am ende der nacht

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 06.11.2007, 13:04

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Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 17:02, insgesamt 4-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 07.11.2007, 22:21

Lieber Niko!

Ich finde die erste Version einfach am Besten.

Das kommt so raus, wie so was kommt und ist für mich authentisch.
Es ist ein Text, der mir gerade durch kleine Unebenheiten gut, sehr gut gefällt.

Er bedarf für mich weder einer Analyse, noch einer Korrektur.

Er spricht in mir einfach.

Und das machen gute Texte dann einfach so.

Niko: Prima.

Moshe

Sam

Beitragvon Sam » 08.11.2007, 06:45

Hallo Niko,

die erste Strophe ist wirklich gut. Mir gefallen auch die Wiederholungen, die geben dem Gedicht etwas Liedhaftes und Eindringliches. Wenn man Romantik dahingehend definiert, dass dem Alltäglichen ein übergeordneter Sinn, eine weit über das reine Phänomen hinausgehende Bedeutung beigemessen wird und dies durch dramatische und Endgültigkeit implizierende Worte zum Ausdruck kommt - ja, dann ist dein Gedicht wirklich romantisch.
Dass der Mond, verfangen im Apfelbaum, blass wird, scheint am Zerteilen durch die Äste zu liegen, so wie es hier beschrieben wird. Oder wird er blass durch den hernannahenden Tagesanbruch, der mordlüsternd nach ihm stellt? Das Blass konkuriert mit dem Ruhig. Es scheint eine Veränderung am Mond vorzugehen.
Am Ende werden zwei Kämpfe angedeutet. Den gegen die Äste des Baumes und gegen den herannahenden Tag. Ich glaube aber nicht, dass dies so gewollt ist. Es gibt dem Gedicht etwas sehr Unentschlossenes und Unrundes.

Jedenfalls ein Gedicht, das einen einlädt, ein bisschen genauer hinzuschaun.

Liebe Grüße

Sam

Maija

Beitragvon Maija » 08.11.2007, 07:34

Er bedarf für mich weder einer Analyse, noch einer Korrektur.


Seh ich auch so! :drück: Am Ende muss das Gedachte im Anfangs-Gesamtbild wieder erscheinen, sonst nimmt man dem Autor die Freude und die Phantasie am laborieren weg.

Gruß, Maija

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 08.11.2007, 17:55

Lieber Niko,

ich finde Gerdas Vorschlag das erste "ganz" zu streichen gut - schafft stärkere Klimax und lehnt sich auch ans Märchenhafte an.

Ich finde diesen Text auf ungreifbare Art gelungen - die ersten beiden Strophen bedienen etwas Inneres, was unmittelbar angesprochen wird, so elementar, dass es zugleich wie ein Zitat klingt, ohne in einer Wiederholung aufzugehen - das finde ich stark.

Die dritte Strophe ist mir dann aber zu pathetisch formuliert - das Bild ist ja schon sehr kräftig, das Wort "Licht" dann lässt es auf mich dann aber nochmal so religiös anmuten (was ja nicht generell falsch sein muss, aber hier empfinde ich es als leicht dramatisch).

Ich würde kürzen:

zog sich aus dem geäst hinaus
und starb im weiß
(weiß --> Mond)

Die Verästelung eines Baumes damit zu beschreiben, dass die Äste den Baum in viele kleine teile schnitt, finde ich großartig und wirkungsvoll.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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