Liebe Kommentatoren,
herzlichen Dank für Eure ausführlichen Kommentare. Ich versuche mal, auf jeden Kommentar, so gut ich kann, einzugehen. Sollte ich jemanden vergessen, so ist das keine Absicht, sondern Schusseligkeit (ich habe gerade einen halben Kofferinhalt vergessen), bitte erinnert mich dann noch mal.
@elsa: Liebe Elsa, danke, es ist immer ein schöner Auftakt, wenn die erste Rückmeldung für ein Gedicht positiv ist. Die weißen Zeilen sollen in der Tat, wie Mucki im nächsten Komm schrieb die Linien der Gischt sein.
@mucki: Liebe Mucki, auch Dir ein herzliches Danke für den Kommentar. Die weißen Zeilen hast Du genau richtig gelesen.
@scarlett: Liebe Scarlett, hab Dank für Deine Zeilen. Die Gedichte sind eigentlich als Erinnerung an Nerudas Oden an das Meer entstanden und werden wohl in einer Neufassung auch „elementare Oden“ heißen. Was Du zu den „Zeilen“ schreibst, ist völlig richtig und eine kleines Eselei, die daher kommt, dass ich das Gedicht vor 3 Jahren geschrieben hab und nun anlässlich eines Kurzurlaubs am Meer wieder vorgekramt. Dabei dachte ich bei der letzten Strophe, dass sie vielleicht doch zu schade zum Fortwerfen ist und daher habe ich in dem Gedicht rumgepfuscht. In meinem kleinen Block ist das „Zeile um Zeile“ gestrichen – in der Datei habe ich das dann nicht geschafft. Danke für den Hinweis.
Was die bestimmten Artikel vor den Fundstücken angeht, so müssen sie bleiben, denn es handelt sich hierbei nicht nur um bestimmte Fund- sondern auch um bestimmte Erinnerungsstücke.
Das „hier“ war ursprünglich noch dominanter, jede Strophe begann damit. Da ich aber ahnte, dass ich mir den Zorn des Salons zuziehen würde, habe ich alle bis auf zwei gelöscht. Ob ich da noch etwas machen möchte, muss ich mal schauen.
@ferdi: Lieber Ferdie, Spülsaum ist seit einigen Jahren ein Wort, das bei mir auf ein Gedicht wartete. Es ist aber keine Neukreation von mir, sondern existiert für den kleinen Rand, den das Meer hinterlässt. Danke für Deine Rückmeldung.
@carl: Lieber Carl, Danke für Deine Ideen zum Gedicht! Das „dazwischen tanzen Steine“ scheint mir wirklich die eleganteste Lösung für das Missgeschick mit den dreifachen „Zeilen“ (über dessen Entstehung ich ja schon zu Scarlett geschrieben habe). (zu Deiinem zweiten Komm. kommt weiter unten noch eine Antwort).
@Nifl. Lieber Nifl,
Ich krame gerade in meinem Gedächtnis… warst du nicht der, der textlich "Neuland" beschreiben ä beschreiten wollte?
ich krame auch in meinem Gedächtnis: ich kann mich erinnern, das von mir dies immer (mal wieder) fordere und auch immer mal wieder zu kurz darin schieße. Ich kann mich allerdings nicht erinnern es geschrieben habe, aber Du hast recht: ich wünsche mir eigentlich eine Sprache, die so gut als möglich dem zu Beschreibenden gleicht.
Wenn ich die Kritiker im Salon hätte testen wollen, so wäre ich mir sicher gewesen, dass Du die entsprechende Antwort findest. Da ich aber gar nicht testen wollte, war Deine Antwort gewissermaßen doch überraschend
.gif)
.
