Das Amen

[leonie]

Zu steyks "Tschau Mama"


Das Amen


Unter dem Schutzkleid
zittern die Knie,
er weint seine Tränen
ins Nierenbecken,
schließt seinen Zorn
hinter dem Herzmuskel ein.

Vor ihm das Kind
Mutterseelenallein.
Starrt auf das
rosenbenetzte Holz.
Beschlagene Gläser
Spiegeln die Seele nur.

Fragen vieler
bündeln sich
in seinem Kreuz,
Augen halten sich
an seiner Fassung fest.

Ach könnte er
den verklagen,
der ihm das aufhalst,
endlich einen finden,
der die Schuld
auf sich nimmt.

Doch sein Gott
ist ein anderer.

Sein Atmen gleicht
einem Seufzer,
als er mit fester Stimme
das Amen spricht.

[leonie]

Liebe scarlett,
danke, Dein Lob freut mich wirklich sehr, weil ich auch Deine Texte sehr schätze.
L
ieber Max,
danke auch für Deine Rückmeldung, die mich ebenso sehr freut! Ich habe Nierenbecken aus psychosomatischen Gründen gewählt. Wo hast Du das gefunden mit den Nierenkelchen? Gibt es die wirklich im menschlichen Körper? Es gibt ja auch Nierentische.... Aber Du hast recht, in diesem religiösen Kontext würde es gut passen. Nur, versteht man das dann? Grübel...

Wo es mit Gott nicht geklappt hat: Wann sehen wir Dich im Weißen Haus?

Liebe Grüße

leonie

[Max]

Liebe Leonie,

och nööö, das mit dem weißen haus sollen mal schön andere machen. Ich bleibe lieber hiuer und philosophiere mir einen runden Bauch

Liebe Grüße
Max

[leonie]

Lieber Max,

kluge Entscheidung, finde ich. Nur was und wo die Nierenkelche sind, frage ich mich noch. Obwohl ich das für das Gedicht doch schwierig finde:

Er weint seine Tränen
in Nierenkelche

würde wohl kaum mit dem menschlichen Körper assoziiert, oder? Ich würde mir so eine Art Weinkelche in merkwürdiger Form vorstellen.

Liebe Grüße
leonie

[scarlett]

Liebe Leonie,

Nierenkelche ist eine korrekte anatomische Bezeichnung - da lagern sich unter Umständen die Nierensteine bzw. Nierengries ab - aber ob das in dem Gedicht so gut käme wage ich denn doch zu bezweifeln....

Nachtgrüße,

scarlett

[leonie]

Liebe Scarlett,

danke nochmal für die Erklärung. Was wir doch so alles an und in uns tragen, ist erstaunlich....
Das Gedicht lasse ich so, denke ich.

Liebe Grüße
leonie

[Max]

Liebe Scarlett,

danke, besser hätte ich es nicht sagen können - aber sehr viel schlechter
Ich hätte wohl das Bild aus dem Netz bemühen müssen.

Liebe Grüße
max