Du baust Dein Kartenhaus auf Fundament aus Lügen,
gleich welche Farbe du auch siehst, sie dämmert schwarz.
Verfällst der Sucht Dich mit Verdrängen zu betrügen,
das Leben klebt an Dir wie längst verfaultes Harz.
Dein müder Gang trägt welkes Glück zur Guillotine,
schärfst suizidgeübt das Beil, mit tauber Hand.
Restlos verstummt, zerfällt Dein Wille zur Ruine,
bist lebend tot, verwechselst Demut mit Verstand.
Tarnkappe
Hallo,
nee, nee, da stimmt einiges (noch?) nicht an dem Text oben (hab Kommentare nur quergelesen).
In Form und Thematik erinnert es an Baudelaire.
Und in dieser starren Form schreit es förmlich nach zwei Dreiern - als wolle es ein Sonett werden ,-)
Die Doppelung Kartenhaus und Fundament aus Lügen hat Max schon angemerkt, wirkt unbeholfen und unnötig. Man muss sich entscheiden!
Das schwarze Dämmern jeder Farben... ginge das weniger dämmerig?
Das verfaulte Harz... hm, warum verfault? Warum Harz? Harz wird vom ewigen Meer zu Bernstein gehärtet, überdauert Millionen Menschenleben...
"suizidgeübt" ist ein Widerspruch in sich. Suizid kann niemand "üben", sondern - höchstens einmal -begehen. Andernfalls wäre es keiner.
Auch der zur Ruine zerfallende Wille... das ist mir zu statisch, und zu langwierig. Eine Ruine braucht Jahrhunderte, schätze ich, um zu einer zu werden, wenn das Gebäude zerfallen soll (und kein Bombeneinschlag kommt oder so).
Die Demut kommt völlig überraschend und - unpassend. Demut ist für mich positiv konnotiert, als Einsicht in die eigene Unbedeutsamkeit angesichts, zum Beispiel, Gott, dem Universum, der Familie, den anderen Menschen, was auch immer. Demut bedingt einen gewissen Verstand.
Und die Guillotine war nie für Selbstmörder, sondern wird von Henkern bedient. Auch dieses Bild hinkt.
Tut mir Leid, aber so sehe ich es: Der Text ist ungenau, bleibt deswegen unscharf und packt mich nicht. Mit Phantasie oder dichterischer Freiheit hat das nichts zu tun. Und auch wenig mit Reim oder Nicht-Reim.
lg
klara
nee, nee, da stimmt einiges (noch?) nicht an dem Text oben (hab Kommentare nur quergelesen).
In Form und Thematik erinnert es an Baudelaire.
Und in dieser starren Form schreit es förmlich nach zwei Dreiern - als wolle es ein Sonett werden ,-)
Die Doppelung Kartenhaus und Fundament aus Lügen hat Max schon angemerkt, wirkt unbeholfen und unnötig. Man muss sich entscheiden!
Das schwarze Dämmern jeder Farben... ginge das weniger dämmerig?
Das verfaulte Harz... hm, warum verfault? Warum Harz? Harz wird vom ewigen Meer zu Bernstein gehärtet, überdauert Millionen Menschenleben...
"suizidgeübt" ist ein Widerspruch in sich. Suizid kann niemand "üben", sondern - höchstens einmal -begehen. Andernfalls wäre es keiner.
Auch der zur Ruine zerfallende Wille... das ist mir zu statisch, und zu langwierig. Eine Ruine braucht Jahrhunderte, schätze ich, um zu einer zu werden, wenn das Gebäude zerfallen soll (und kein Bombeneinschlag kommt oder so).
Die Demut kommt völlig überraschend und - unpassend. Demut ist für mich positiv konnotiert, als Einsicht in die eigene Unbedeutsamkeit angesichts, zum Beispiel, Gott, dem Universum, der Familie, den anderen Menschen, was auch immer. Demut bedingt einen gewissen Verstand.
Und die Guillotine war nie für Selbstmörder, sondern wird von Henkern bedient. Auch dieses Bild hinkt.
Tut mir Leid, aber so sehe ich es: Der Text ist ungenau, bleibt deswegen unscharf und packt mich nicht. Mit Phantasie oder dichterischer Freiheit hat das nichts zu tun. Und auch wenig mit Reim oder Nicht-Reim.
lg
klara
Hallo zusammen,
Ui, nun muss ich hin und her blättern, um die Kommentare zu lesen. Hm, da ich einen schnellen Tastendruck, der mir so gerne alles geschriebene ins Nichts verdammt in diesem Antwortfenster nicht mehr rückgängig machen kann, kopiere ich mir mal eure Komms in Word und schreibe dort meine Antwort, ich hoffe ich zerschieße damit nicht das Format. ,..
@Max
Wo ist der Selbstbetrug, fragst Du:
Das auf ein Lügenfundament gebaute Kartenhaus, das Schwarzsehen, gar als gewolltes Leiden, das zelebrierte Verdrängen der Realitäten, die Ignoranz des Lebens (LEBEN) – das ist für mich der Selbstbetrug.
Zum Harz:
Ich habe nicht gesagt, das Harz nicht faulen kann, im Gegenteil, ich habe es gesagt, da es organisch ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es faulen, ich habe lediglich noch kein faulendes Harz gesehen.gif)
Zur Abstraktheit
Ein seltsamer Komm. von Dir zu meiner Erklärung, hmm…
Findest Du Beschreibungen abstrakter Handlungen schwierig???
