Himmel der Nacht
Es ist spät, nicht vorbei,
unterm Himmel der Nächte,
in konsternierter Einsamkeit.
Ein Stern, er leuchtet bleich,
schwindend am Firmament.
Oh desolate Ähnlichkeit.
Heil mir, ich trage Trauer,
resigniere der Existenz.
Doch lodert meine Flamme,
gleichwohl die seine verbrennt.
Heil ihm, er träumt unheilbar,
Nirwana griff das Regiment.
Sein Leben ward hier teilbar,
nahm mir, was eminent.
Ungläubig ich - nun betend,
auf Güte und Ende der Qual.
Das Erlösung doch vereine
was längst des Todes Wahl.
Es ist spät, nicht vorbei,
Oh, Himmel der Nächte,
lass enden die Tyrannei.
.
Himmel der Nacht
Liebe Elli999,
meine Lieblingsausdrücke in Deinem Gedicht sind "konsternierte Einsamkeit" und "desolate Ähnlichkeit". Ersterer erinnert mich im Kontext der Nacht an das Zusammenwirken der Sterne. Ich denke dabei an Shakespeares star-crossed lovers.
Die "desolate Ähnlichkeit" erfreut mein limbisches System, weil ich dabei an Foucault denken muss (Seine großartige Ekphrasis im ersten Teil von der Ordnung der Dinge).
Bei dem Wort "eminent" musste ich noch einmal nachschlagen, um zu erkennen, dass es sich zumeist auf eine positive Qualität bezieht. Deshalb ist es ebenfalls sehr treffend.
Grüße
Paul Ost
P.S.: Weil es mir gerade passend erschien, folgt hier noch ein wenig Herder: "Eine ähnliche Arbeit wäre die Geschichte der Sprache einiger einzelnen Völker nach ihren Revolutionen; wobei ich insbesonderheit die Sprache unsrers Vaterlandes für uns zum Beispiel nehme. Denn ob sie gleich nicht, wie andre, mit fremden Sprachen vermischt worden: so hat sie sich dennoch wesentlich, und selbst der Grammatik nach, von Ottfrieds Zeiten her verändert."
meine Lieblingsausdrücke in Deinem Gedicht sind "konsternierte Einsamkeit" und "desolate Ähnlichkeit". Ersterer erinnert mich im Kontext der Nacht an das Zusammenwirken der Sterne. Ich denke dabei an Shakespeares star-crossed lovers.
Die "desolate Ähnlichkeit" erfreut mein limbisches System, weil ich dabei an Foucault denken muss (Seine großartige Ekphrasis im ersten Teil von der Ordnung der Dinge).
Bei dem Wort "eminent" musste ich noch einmal nachschlagen, um zu erkennen, dass es sich zumeist auf eine positive Qualität bezieht. Deshalb ist es ebenfalls sehr treffend.
Grüße
Paul Ost
P.S.: Weil es mir gerade passend erschien, folgt hier noch ein wenig Herder: "Eine ähnliche Arbeit wäre die Geschichte der Sprache einiger einzelnen Völker nach ihren Revolutionen; wobei ich insbesonderheit die Sprache unsrers Vaterlandes für uns zum Beispiel nehme. Denn ob sie gleich nicht, wie andre, mit fremden Sprachen vermischt worden: so hat sie sich dennoch wesentlich, und selbst der Grammatik nach, von Ottfrieds Zeiten her verändert."
Juchhuuu!
noch eine kleine Deklation als Epilog auf negierte Worte.
Auf das Wort eminent bin ich in verzweifelter Suche nach einem gleich
endenden Wort für Regiment (Leitung, Herrschaft, Macht) gestossen
und es etsprach dem Kontex wunderbar (herausragend, auserordentlich,
bedeutend) *freu*
"konsterniert" (bestürzt, betroffen, fassungslos, verblüfft) wurde ersetzt
bei der Suche nach einem nicht "platt" klingenden Wort für - ich weiss
nicht mehr was - aber ich liebe es!
Desolat (traurig, trostlos) sehe ich als gängiges Fremdwort an. Dasselbe
gilt meines Erachtens für resigniert, Existenz und Tyrannei.
Nirvana in buddhistischer Sicht kein Abschluss, kein Neubeginn in
einer anderen Sphäre, als Zustand der Zustandslosigkeit, der hier
die Herrschaft errungen hat. Der unheilbare Traum, das teilbare
Leben. Eine Metapher - der Geist ist tot, der Körper lebt.
Dennoch stimme ich zu, das es sich überwiegend negativ auf ein
Gedicht auswirkt, muss der Leser erst einzelne Worte nachschlagen
oder überhaupt überdenken. Ob es gekünstelt wirkt oder nicht,
lasse ich dahingestellt.
Liebe Grüsse von der elli
noch eine kleine Deklation als Epilog auf negierte Worte.

Auf das Wort eminent bin ich in verzweifelter Suche nach einem gleich
endenden Wort für Regiment (Leitung, Herrschaft, Macht) gestossen
und es etsprach dem Kontex wunderbar (herausragend, auserordentlich,
bedeutend) *freu*
"konsterniert" (bestürzt, betroffen, fassungslos, verblüfft) wurde ersetzt
bei der Suche nach einem nicht "platt" klingenden Wort für - ich weiss
nicht mehr was - aber ich liebe es!

Desolat (traurig, trostlos) sehe ich als gängiges Fremdwort an. Dasselbe
gilt meines Erachtens für resigniert, Existenz und Tyrannei.
Nirvana in buddhistischer Sicht kein Abschluss, kein Neubeginn in
einer anderen Sphäre, als Zustand der Zustandslosigkeit, der hier
die Herrschaft errungen hat. Der unheilbare Traum, das teilbare
Leben. Eine Metapher - der Geist ist tot, der Körper lebt.
Dennoch stimme ich zu, das es sich überwiegend negativ auf ein
Gedicht auswirkt, muss der Leser erst einzelne Worte nachschlagen
oder überhaupt überdenken. Ob es gekünstelt wirkt oder nicht,
lasse ich dahingestellt.
Liebe Grüsse von der elli
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot], Google [Bot] und 20 Gäste