Sommergefühle

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 17.06.2006, 17:12

Sommergefühle

Die Wiesen sprießen voller Saft,
im Kleid ein schönstes blütenbunt Gewand,
und mit unbänd’ger Hitzekraft
bebrüt die Sonne hell das ganze Land.

Die Hecken recken sich zum Sonnenlicht empor,
der Stamm mächtiger Bäume scheinet zu vibrieren,
die Blütentäler zaubern zarten Duft hervor,
in ihm, da möchte ich mich liebend gern verlieren.

Die Pflanzen tanzen in dem Winde lau,
und Grillen zirpen voller Übermut,
die Vögel zwitschern in das Himmelblau,
Jetzt meint Natur es mit der Erde gut.

Die Nacht ist kurz, der Tag ist lang,
sogleich sich Himmelszelt und Erde küssen,
durch einen wundersamen Drang
da prangt die Welt mit allen Fruchtgenüssen.
Zuletzt geändert von Jürer trans Brauklin am 02.07.2006, 00:17, insgesamt 5-mal geändert.

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 27.06.2006, 17:20

Lieber aram,
wenn Du es willst, kann ich Dir gerne alle eingereichten Songtexte zusenden und den der mich nominiert hat mitteilen, in den nächsten Tagen als private Nachricht, heute habe ich leider keine Zeit mehr.

Habe die Überschrift schon geändert, danke für Deinen Hinweis!

Das Gedicht "Aestas Allegoria" hat doch eine klare Gliederung in Rhythmus und Gestalt und ist für mich deshalb kein Erzählgedicht
nur weil es sich um ganze Sätze handelt.
Trotzdem freut es mich sehr, dass Du Dir darüber so viele Gedanken machst, das ist sehr aufmerksam von Dir!
Das wärs für heute, muß jetzt leider dringend weg.
Liebe Grüße
jürer

aram
Beiträge: 4509
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 27.06.2006, 17:37

lieber jürer,
mir geht's nur um den songtext, ob ich den wo lesen kann?
(einfach interesse, keine 'kontrolle' ;-)

für die gattung 'erzählgedicht' gibt's wohl keine eindeutige definition -oder doch? rhythmus und struktur will ich deinen sommer-gedichten keinesfalls absprechen! ich erlebe sie jedoch auch von den ganzen sätzen abgesehen als einheitlich durcherzählt.
aram

Louisa

Beitragvon Louisa » 27.06.2006, 21:13

Hallo Jürer,
also für mich ist das eigentlich auch kein "Erzählgedicht"...ein Erzählgedicht beinhaltet eine kleine Geschichte, finde ich. Das ist hier nicht so. Aber ihr wisst es vielleicht besser.

Jürer, Deinen letzten, poetischen Beitrag kannst Du nicht wirklich ernst meinen, oder? Wie kann man denn so denken?

Ich frage mich, ob Dir das Schicksal noch nie in unsanfter Pose Dein Optimismusgewand vom Leibe gerissen hat...

Ich dachte immer alle Menschen auf der Welt sind tief in sich traurig, ob sie es zeigen oder nicht. Du wärst die erste Ausnahme auf die ich treffe.

Abgesehen davon mag ich die Menschen, die ihre wahren, traurigen Lebensgefühle zeigen (ob im Alltag oder in der Poesie) immer noch am meisten.

-Trotzdem belustigt mich das auch wieder O:) ! Ich kann das aber nur lesen, wenn es ironisch gemeint ist.

Liebe Grüße, louisa

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 28.06.2006, 01:09

Servus aram,
habe Dir die Songtexte in einer privaten Nachricht zugesendet.

Werte Louisa,
für mich ist es auch kein Erzählgedicht, das sehe ich genau so wie Du.

Das spontan geschriebene Sonett ist natürlich nicht ganz ernst gemeint,
aber als Kinderliedchen doch eine schöne Idee, oder?

Wenn man durch das Schicksal extrem hart getroffen wird, ich hatte eine unvorstellbar schwere Vergangenheit und habe obendrein viele meiner Nächsten auf grausamte Weise verloren und bin selbst durch einen schweren Unfall 100% schwerstbehindert, habe fürchterliche Schmerzen und kann kaum mehr laufen, (ich habe es in vielen Gedichten, wie z. B. dem untenstehenden, beschrieben), dann kann man es sich nicht leisten, sich im Selbstmiltleid zu suhlen, dann muß man sich Lichtblicke erarbeiten, das mache ich durch meine Poesie und Musik. Sie sind die beiden Strohhalme mit denen ich mich immer wieder aus dem Sumpf ziehen muß.
Es ist das Schicksal des Dichters zu leiden, Du kennst ja sicher auch das Lied, wo es heißt: "A poet needs the pain, like the flower needs the rain...", über dieses Thema will ich demnächst auch etwas ins Forum stellen.
Zum Abschluß hier noch ein paar Verse:
Völlig hoffnungslos

Oh diese Qualenfracht,
diese entsetzlichen Leiden,
welche bei Tag und Nacht
mich schmerzlich bitter begleiten.

Mir brennen Adern und Venen
wie von abertausend Kerzen,
die Flut der inneren Tränen
ist dabei mich auszumerzen.

Nase, Ohren und Augen
Leber, Lunge, Füße und Hände,
die alle nichts mehr taugen,
warten sehnsüchtig auf ihr Ende.

Ja nur noch das baldige Sterben
ist was ich fieberhaft begehre,
besser als langsam zu verderben
in meiner trostlosen Misere.

Mein einzig verbliebener Kamerad
ist der gerechte Richter Tod,
er erlöse mich in sicherer Gnad'
aus meiner verheerenden Not.

Wenn es Dich belustigen kann, hat es ja auch einen Zweck erfüllt.

Liebe Grüße jürer

Gast

Beitragvon Gast » 28.06.2006, 12:52

Lieber Jürer, ich finde gut, das du "dich erklärt hast".
so wissen wir nun, was dich zum Schreiben treibt und warum dein lyr. Ich DU SELBER bist.

Viel Kraft weiterhin zu schreiben was die Seele hergibt.

Ich werde versuchen deine Texte vor diesem Hintergrund zu sehen - nein nicht aus Mitleid - sondern um dir persönlich gerecht zu werden und nicht ausschließlich dem Text.

Liebe Grüße
Gerda

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.06.2006, 15:35

Hallo Jürer,
das habe ich gerade erst gelesen und kann Dir nur mein Mitgefühl aussprechen. Dadurch bekommen Deine Texte natürlich eine ganz neue, beeindruckende Wirkung. Weil es nach solchen Schicksalsschlägen eine große Herausforderung ist immer noch optimistisch zu bleiben.
Die meisten Menschen können das nicht.

Ich wünsche Dir alles gute weiterhin und bewundere diese innere Kraft!

Liebe Grüße! louisa


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 21 Gäste