im minirock
auf einem mäuerchen
unter dem kahlen baum
sitzt sie
mit ihrem smartphone
noch vorgestern
war schnee
junge frau
Ich weiß nicht ...
"mit ihrem smartphone spielt sie" ... das klingt schon ein wenig obszön, oder? Eindeutig zweideutig. Das liegt jetzt aber nicht an meiner Fantasie! Kann man da nicht ein normales Telefon nehmen? Mit Wählscheibe wäre das außerdem romantischer. Und dann fragen, "ob sie mit dem frühling tuschelt"? Statt dem ungelenken "kommunizieren". Obwohl, "tuscheln" könnte man mit "flörten" verwechseln. Auch nicht optimal. Vielleicht: "ob sie mit dem frühling lieder singt"?
"mit ihrem smartphone spielt sie" ... das klingt schon ein wenig obszön, oder? Eindeutig zweideutig. Das liegt jetzt aber nicht an meiner Fantasie! Kann man da nicht ein normales Telefon nehmen? Mit Wählscheibe wäre das außerdem romantischer. Und dann fragen, "ob sie mit dem frühling tuschelt"? Statt dem ungelenken "kommunizieren". Obwohl, "tuscheln" könnte man mit "flörten" verwechseln. Auch nicht optimal. Vielleicht: "ob sie mit dem frühling lieder singt"?
NEIN.
Im Ernst, durch die Kritik ist mein Gedicht viel besser geworden.
"Mit dem Smartphone spielen", zum Beispiel, es ist abgedroschen, vulgär. Das ist mir erst durch die Kritik aufgefallen. Alles, was ohne es ausdrücklich zu sagen, verständlich ist, muss weg.
Wie Niko sagt, man braucht als Leser die Möglichkeit, sich selbst etwas auszudenken. Ein kleiner Hinweis genügt.
Wir machen Fortschritte.
Im Ernst, durch die Kritik ist mein Gedicht viel besser geworden.
"Mit dem Smartphone spielen", zum Beispiel, es ist abgedroschen, vulgär. Das ist mir erst durch die Kritik aufgefallen. Alles, was ohne es ausdrücklich zu sagen, verständlich ist, muss weg.
Wie Niko sagt, man braucht als Leser die Möglichkeit, sich selbst etwas auszudenken. Ein kleiner Hinweis genügt.
Wir machen Fortschritte.
lieber klimperer, vorsorglicher disclaimer: ich möchte mit meinem vorigen posting niemanden verletzen, herabsetzen oder dgl., sondern darauf hinweisen, dass der text auf mich zerissen, ohne duktus, irgendwie unkontrolliert wirkt, was dazu einladen kann, ihn nach 'gefühl dafür, was gemeint sein könnte' zu rezipieren, und evtl. auch nicht als ganz ernst gemeint zu betrachten.
der text stand ursprünglich in ganz anderer form da:
(vielleicht liegt das auch an den schnell ausgeführten änderungen; ich würde den text erstmal sacken lassen und nochmal nachspüren, was er mit welchen mitteln wirklich ausdrücken möchte - klarheit über die mittel zu haben ist manchmal auch wichtig; nicht immer 'funktioniert' ein scheinbar freier, einfacher, schlichter gedankenfluss; oder es braucht deutlich mehr abstand, um den gedanken wieder ganz neu zu fassen, und erst dann wieder fließen zu lassen.
schnelle und mehrfache änderungen erweisen sich - in meiner erfahrung jedenfalls - höchstens dann stimmig, wenn der text schon ausreichend durchkomponiert und in mehrerer hinsicht vom autor mit ausreichend abstand betrachtet war, um genau genug zu wissen und damit auch zu kontrollieren, welche intervention was auf den verschiedenen ebenen des textes bewirkt - also nicht nur im einzelnen, auch im ganzen.
- das aber nur als erläuterung, was ich mir so denke; vielleicht liege ich damit auch ganz daneben, ich kann ja nicht 'reinsehen' in schaffensprozesse anderer, nur in meine.)
der text stand ursprünglich in ganz anderer form da:
und wurde aufgrund ambivalenter assoziationen bemängelt, daraufhin vom autor mehrmals (..leider undokumentiert) verändert, wodurch im ergebnis aktuell ein für mich auch im duktus ziemlich anderer text als ursprünglich da steht. trotzdem hat er meines erachtens dabei nicht an klarheit gewonnen, er wirkt auf mich in der zum zeitpunkt dieses postings aktuellen fassung vergleichsweise wirr, fahrig, in sich unschlüssig - so braucht es nur noch 'schnee / mit ihrem smartphone', um insgesamt 'koks' zu verstehen.Klimperer hat geschrieben:mit kurzem rock
sitzt das mädchen
unter dem kahlen baum
noch vorgestern war schnee
blond
mit ihrem smartphone
spielt sie
mit übereinander geschlagenen
fast nackten beinen
(vielleicht liegt das auch an den schnell ausgeführten änderungen; ich würde den text erstmal sacken lassen und nochmal nachspüren, was er mit welchen mitteln wirklich ausdrücken möchte - klarheit über die mittel zu haben ist manchmal auch wichtig; nicht immer 'funktioniert' ein scheinbar freier, einfacher, schlichter gedankenfluss; oder es braucht deutlich mehr abstand, um den gedanken wieder ganz neu zu fassen, und erst dann wieder fließen zu lassen.
schnelle und mehrfache änderungen erweisen sich - in meiner erfahrung jedenfalls - höchstens dann stimmig, wenn der text schon ausreichend durchkomponiert und in mehrerer hinsicht vom autor mit ausreichend abstand betrachtet war, um genau genug zu wissen und damit auch zu kontrollieren, welche intervention was auf den verschiedenen ebenen des textes bewirkt - also nicht nur im einzelnen, auch im ganzen.
- das aber nur als erläuterung, was ich mir so denke; vielleicht liege ich damit auch ganz daneben, ich kann ja nicht 'reinsehen' in schaffensprozesse anderer, nur in meine.)
Eben habe ich die 9. von Beethoven im Internet gehört, unter der Leitung von Otto Klemperer.
Genau dasselbe, was ich vor über fünfzig Jahren in Guayaquil hörte.
Im Hause eines Freundes von mir, er hatte eine Kassette mit mehrere Schallplatten von dieser Symphonie, es war eine rote, luxuriöse Kassete, jemand hatte es ihm geschenkt. Es war die erste klassische Musik, dass ich hörte. Wir haben es mitten in der Nacht gehört, ganz laut. Viele Male.
Vorhin habe ich mir das angeschaut, die Menschen, die das gespielt und gesungen hatten ...
Ich habe die Augen zugemacht, ich wollte nur die Musik und die Stimmen hören, so wie damals.
Was hat das mit diesen erbärmlichen Versen von mir zu tun?
Gar nichts.
Genau dasselbe, was ich vor über fünfzig Jahren in Guayaquil hörte.
Im Hause eines Freundes von mir, er hatte eine Kassette mit mehrere Schallplatten von dieser Symphonie, es war eine rote, luxuriöse Kassete, jemand hatte es ihm geschenkt. Es war die erste klassische Musik, dass ich hörte. Wir haben es mitten in der Nacht gehört, ganz laut. Viele Male.
Vorhin habe ich mir das angeschaut, die Menschen, die das gespielt und gesungen hatten ...
Ich habe die Augen zugemacht, ich wollte nur die Musik und die Stimmen hören, so wie damals.
Was hat das mit diesen erbärmlichen Versen von mir zu tun?
Gar nichts.
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