Elsensee

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 24.06.2007, 23:16

Elsensee

die kleine ente
schwimmt immer noch
wie in der DDR

Mucki
Beiträge: 26644
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Beitragvon Mucki » 04.07.2007, 12:51

Ich lese Moshes Zeilen mit einem Augenzwinkern. Der kleinen Ente ist es schnurz, was um sie herum passiert. Sie schwimmt weiterhin auf ihrem See. That's it.

Ralph, was du mit "privatem mischmasch" meinst, versteh ich überhaupt nicht. :12:
Saludos
Mucki

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 11.07.2007, 22:34

Hm... Ich hatte es so verstanden, dass eben alles nach wie vor ist, wie es ist, auch wenn sich die Machthaber ändern bleibt die Welt unverändert. Ich will weiter bei dieser naiven Interpretation bleiben und mich freuen, dass ich den Elsensee und die Ente kenne.

(Im Übrigen denke ich, wie Mucki, dass es mit einem Augenzwinkern gedacht war)
Zuletzt geändert von lagunkel am 12.07.2007, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.

aram
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Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 12.07.2007, 04:37

hallo moshe,

ich finde diesen text grenzgenial.

(als bliebe er ganz knapp vor der grenze - als fehlte nur noch ein winziges detail - wenn ich wüsste, was es sein könnte... .-)

au meiner sicht geht es nicht darum, dass die ente auf irgend eine art schwimmt, sondern dass der betrachter sieht - und stutzt - darum, was er begreift, ohne etwas zu begreifen.

ein wenig verwirrt mich, dass du das entlein gerade in den elsensee setzt - vielleicht kenne ich ihn zu wenig, aber hat er sich nicht durch den kiesabbau in den letzten 20 jahren ziemlich verändert? - oder wählst du ihn gerade deshalb?

entengrüße
aram


p.s. was passiert, wenn man "immer noch" weg lässt? den text ins imperfekt setzt?

spaziergang zum elsensee // die kleine ente / schwamm / wie in der ddr

p.p.s. je länger ich darauf schaue, um so mehr finde ich deine fassung schon am besten. dass mir trotzdem noch irgend ein "twist" daran fehlt, den ich nicht identifizieren kann - ist so; ich verstehe es selbst nicht.
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 12.07.2007, 21:50

Lieber Aram!

Ein spaßige Variante wird hier gern gesehen, die man ja immer haben darf und sollte.

Ich finde es gut, welche Bandbreite meine drei Zeilen auslösen.

Du kommst meiner Intention auf der einen Art sehr nahe: Der Betrachter ist es, um den es geht!
Deshalb wählte ich den Elsensee, der sich selbst beständig verändert und sein Umfeld ebenso, und natürlich ist die Ente auch nicht mehr die, die sie vor (sagen wir mal) zwanzig Jahren war.
(Der Elsensee läßt sich ggf. leicht mit Google finden)
Also der Betrachter ist es, in dem alles lastet.

Lieber Aram, was dir nun fehlt, weiß ich nicht. Ein Lösung?
Vielleicht?
Die sollte dann aber besser im Leser liegen, oder nicht?
Falls dir was einfällt, wäre ich für eine Nachricht dankbar.

Mit liebem Gruß

Moshe


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