zwischen der Luft

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 12.06.2007, 10:04

2. Fassung



zwischen der luft

atmen
die augenblicke

siehst du
wie ich mich schmiege in dein durchsichtig gewebtes kleid?

wir suchen beide
ich den adler – du das nest – wir den flügelschlag

im irgendwo der unmöglichkeit
verknüpfen wir herzfedern mit steinen

dort spiegelt das meer flächen
und mein horizont wagt sich in deine weiten

wie blütenstaub schwebst du
in mein aufgeblättertes sein

und wenn die sonne bricht den nebel
halten wir uns noch immer

zwischen der luft



 
1. Fassung
 
zwischen der Luft

ich atme Augenblicke aus deinen Versen
finde Nähe ohne Raum
ein vertrautes Geheimnis ruft unsere Namen
im Dunstschleier des Morgens erwacht meine Haut

siehst du
wie ich mich schmiege in dein durchsichtig gewebtes Kleid?

wir suchen beide
ich den Adler – du das Nest – wir den Flügelschlag

auf einer Bank sitzen wir beisammen
im Irgendwo der Unmöglichkeit
verknüpfen Herzblüten mit Steinen
und schenken uns den ersten Tau

dort spiegelt das Meer Flächen
und silbern streift mein Horizont deine Weiten
Ringe flechten wir aus den biegsamen Halmen
die am Ufer wachsen, vom Wind geteilt

du liest meine klaren Töne rund
und schwebst wie Blütenstaub zwischen die Zeilen
lässt Bilder wachsen auf kargem Grund
es blüht meine Geschichte in deine

und wenn die Sonne bricht den Nebel
halten wir uns noch immer

zwischen der Luft
 
 
Zuletzt geändert von Ylvi am 13.06.2007, 11:16, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 18.06.2007, 21:52

Liebe Smile,

auch ich muss sagen, dass mir Fassung zwei viel besser gefällt als Fassung eins und einige Passagen, besipsielsweise der Titel (und damit auch die letzte Zeile ;-) ) sehr gut sind.

Was mir dennoch ein wenig auffällt sind ein paar Wörter, die für mich ein wenig "raunen" und wenig Inhalt transportieren, z.B.

im irgendwo der unmöglichkeit


Dieses "irgendwo" sagt für mich alles und nichts und könnte evtl. eben auch fehlen. das würde das Gedicht für mich schlanker und noch zugänglicher machen.

Ansonsten gefällt es mir gut.

Liebe grüße
max

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.06.2007, 07:00

Hallo Elsa, Max
ja manchmal ist weniger mehr. Nur nicht immer so einfach das zu erkennen. :rolleyes:
Das mit dem "irgendwo der unmöglichkeit" hat Gerda auch schon angesprochen. Im Moment scheint es mir so richtig.

liebe Grüße und danke euch beiden
smile


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