Der Grund dafür, dass Du eine starke Zweiteilung des Gedichtes empfindest ist der, dass es tatsächlich zweigeteilt ist. Wie ich Scarlett oben schon geschrieben habe, ist das Gedicht ursprünglich älter – ich habe es vorgestern ausgegraben, war nicht so recht zufrieden, dachte aber doch, dass sich die letzte Strophe lohnen könnte. Daher habe ich dem Gedicht noch eine Strophe gegeben (die mit dem Spülsaum) und ein wenig Zeilen hin- und hergeschoben. Gestrichen habe ich aber keine – vielleicht hätte ich das tun sollen. Was die erste Strophe angeht, so hast Du vermutlich recht, dass sie in die Tonne gehört, bei der Strophe 2 bin ich mir da weniger sicher. Ich würde die Erinnerung an Nerudas Oden an das Meer, gerne für mich beibehalten, da aber außer mir sich niemand an Neruda erinnert gefühlt hat durch die Zeilen, muss den Neruda vielleicht ein wenig dicker auftragen und die „Gedichte“ durch „elementare Oden“ ersetzen, was meinst Du (ich vermute, du meinst immer noch Metaphern sollten nicht schreiben oder malen
.gif)
). Ob eine überarbeitete Fassung (zu der treibst Du mich, danke! Auch, wenn sie noch nicht ganz fertig ist) alles fortlässt, was Du gerne verschwinden sähest, ist mir noch nicht ganz klar, beispielsweise bin ich – ähnlich Klara – der Meinung, dass ein Himmel zum Meer gehört, aber ob ich auch Worte finde für den Himmel, der mir vorschwebt, ist eben unklar. Jedenfalls danke ich Dir für die Kritik, die mich noch einmal auf das Gedicht zurückgeworfen hat.
@gerda. Liebe Gerda, was mir besonders auffällt ist, dass Deine Gedanken an der zusätzlich eingeflochtenen Strophe hängen geblieben sind. Die angespülten Gegenstände sind wichtig, weil sie das lyr. Ich an das eigenen Leben erinnern, aber sie sind nicht positiv oder negativ besetzt, jedenfalls vermag ich das nicht zu lesen.
Die letzte Strophe könnte in etwa heißen, hier merkt das lyr. Ich (oder du), dass sein Herz ein Meerherz ist und dass die „Landdinge“ es belasten und es sich hier zu Hause fühlt, das Herz ist zurückgekehrt. Die Strophe hat aber eine viel profanere Wurzel, aber die weiß nur Lisa (oder die vielleicht auch nicht mehr).
@louisa: Chere Mademoiselle Louisa
.gif)
, zur letzten Strophe, die Rätsel aufgibt, habe ich ja schon zu Gerda etwas geschrieben. Zur ersten Strophe zu Nifl. Ob ich nun Willkür oder Wildschweine einbaue, weiß ich noch nicht so recht. Derzeit scheint mir ein Himmel – wenn er denn vorkommen darf – am ehesten in eine Strophe wie
„Der Himmel ist frisch gestärkt“
zu passen, was meinst Du?
Das hier
Insegsamt mag ich diese Kette von beinahe gealterten Gegenständen sehr gern. Es ist als ob all diese Dinge einmal zum "lyrischen Ich" gehört hätten. Sehr schön.
hat mir an Deinem Komm. gut gefallen, denn es stimmt  auch für das weniger lyrische Ich.
„Die See
hat sie bewahrt“
schien mir wichtig, um den Leser denken zu lassen, was auch Du bei den Zeilen mit den Gegenständen gedacht hast, oder nicht?
Das „Federleicht“ ist wohl Kitsch, also fort damit, werden die Gedanken eben nur leicht.
Das Herz des Meeres schließlich ist ja nicht nur beim lyrischen Ich, sondern bei jedem der die See liebt, non?
Übrigens stimme ich Dir vorbehaltlos zu, dass nicht wichtig ist, was gedacht wird (Hauptsache es wird gedacht und Hauptsache am Meer), solange dieser Satz sich nicht auf meine Verse bezieht, da ist immer alles wichtig (das gehört auch zu den „Scherzen“).
