die hohe Kunst der Versdichtung beherrscht und in einer Art verschlossenem Universum haust...
Meiner Meinung nach herrschte nämlich gerade bei den herausragenden Dichtern eine Art Symbiose zwischen Dichtersprache und Weltsprache. Beispielsweise sagen wir ja heute immer noch: "Es ist was faul im Staate Dänemark" - Weil Shakespeare es geschrieben hat - und wir könnten sagen: "Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er ´was zu fressen!" - weil Brecht es schon so gesagt hat - und wir kennen den Spruch: "Vor vollen Schüsseln muss ich Hunger sterben/am heissen Ofen frier ich mich zu Tod/ wohin ich greife fallen nichts als Scherben/ bis zu den Zähnen geht mir schon der Kot. (usw.) - weil das eine Sprache ist, die nah am Lebendigen liegt. Ich wünsche mir, dass das Leben aus den Gedichten herausleuchtet - und das gelingt nur, wenn man sich auch mit den Menschen und ihren Worten beschäftigt. Sonst ist man nur eine hochstilisierte Kunstfigur.
ES SEI DENN

MM... "coeur" habe ich nirgends verwendet, scarlett - Und "amour" nicht, weil es so abgegriffen ist, sondern weil es durch den Reim einen schönen Widerspruch zu "Genesungskur" oder "Badezimmergarnitur" bildet (hoffte ich).
Ja, denke auch, dass ein "ciel" alleine langweilig wäre - aber ein tödlicher ciel der Orgasmusaugen - das erscheint mir nicht "klischeehaft" -
Dann kannst du fragen: "Wieso dann nicht "Himmel" ?" - Aber das habe ich ja schon versucht zu erklären.
Vielleicht lässt du uns ja noch - oder auch die anderen(?) - an deiner Meinung teilhaben, nachdem ich meine hier so ausrolle wie in einem Pamphlet
.gif)
Ich hoffe ich quatsche nicht zu viel!
Gutes Feiern!
l
Hallo Mademoiselle Louisa,
seitdem sich mir "die Fußnägel wieder entrollt" haben (Zitat Max), gefällt mir dein Gedicht immer besser!
Mit diesem Satz könnte ich es jetzt bewenden lassen. Ich habe lange überlegt, ob ich noch weiter schreiben soll.
Aber ich möchte meine Meinung literarkritisch und aus dem Text heraus begründen.
Auch, wenn dabei etwas anderes herauskommt, als dein Selbst- und Textverständnis im dem vorletzten Kommentar.
Als erstes fällt mir auf, dass viele ausländische Satzteile entkernt sind. In die Lücken treten deutsche Wörter: Gummifrau, Verbrechen, Bananen, Pornographie, denken & dichten. Umgekehrt sind Substantive wie ciel, father, son & lover, secret in ähnlicher Position in der Minderheit, besonders, weil father, son & lover nur als ein Begriff, als Trinität auftreten (sollen). Das macht diese Wörter zu Schlüsselbegriffen. Sie bekommen eine fremdsprachliche Stola umgelegt, werden herausgehoben und zugleich verfremdet. Natürlich ist das auch eine Charade.
Der Kontext ist klar: Eine junge Frau im postcoitalen Liebesgeflüster mit ihrem Lover /bzw. in lebendiger Erinnerung daran.
In dem small talk that makes it all happen (sorry, ist nicht mein Englisch) geht es um wilden, verruchten Sex:
Bei "Gummifrau" denke ich in Zusammenhang mit "Pornographie" an aufblasbare, fleischwarm und anatomisch korrekte Puppen aus dem Versandhandel. "Verbrechen" ist die dritte Kennzeichnung für "schmutzigen" Sex, bei dem einem die Puste ausgeht. Dass sie nach all dem keine Bananen mehr aus-stehen kann, ist ein gelungener (deutscher) Sprachwitz
! Für mich alles andere als hermetisch...
Psychologisch eine klassische, juvenile Selbsterfahrung: Sex als grenzüberschreitend und initiatisch.
Wieo soll es ausgerechnet heute ein Verbrechen sein, wenn zwei es wild treiben? Oh, oh, ist etwa die Badezimmergarnitur zu Bruch gegangen?!.gif)
Und wieso private Pornografie??
