Bach
Keiner, den es zu jedem trieb.
Einzig die Musik, sie allein.
Der Herr Stadtpfeifer, das Hänsle
mit dem grauen Kragen.
Gott. Sein Gott, dem er vertraute.
Das Feuer der Alten, herauf holte er es
aus den Legenden des Buches.
Und im Orgelgedröhn betete er
um das Gehör der Gemeinde.
Stationen.
Köthen, Leipzig. Nun der
Herr Kantor. Ein Auskommen,
kleiner Prunk der Bürgerlichkeit.
Bitter dennoch.
Einmal der König,
der armselige Tropf, Bach nahm ihn hin,
seinen barbarischen Beifall.
Nicht die Welt für einen wie Bach.
Jahre später.
Bescheiden sein Haus. Müde
stand er davor. Weiter
ging es nicht.
Bach
Lieber Pjotr,
was ist gemeint mit "traditionelles Lyrikkorsett" - Reim oder Nichtreim? Ob ich das Reimgedicht oder die freien Rhythmen einsetze, entscheidet für mich das Thema. Das vorliegende Thema, in freien Rhythmen gearbeitet, war für mich aussagekräftiger in freien Rhythmen als im gereimten Gedicht. Es ist immer eine Entscheidung im Einzelfall. Eine interessante Frage, die Sie da stellen, Pjotr.
Lieben Gruß, Rita
was ist gemeint mit "traditionelles Lyrikkorsett" - Reim oder Nichtreim? Ob ich das Reimgedicht oder die freien Rhythmen einsetze, entscheidet für mich das Thema. Das vorliegende Thema, in freien Rhythmen gearbeitet, war für mich aussagekräftiger in freien Rhythmen als im gereimten Gedicht. Es ist immer eine Entscheidung im Einzelfall. Eine interessante Frage, die Sie da stellen, Pjotr.
Lieben Gruß, Rita
die frage ist ja auch, was wäre gewesen, wenn bach so komponiert hätte, wie das seine mitkomponisten jener zeit getan haben. mit all der zierart, den schnörkeln usw. . die freiheit der kunst, das ist ein spannendes thema. und vielleicht auch in wie weit ein politisches system in dieser beziehung relevant ist. aber genug. und kann man das auf alle kunst übertragen und inwieweit darf man sich von traditionellen handwerk entfernen, es weiter entwickeln usw.....
Ja, Pjotr, das sind die verschiedenen Rhythmusarten des Reimgedichts. Aber Korsetts von der Stange würde ich sie nicht nennen, der etwas unbewegliche Alexandriner zum Beispiel war im 17. Jahrhundert hochmoderne höfische Dichtkunst. Erst die Dichtung des Sturm und Drang, die freie Rhythmen bevorzugte, hat ihn als allgemeingültig aus der Lyrik ziemlich verdrängt, von Fans wird er aber auch heute noch geschrieben. Und Sonette werden ja derzeit noch en masse geschrieben, gehen aber auf das 12./13. Jahrhundert zurück, also auf die Zeit noch vor Petrarca. Und der Hexameter geht sogar auf die klassische griechische Dichtkunst zurück. Wer diese Formen beherrscht, von dem darfst du annehmen, dass er sich in der Lyrik auskennt, also nichts da mit "Korsetts von der Stange". Ich bin der Ansicht, es würde jedem Lyriker guttun, beide Formen, das gereimte und das ungereimte Gedicht, zu praktizieren. Habe ich Ihnen die Frage beantwortet?
Gruß, Rita
Gruß, Rita
und liebe rita, ich weiß nicht, ob du meine ironischen kommentare nicht verstanden hast oder nicht verstehen wolltest. der text funktioniert nicht, weder in die richtung der bach´schen musik, noch in die richtung, seine gesellschaftliche stellung, bzw. die von dir erdachte unterdrückung darzu stellen. das erstere ist sicher ein sehr schweres unterfangen und fängt da an, wo handwerk weiter entwickelt wird und oder in frage gestellt wird.
