Zimmer mit Zukunft
Endlich vier eigene Wände
eine Tür zum Abschließen
Fenster mit Vorhängen
Wir schliefen auf dem Boden
wechselten öfter die Stellung
jeder sollte es mal bequem haben
Am nächsten Morgen kauften wir
eine Zeitung als Unterlage
checkten die Stellenangebote
Zimmer mit Zukunft
Endlich vier eigene Wände, eine Tür zum Abschließen, Fenster mit Vorhängen. Wir schliefen auf dem Boden, wechselten öfter die Stellung. Jeder sollte es mal bequem haben. Am nächsten Morgen kauften wir eine Zeitung als Unterlage, checkten die Stellenangebote.
Hallo Manfred,
ich schrieb das jetzt ohne Zeilenumbruch, weil ich mir die Frage stellte, inwiefern dein Text Lyrik ist. Lässt sich wohl auch ganz prosaisch lesen.
Lieben Gruß
Scal
Hallo Manfred,
ich schrieb das jetzt ohne Zeilenumbruch, weil ich mir die Frage stellte, inwiefern dein Text Lyrik ist. Lässt sich wohl auch ganz prosaisch lesen.
Lieben Gruß
Scal
Hallo Scal!
Das ist übrigens eine ganz beliebte Lyrik-Form in unserer Zeit. Die meisten Gedichte heututage sind prosaisch aufgebaut, denke ich.
(Zum Beispiel bei Brinkmann ist das oft so...)
Und ich glaube man kann so an ein Gedicht heran gehen. Es ist ja kein Makel, dass es prosaisch wirkt oder? Mir gefällt Perrys "Satz-Stellung"
besser.
Liebe Grüße!
l
Das ist übrigens eine ganz beliebte Lyrik-Form in unserer Zeit. Die meisten Gedichte heututage sind prosaisch aufgebaut, denke ich.
(Zum Beispiel bei Brinkmann ist das oft so...)
Und ich glaube man kann so an ein Gedicht heran gehen. Es ist ja kein Makel, dass es prosaisch wirkt oder? Mir gefällt Perrys "Satz-Stellung"

Liebe Grüße!
l
Lieber Perry, mich sprechen alle drei Strophen an. Ein Anfang wird getan, er ist nicht leicht, so oder so haben wir ihn alle mal kennengelernt. Wie Chiquita schreibt: Es riecht nach Schmieröl. Die Sprache ist treffend, Alltagsdeutsch. Nicht gefällt mir der Anglizismus checken. Er soll wohl das Gedicht "moderner" machen, ihm etwas "Cooles" geben, befremdet mich aber nur. Außerdem - das Geschehen muss lange her sein - dies Wort ist noch nicht sehr alten Datums in der deutschen Umgangssprache. Was hältst du von prüfen, überfliegen, aussuchen usw. Die deutsche Sprache ist doch recht vielfältig. a la vida. Caty
Hallo Melusine,
freut mich dass dich diese kleine Lebenserinnerung ansprechen konnte.
Danke für deine Zustimmung und LG
Manfred
Hallo Scal,
danke für deine Meinung. Natürlich sollte Lyrik mehr sein, als die Aneinanderreihung prosaischer Sätze. Auf der anderen Seite vertrete ich aber auch die Meinung Lyrik braucht keine "besonderen" Worte nur tiefe Gründe. Der Leser muss allerdings auch bereit sein sie suchen.
Hinter der erotisch freudigen Bildebene, bietet der Stellungswechsel "mal oben, mal unten", die gegenseitige Sorge um das Wohlbefinden und der Wille eine gemeinsame Zukunft aufzubauen meiner Meinung nach dazu genügend Stoff .
LG
Manfred
Hallo Caty,
es war in den 70igern und da haben wir durchaus schon das eine oder andere gescheckt.
Moderner wollte ich den Text damit nicht machen, der Blickwinkel ist aber vielleicht gar nicht schlecht, denn dieses "mit nichts als Liebe und dem Willen etwas Gemeinsames zu schaffen" wäre vielleicht auch heute noch, oder wieder, ein gutes Motto.
Danke und LG
Manfred
freut mich dass dich diese kleine Lebenserinnerung ansprechen konnte.
Danke für deine Zustimmung und LG
Manfred
Hallo Scal,
danke für deine Meinung. Natürlich sollte Lyrik mehr sein, als die Aneinanderreihung prosaischer Sätze. Auf der anderen Seite vertrete ich aber auch die Meinung Lyrik braucht keine "besonderen" Worte nur tiefe Gründe. Der Leser muss allerdings auch bereit sein sie suchen.
Hinter der erotisch freudigen Bildebene, bietet der Stellungswechsel "mal oben, mal unten", die gegenseitige Sorge um das Wohlbefinden und der Wille eine gemeinsame Zukunft aufzubauen meiner Meinung nach dazu genügend Stoff .
LG
Manfred
Hallo Caty,
es war in den 70igern und da haben wir durchaus schon das eine oder andere gescheckt.