@annette: Deine Lesart finde ich spannend. Zum einen hast Du Recht mit der sprachlich unterschiedlichen Qualität der Strophen (na, wenn sie wenigstens nicht alle gleich schlecht sind
.gif)
), ich werde versuchen das zu reparieren. Deine Interpretation des Strandguts kommt nicht ganz mit meiner überein, daher konnte ich da beim Schreiben auch nichts Schweres entdecken. Wie Louisa oben schon angemerkt hat, handelt es sich dabei um Gegenstände, die das mehr oder weniger lyr. Ich an Gegenstände seiner Kindheit erinnern, das solleigentlich nichts Tragisches haben. Mit dem „federleicht“ hast Du sicher Recht, wenn man „leicht“ meint, soll man auch „leicht“ sagen.
@Nifl (die zwote): Ich bin eindeutig für „hat“, das Aufbewahren ist nicht vorbei.
@Klara: Liebe Klara, zum einen ist das Fortlassen der kritischen ersten Strophe sicher eine Option – ich werde sie neben eine geänderte erste Strophe zur Wahl stellen, mal sehen, was ich für Rückmeldungen bekomme.
Zum zweiten wäre „dein landgängiges Herz“ ganz sicher eine gute Möglichkeit, nur geht dann das ursprüngliche Bild, der Anlass für diese Strophe nicht mehr. Wenn es aber wirklich Probleme mit dem Verständnis dieser Zeilen gibt, muss ich da wohl wirklich ein „dein“ draus machen.
@Carl: Lieber Carl, dieser Beitrag erfreut mich ganz besonders, weil er ein für sehr intensives Einfühlen Deinerseits spricht. Ich stimme Dir übrigens zu, dass meine sprachliche Leistung da nicht das originellst mögliche ist – gerade da bin ich auf der Suche, das ist es, was ich (wenn ich das schon gesagt haben sollte) mit: „ich bin auf der Suche nach einer neuen Form“ gemeint habe – aber man kann ja nur bedingt schnell weiterwachsen – wenn überhaupt.
@leonie: Liebe Leonie, ja, wie diesen unterschiedlichen Stile zustande gekommen sind (würdest Du wirklich von einem Bruch reden?) , habe ich ja oben schon zu erklären versucht – wenn der von Dir vorgeschlagene Absatz die Lesbarkeit verbessert, so werde ich ihn natürlich gern einfügen.
@perry: Lieber Perry, ja der Spülsaum … den habe ich übrigens nicht geklaut (abhängig davon, dass mein Spülsaum doch ein paar 100 km von Deinem entfernt war
.gif)
), sondern der geisterte schon des längeren durch meinen Kopf, nun ist er aufgetaucht. Die ersten Zeilen werde ich ändern – wenn auch ein allmähliches Fahrt aufnehmen vielleicht gar nicht das schlechteste ist …. wie gesagt hänge ich am Nennen des Himmels und an den Versen der Wellen noch ein wenig, so dass ich vielleicht zwei Varianten vorschlage. Danke für Deine Beschäftigung mit meinen Zeilen.
@niko Lieber Niko, hab Dank, dass Du von Deiner verordneten Auszeit zurückgekehrt bist, um meine Zeilen zu besprechen, das schätzte ich!
Der Spülsaum .. hm .. also ich kenne nur Perrys Gedicht (von dem es nicht geklaut ist), das auch den Spülsaum bemüht. Schwierig ist für mich, dass der Ort, wo man so was findet nun mal der Spülsaum ist
.gif)
… ich könnte natürlich drüber nachdenken, das ganze landeinwärts zu verlagern.
Das „Vergangene“ benötige ich, um drauf hinzuweisen, dass diese Gegenstände nicht nur an sich zu finden sind, sondern auch in der Erinnerung des(lyrischen) Ich, der solche Gegenstände mal besessen hat, ähnliches gilt für „die See hat sie bewahrt“, aber vielleicht sollte ich da wirklich streichen, was meinst Du?
Das mit dem federleichten Gedanken muss ich eh ändern, kann gut sein, dass es dann „der Gedanke“ wird.
Dein Verständnis der „hier“s gefällt mir ….
Uff, das wäre geschafft
.gif)
Gaanz lieben Dank an alle
Max