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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
maxl

Beitragvon maxl » 30.09.2006, 19:21

Vers.1

verlassen wandre ich
herbstlaub raschelt
die stadt ist leer von dir

dein zug geht um halbneun
ich werde nicht am bahnhof
einen letzten blick erhaschen


Vers.II

abschied nach einem sommer

dein zug geht um halbneun
ich wandre durch die straßen
herbstlaub raschelt

die stadt ist leer von dir
ich werde nicht am bahnhof
einen letzten blick erhaschen
Zuletzt geändert von maxl am 08.03.2007, 09:28, insgesamt 5-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 23.10.2006, 15:54

Lieber maxl,
ja, das ist schön geworden, vor allem:

küsse die noten auf

deinen lippen: guten morgen
jean harlow

wie war die nacht

Nur mit der zweiten Strophe kann ich mich noch nicht so anfreunden, sie fällt sprachlich raus, finde ich.
Dann könnte ich mir vorstellen das „duftende“ noch wegzulassen, es schwingt für mich schon im „atme“ mit.
Liebe Grüße
leonie

maxl

Beitragvon maxl » 23.10.2006, 23:05

Liebe Leonie,

Danke fürs schön geworden.

Ich werde "Duftende" weg lassen, stimmt, ist im "Atme" drin.

lg
maxl

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.10.2006, 17:52

Lieber maxl (oder liebe? man weiß es nicht!),

jetzt erst sehe ich die neue Version - wow, ich finde das Gedicht ist richtig gut geworden!! Und unglaublich "rund" - ich finde es genau so gut, wie es ist. Das kam nun wirklich überraschend für mich...wie hast du das denn hergezuabert! sag selbst, die Arbeit hat sich gelohnt :-)

Toll!

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 30.10.2006, 18:09

Oh maxl,

ist das gut geworden, das gefällt mir sehr.

...ich atme noch dein Sommerkleid eine gute Metapher fürs Erinnern und den Abschied.


Auch der Brunnen, der mit den Brettern vermacht ist, Klasse!

Liebe Grüße
Gerda

maxl

Beitragvon maxl » 30.10.2006, 19:16

Hallo Gerda, Lisa,

Danke schön, das tut gut!

Ja, die Arbeit hat sich gelohnt, Lisa. Ich habe mir eine Nacht damit um die Ohren geschlagen,
um genauere Bilder hinzukriegen.

Geschafft!

lg
maxl

Max

Beitragvon Max » 30.10.2006, 19:57

Lieber Maxl,

gut ist das geworden, ich kenne kaum ein gedicht hier im salon, das so gewachsen ist in seiner Zeit hier. Lustig, dass sich dabei auch die Uhrzeit verändert hat ....

Liebe Grüße
max

maxl

Beitragvon maxl » 30.10.2006, 22:50

Lieber Max,

Vielen Dank. Nun, jedes wird nicht so schnell .. aber dieses Gedicht hat
mich nicht losgelassen.

Jou, die Uhrzeit :-)

lg
maxl

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 31.10.2006, 15:19

Lieber maxl,

in der letzten Version gefällt mir Dein Gedicht ausnehmend gut, obschon ich nicht weiß, wer Jean Harlow ist (Jazz?).

Die vermachten Brunnen und der geschuldete Abschied sind für mich die stärksten Bilder in diesen Text, der sich ja mit meinem Lieblingsthema auseinandersetzt.

Grüße

Paul Ost

maxl

Beitragvon maxl » 31.10.2006, 16:12

Lieber Paul,

Jean Harlow war einen platinblonde Schauspielerin: http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Harlow

Danke für dein Lob. Naja, es ist auch ein sehr durchlebtes Thema bei mir.

Handschüttelnde Grüße,
maxl

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 31.10.2006, 16:32

Lieber maxl,

ach die! Ganz schön blond, muss ich sagen. Nicht mein Fall. Aber Dein Gedicht gefällt mir trotzdem.

Grüße

Paul Ost

maxl

Beitragvon maxl » 31.10.2006, 22:01

Lieber Paul,

Paul Ost hat geschrieben:ach die! Ganz schön blond, muss ich sagen. Nicht mein Fall. Aber Dein Gedicht gefällt mir trotzdem.


Sie ist auch nicht mein Typ. Es gibt jedoch ein Chanson von Andre Heller,
es ist eine Textzeile daraus.

lg
maxl

Last

Beitragvon Last » 02.11.2006, 11:29

Hallo maxl,

hier hat sich ja eine Menge getan. Schade, denn mir gefällt Version 1 mit Abstand am besten, ich hätte nur Kleinigkeiten geändert:

verlassen

dein zug geht um halbneun
ich werde nicht am bahnhof
einen letzten blick erhaschen

wandre ich und
herbstlaub raschelt
die stadt ist leer von dir


Die neue Version ist so überladen mit Worten und Bildern, welche die Situation so weitgehend schildern und eine große Szene daraus machen, jedoch dieses keine-Szene-daraus-machen gefiel mir an dem ursprünglich starken Text :confused:

LG
Last

maxl

Beitragvon maxl » 02.11.2006, 18:57

Hallo Last,

Die neue Version ist so überladen mit Worten und Bildern, welche die Situation so weitgehend schildern und eine große Szene daraus machen, jedoch dieses keine-Szene-daraus-machen gefiel mir an dem ursprünglich starken Text


Schade, dass ich nun an deinem Geschmack vorbeigeschrammt bin. Dennoch bin ich stolz, dass ich in der Lage war, die Bilder auszuweiten.

Leider kann man es nicht jedem Recht machen.

Liebe Grüße
maxl


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