Zum eigenen Willen.
o.k., das ist nun mal Geschmackssache. Vermutlich geht es Dir hier so wie es mir geht, wenn ich z.B. einen Prosatext lese, in dem der Autor eine Metapher an die andere nagelt, und in immer wildern Wortschöpfungen Satzmonster kreiert.
Zur Demut
Da muss ich Dir widersprechen. Unterwürfigkeit ist ein Synonym für Demut.
@Orit
Die Diskussion, ob Reime noch eine zeitgemäße Ausdrucksform ist, die ist sicher in jedweder Form führbar, und bestimmt spannend. Ich weiß da auch keine Antwort drauf  Mir macht es einfach Spaß, auch heute noch, oder gerade heute, Inhalte in Reimform zu übermitteln. Und es gibt so viele großartige alte und neue gereimte Werke. Aber wie gesagt, das ist zum einen eine gute, fast schon philosophische Frage, zum anderen, bin ich jedoch auch der Meinung, es gibt keinerlei Normen mehr für Gedichte in der heutigen Zeit, und das ist gut so.
Das die Zeilen keinen Zeigefinger haben, ist mir ganz wichtig, denn das wäre vermessen.
@Klara
 Ui, Sonett. Da bin ich ein Liebhaber (kein Könner) von, aber da bekäme ich mit den auch in diesem Gedicht dominierenden Substantiva sicher von anderer Seite Schelte (zu Recht, wie ich zugeben muss, denn der dort erwähnte, fehlende Klangkörper leuchtet mir völlig ein), hätte ich daraus ein Sonett gemacht…. *Augenzwinkern*
Die Dopplung finde ich unterstreichend, und angebracht.
Zu Harz ist glaube ich ausreichend kommentiert worden, erlaube ich mir dem Rest der Leser jetzt zu ersparen.
Suizidgeübt: wenn man es knallhart nimmt, hast Du natürlich recht. Ich dachte dabei eher an Selbstmordversuche, Lebensmüdigkeit….
Das mit der Demut sehe ich doch anders, vor allem wenn du sie, wie ich oben Max geantwortet habe, mit Unterwürfigkeit gleichsetze…
So, allen ein Danke für’s Kommentieren,
allen Liebe Grüße und die besten Wünsche für das noch so junge Jahr
Thomas
Ui, nun muss ich hin und her blättern, um die Kommentare zu lesen. Hm, da ich einen schnellen Tastendruck, der mir so gerne alles geschriebene ins Nichts verdammt in diesem Antwortfenster nicht mehr rückgängig machen kann, kopiere ich mir mal eure Komms in Word und schreibe dort meine Antwort, ich hoffe ich zerschieße damit nicht das Format. ,..
@Max
Wo ist der Selbstbetrug, fragst Du:
Das auf ein Lügenfundament gebaute Kartenhaus, das Schwarzsehen, gar als gewolltes Leiden, das zelebrierte Verdrängen der Realitäten, die Ignoranz des Lebens (LEBEN) – das ist für mich der Selbstbetrug.
Zum Harz:
Ich habe nicht gesagt, das Harz nicht faulen kann, im Gegenteil, ich habe es gesagt, da es organisch ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es faulen, ich habe lediglich noch kein faulendes Harz gesehen
.gif)
Zur Abstraktheit
Ein seltsamer Komm. von Dir zu meiner Erklärung, hmm…
Findest Du Beschreibungen abstrakter Handlungen schwierig???
Zum eigenen Willen.
o.k., das ist nun mal Geschmackssache. Vermutlich geht es Dir hier so wie es mir geht, wenn ich z.B. einen Prosatext lese, in dem der Autor eine Metapher an die andere nagelt, und in immer wildern Wortschöpfungen Satzmonster kreiert.
Zur Demut
Da muss ich Dir widersprechen. Unterwürfigkeit ist ein Synonym für Demut.
@Orit
Die Diskussion, ob Reime noch eine zeitgemäße Ausdrucksform ist, die ist sicher in jedweder Form führbar, und bestimmt spannend. Ich weiß da auch keine Antwort drauf  Mir macht es einfach Spaß, auch heute noch, oder gerade heute, Inhalte in Reimform zu übermitteln. Und es gibt so viele großartige alte und neue gereimte Werke. Aber wie gesagt, das ist zum einen eine gute, fast schon philosophische Frage, zum anderen, bin ich jedoch auch der Meinung, es gibt keinerlei Normen mehr für Gedichte in der heutigen Zeit, und das ist gut so.
Das die Zeilen keinen Zeigefinger haben, ist mir ganz wichtig, denn das wäre vermessen.
@Klara
 Ui, Sonett. Da bin ich ein Liebhaber (kein Könner) von, aber da bekäme ich mit den auch in diesem Gedicht dominierenden Substantiva sicher von anderer Seite Schelte (zu Recht, wie ich zugeben muss, denn der dort erwähnte, fehlende Klangkörper leuchtet mir völlig ein), hätte ich daraus ein Sonett gemacht…. *Augenzwinkern*
Die Dopplung finde ich unterstreichend, und angebracht.
Zu Harz ist glaube ich ausreichend kommentiert worden, erlaube ich mir dem Rest der Leser jetzt zu ersparen.
Suizidgeübt: wenn man es knallhart nimmt, hast Du natürlich recht. Ich dachte dabei eher an Selbstmordversuche, Lebensmüdigkeit….
Das mit der Demut sehe ich doch anders, vor allem wenn du sie, wie ich oben Max geantwortet habe, mit Unterwürfigkeit gleichsetze…
So, allen ein Danke für’s Kommentieren,
allen Liebe Grüße und die besten Wünsche für das noch so junge Jahr
Thomas
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