Das hat wohl mit unserer weiblichen Befindlichkeit beim Thema Sex zu tun:
Wir empfinden ihn alls die allerpersönlichste Intimität und zugleich als sakrales, kosmisches Geheimnis.
Als Heiligtum im Verborgenen. (Vater,) Sohn & Liebhaber ist Dummuzi für Innana seit 5000 Jahren. Wie sie seine Mutter, Hure und Ehefrau ist. Ihr göttliches Geheimnis.
Darüber zu Reden ist bereits ein Öffentlich-machen.
Das ist das Verbrechen.
Und es ist zugleich der Reiz, mit dem die beiden im Liebsgeflüster kokettieren: Ach wie gut dass niemand weiß! Auch die Satelliten wissen noch nicht, was ihnen entgeht. Und dabei wolln wir es belassen...
Eben nicht! Im Gedicht wird es ausgesprochen.
Wirklich ausgesprochen? Google Earth (eigentlich ist youporn.com das Medium der Wahl) und Satelliten sind nur Requisiten, die das "heute" signaliseren. Kaum anzunehmen, dass in dem Badezimmer irgendwas passiert ist, was an die Tempelfriese von Ankor Vat heranreicht oder die Bad-Mosaiken in Pompei (den damaligen Medien). Das ist Pornographie. Über Banane im Coktailshaker zu reden, ohne personale Einbindung:
Die himmlischen Augen des Geliebten! Der tödlich/ sterbliche Himmel. Ohne den geht's nicht... "wer weiß/ denn auch sonst noch davon?"
Hier nimmt das Gedicht für mich seine poetischte Wendung.
Was also makes it all happen? Warum funktioniert das Gedicht?
Nicht wegen seiner Fremdsprachlichkeit. Da posiert die Tochter in den Federboas ihrer schon etwas verlebten Mutter Europa vor dem Spiegel.
Es ist ein deutsches Gedicht, was man schon am Assoziationskontext von Ciel und Sichel sieht. (Man kann nur mit etwas spielen, das man kennt.)
Es ist ein romantisches Gedicht, das von seiner Naivität getragen wird.
Liebe Louisa, das ist keine Herabwürdigung! Im Gegenteil:
Deine Naivität ist einfach grandios!
Die Romantiker würden dir für deine unschuldige Selbstverständlichkeit reihenweise blaue Blumen brechen...
Einen guten Rutsch! Catrin
seitdem sich mir "die Fußnägel wieder entrollt" haben (Zitat Max), gefällt mir dein Gedicht immer besser!
Mit diesem Satz könnte ich es jetzt bewenden lassen. Ich habe lange überlegt, ob ich noch weiter schreiben soll.
Aber ich möchte meine Meinung literarkritisch und aus dem Text heraus begründen.
Auch, wenn dabei etwas anderes herauskommt, als dein Selbst- und Textverständnis im dem vorletzten Kommentar.
Als erstes fällt mir auf, dass viele ausländische Satzteile entkernt sind. In die Lücken treten deutsche Wörter: Gummifrau, Verbrechen, Bananen, Pornographie, denken & dichten. Umgekehrt sind Substantive wie ciel, father, son & lover, secret in ähnlicher Position in der Minderheit, besonders, weil father, son & lover nur als ein Begriff, als Trinität auftreten (sollen). Das macht diese Wörter zu Schlüsselbegriffen. Sie bekommen eine fremdsprachliche Stola umgelegt, werden herausgehoben und zugleich verfremdet. Natürlich ist das auch eine Charade.
Der Kontext ist klar: Eine junge Frau im postcoitalen Liebesgeflüster mit ihrem Lover /bzw. in lebendiger Erinnerung daran.
In dem small talk that makes it all happen (sorry, ist nicht mein Englisch) geht es um wilden, verruchten Sex:
Bei "Gummifrau" denke ich in Zusammenhang mit "Pornographie" an aufblasbare, fleischwarm und anatomisch korrekte Puppen aus dem Versandhandel. "Verbrechen" ist die dritte Kennzeichnung für "schmutzigen" Sex, bei dem einem die Puste ausgeht. Dass sie nach all dem keine Bananen mehr aus-stehen kann, ist ein gelungener (deutscher) Sprachwitz

Psychologisch eine klassische, juvenile Selbsterfahrung: Sex als grenzüberschreitend und initiatisch.