Moderner wollte ich den Text damit nicht machen, der Blickwinkel ist aber vielleicht gar nicht schlecht, denn dieses "mit nichts als Liebe und dem Willen etwas Gemeinsames zu schaffen" wäre vielleicht auch heute noch, oder wieder, ein gutes Motto.
Danke und LG
Manfred
Hallo Manfred,
mit deiner Anmerkung "hungrige Zufriedenheit" charakterisierst du deinen Text - diese Lebenserfahrung, dieses Damals-Lebensgefühl - sehr treffend, finde ich.
"Wechselten öfter die Stellung" kann man phantasievoll interpretieren, aber auch ganz einfach - ohne an Oben und Unten zu denken.
Eine für mich denkbare Variante zu
"jeder sollte es mal bequem haben":
"(wir) wünschten es so"
Ich glaube, dass es nicht unberechtigt ist, anlässlich deines Text die Frage aufzuwerfen, inwiefern es sich um noch um Lyrik oder schon mehr um Prosaisches handelt. Was würde man denn jemanden antworten, der mit Gedichten kaum oder wenig vertraut ist ? Aber das sei dahingestellt. Es kann sich jeder selber dazu seine Gedanken machen. Eine wirklich klare Abgrenzung lässt sich ohnehin nur schwer finden.
-
Hallo Niko,
mein Kommentar ist nicht polemisch gemeint und eigentlich auch nicht oberflächlich, weil er eine grundsätzliche Frage anspricht. Allenfalls könnte man sagen, es sei taktlos, auf ein Gedicht so einseitig zuzugehen und nur diesen Aspekt herauszuschälen. Die Frage an sich sollte in einem Literaturforum nicht als "Tabu-Sakrileg" empfunden werden, meinem Dafürhalten nach.
Mein Kommentar bezog sich auf den Text, nicht den Autoren (der, nebenbei gesagt, sehr viel Forenerfahrung hat).
-
Hallo Louisa,
es ist mir schon klar, was du über die Prosaform sagst. Auch etliche meiner Texte würde ich mehr als Prosalyrik oder lyrische Prosa bezeichnen. Warum und wo der Bezug zum Lyrischen zum Ausdruck kommt, sollte aber begründbar sein (der bloße Hinweis auf "historische Gepflogenheiten" reicht da nicht ganz hin).
Liebe Grüße euch
Scal
mit deiner Anmerkung "hungrige Zufriedenheit" charakterisierst du deinen Text - diese Lebenserfahrung, dieses Damals-Lebensgefühl - sehr treffend, finde ich.
"Wechselten öfter die Stellung" kann man phantasievoll interpretieren, aber auch ganz einfach - ohne an Oben und Unten zu denken.
Eine für mich denkbare Variante zu
"jeder sollte es mal bequem haben":
"(wir) wünschten es so"
Ich glaube, dass es nicht unberechtigt ist, anlässlich deines Text die Frage aufzuwerfen, inwiefern es sich um noch um Lyrik oder schon mehr um Prosaisches handelt. Was würde man denn jemanden antworten, der mit Gedichten kaum oder wenig vertraut ist ? Aber das sei dahingestellt. Es kann sich jeder selber dazu seine Gedanken machen. Eine wirklich klare Abgrenzung lässt sich ohnehin nur schwer finden.
-
Hallo Niko,
mein Kommentar ist nicht polemisch gemeint und eigentlich auch nicht oberflächlich, weil er eine grundsätzliche Frage anspricht. Allenfalls könnte man sagen, es sei taktlos, auf ein Gedicht so einseitig zuzugehen und nur diesen Aspekt herauszuschälen. Die Frage an sich sollte in einem Literaturforum nicht als "Tabu-Sakrileg" empfunden werden, meinem Dafürhalten nach.
Mein Kommentar bezog sich auf den Text, nicht den Autoren (der, nebenbei gesagt, sehr viel Forenerfahrung hat).
-
Hallo Louisa,
es ist mir schon klar, was du über die Prosaform sagst. Auch etliche meiner Texte würde ich mehr als Prosalyrik oder lyrische Prosa bezeichnen. Warum und wo der Bezug zum Lyrischen zum Ausdruck kommt, sollte aber begründbar sein (der bloße Hinweis auf "historische Gepflogenheiten" reicht da nicht ganz hin).
Liebe Grüße euch
Scal
Hallo Scal,
freut mich, dass du deinen Komm noch einmal erläutert und ein paar Gedanken zum Gedicht beigesteuert hast.
Meine Erfahrungen, gerade mit Lesern, die wenig Umgang mit Gedichten haben ist, dass sie gerade zu freudig lyrische Prosa lesen, weil sie ohne große Gedankenakrobatik den Text erspüren können.
Es ist übrigens nicht so, dass mir literarisch anspruchsvolle Lyrik nicht gefällt. Ich bevorzuge aber nun mal das einfache Wort hinter dem sich (hoffentlich) lyrische Weiten öffnen.
Danke und LG
Manfred
freut mich, dass du deinen Komm noch einmal erläutert und ein paar Gedanken zum Gedicht beigesteuert hast.
Meine Erfahrungen, gerade mit Lesern, die wenig Umgang mit Gedichten haben ist, dass sie gerade zu freudig lyrische Prosa lesen, weil sie ohne große Gedankenakrobatik den Text erspüren können.
Es ist übrigens nicht so, dass mir literarisch anspruchsvolle Lyrik nicht gefällt. Ich bevorzuge aber nun mal das einfache Wort hinter dem sich (hoffentlich) lyrische Weiten öffnen.

Danke und LG
Manfred
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