Wieo soll es ausgerechnet heute ein Verbrechen sein, wenn zwei es wild treiben? Oh, oh, ist etwa die Badezimmergarnitur zu Bruch gegangen?!
.gif)
Und wieso private Pornografie??
Das hat wohl mit unserer weiblichen Befindlichkeit beim Thema Sex zu tun:
Wir empfinden ihn alls die allerpersönlichste Intimität und zugleich als sakrales, kosmisches Geheimnis.
Als Heiligtum im Verborgenen. (Vater,) Sohn & Liebhaber ist Dummuzi für Innana seit 5000 Jahren. Wie sie seine Mutter, Hure und Ehefrau ist. Ihr göttliches Geheimnis.
Darüber zu Reden ist bereits ein Öffentlich-machen.
Das ist das Verbrechen.
Und es ist zugleich der Reiz, mit dem die beiden im Liebsgeflüster kokettieren: Ach wie gut dass niemand weiß! Auch die Satelliten wissen noch nicht, was ihnen entgeht. Und dabei wolln wir es belassen...
Eben nicht! Im Gedicht wird es ausgesprochen.
Wirklich ausgesprochen? Google Earth (eigentlich ist youporn.com das Medium der Wahl) und Satelliten sind nur Requisiten, die das "heute" signaliseren. Kaum anzunehmen, dass in dem Badezimmer irgendwas passiert ist, was an die Tempelfriese von Ankor Vat heranreicht oder die Bad-Mosaiken in Pompei (den damaligen Medien). Das ist Pornographie. Über Banane im Coktailshaker zu reden, ohne personale Einbindung:
Die himmlischen Augen des Geliebten! Der tödlich/ sterbliche Himmel. Ohne den geht's nicht... "wer weiß/ denn auch sonst noch davon?"
Hier nimmt das Gedicht für mich seine poetischte Wendung.
Was also makes it all happen? Warum funktioniert das Gedicht?
Nicht wegen seiner Fremdsprachlichkeit. Da posiert die Tochter in den Federboas ihrer schon etwas verlebten Mutter Europa vor dem Spiegel.
Es ist ein deutsches Gedicht, was man schon am Assoziationskontext von Ciel und Sichel sieht. (Man kann nur mit etwas spielen, das man kennt.)
Es ist ein romantisches Gedicht, das von seiner Naivität getragen wird.
Liebe Louisa, das ist keine Herabwürdigung! Im Gegenteil:
Deine Naivität ist einfach grandios!
Die Romantiker würden dir für deine unschuldige Selbstverständlichkeit reihenweise blaue Blumen brechen...
Einen guten Rutsch! Catrin
PS: Stimmt... das mit dem "Wieso ein Verbrechen?" -
Meiner Ansicht nach liegt das daran, dass etwas, das "verboten" genannt wird, immer noch viel prickelnder und leidenschaftlicher ist, als alles Erlaubte. Deshalb treiben es in den ganzen Geschichten auch immer die Kinder der verfeindeten Familien, die Töchter mit den Vätern, die Partner mit den Partnern der anderen, die Lolitas mit den Homo Fabers usw. bis in alle Ewigkeit, Amen. Da helfen auch keine 10 Gebote mehr
....
Deshalb "Verbrechen" -
Und "Private Pornographie" - Weil zu Hause ständig Pornofilme ablaufen, sie aber nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind - Es sei denn die Satelliten werden zu Spannern
... (Was sicher bald der Fall sein wird *panisch* ...)
Bonne journée!
l
Meiner Ansicht nach liegt das daran, dass etwas, das "verboten" genannt wird, immer noch viel prickelnder und leidenschaftlicher ist, als alles Erlaubte. Deshalb treiben es in den ganzen Geschichten auch immer die Kinder der verfeindeten Familien, die Töchter mit den Vätern, die Partner mit den Partnern der anderen, die Lolitas mit den Homo Fabers usw. bis in alle Ewigkeit, Amen. Da helfen auch keine 10 Gebote mehr

Deshalb "Verbrechen" -
Und "Private Pornographie" - Weil zu Hause ständig Pornofilme ablaufen, sie aber nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind - Es sei denn die Satelliten werden zu Spannern

Bonne journée!
l
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