Ganz einfach, Nera, wenn Bach wie die anderen Komponisten seiner Zeit komponiert hätte, würde man ihn heute sicher vergessen haben. Wobei die meisten anderen Komponisten seiner Zeit ja vorwiegend für fürstliche oder königliche Höfe gearbeitet haben, sie haben die damalige (weltliche) Unterhaltungsmusik geschrieben. Bach ist da, so gesehen, eine Ausnahme, er hat vorwiegend kirchliche Musik geschrieben (die Kirche war ja der größte Arbeitgeber seiner Zeit). Und da es die Kirche als Institution heute noch gibt, ist seine Musik auch heute noch "modern". Ganz abgesehen von Hörern wie mir, die sich Bachs Musik eher aus ästhetischen als aus frommen Gründen anhören.
Gruß, Rita
Gruß, Rita
Nera, sieh mal, wenn du Musik in einem Text über Bach verlangst, dann könntest genauso in einem Text über van Gogh verlangen, Gedichte zu ihm müssten gemalt werden. Oder in einem Text über einen Straßenbahnfahrer ständig die Fußklingel betätigen. Ich hoffe, du begreifst, dass da irgendwas nicht stimmen kann, zumal es in diesem Text nicht wirklich um die Musik Bachs geht, sondern mein Thema ja ein anderes ist.
Was aber deine Ironie angeht, so habe ich doch ein wenig den Eindruck, dass du mir mit ihrer Hilfe beibringen willst, dass ich einfach ein bisschen doof bin und Texte nicht lesen kann. Was dich dazu veranlasst, musst du wissen. So langsam wird es mir zu dumm, hab Verständnis.
Gruß, Rita
Was aber deine Ironie angeht, so habe ich doch ein wenig den Eindruck, dass du mir mit ihrer Hilfe beibringen willst, dass ich einfach ein bisschen doof bin und Texte nicht lesen kann. Was dich dazu veranlasst, musst du wissen. So langsam wird es mir zu dumm, hab Verständnis.
Gruß, Rita
Rita hat geschrieben:Habe ich Ihnen die Frage beantwortet?
Sie hatten die Frage bereits zuvor beantwortet:
Pjotr: "Haben Sie bei diesem Gedicht, bei diesem Thema, bewusst auf ein traditionelles Lyrik-Korsett verzichtet, um eine gewisse ... sozusagen ... Freiheit auszudrücken?"
Rita: "Das vorliegende Thema, in freien Rhythmen gearbeitet, war für mich aussagekräftiger in freien Rhythmen als im gereimten Gedicht. Es ist immer eine Entscheidung im Einzelfall. Eine interessante Frage, die Sie da stellen, Pjotr."
Rita hat geschrieben:Aber Korsetts von der Stange würde ich sie nicht nennen, [...] Alexandriner [...] Sonette [...] Hexameter [...] Wer diese Formen beherrscht, von dem darfst du annehmen, dass er sich in der Lyrik auskennt, also nichts da mit "Korsetts von der Stange".
Ja, das nehme ich an: Wer diese Formen beherrscht, der kennt sich aus. Nun, das war nicht meine Frage. (Da diese Formen vorgegeben sind, nach alter Schule, und die Masse der Menschen sich da hineinzwängt, nenne ich diese Formen "Korsetts", und -- weil sie standardisiert sind -- "von der Stange".) -- Also, meine Frage war eine andere. Verbal haben Sie die beantwortet (siehe oben). Inhaltlich aber nicht: ich weiß noch nicht, warum vorliegendes Thema in freien Rhythmen gearbeitet für Sie aussagekräftiger erschien. Darf ich annehmen, dass Sie damit Bachs Freiheit ausdrücken wollten?
Ahoy
Pjotr
Das zu erklären, ist nicht einfach, reine Erfahrungssache. Natürlich wollte ich die innere Freiheit, die sich Bach selbst nahm, trotz seines untergeordneten gesellschaftlichen Standes, auch darstellen, aber vielleicht geschah das eher unbewusst. Es ergab sich eben so.
Im übrigen stehe ich da nicht allein, soviel mir bekannt ist, haben etliche Lyriker bereits Bach-Gedichte ebenfalls in freien Rhythmen geschrieben, die genau wie ich erkannt haben, dass gerade in den freien Rhythmen ein größerer Spielraum des Ausdrucks vorhanden ist, denn auch freie Rhythmen sind Rhythmen. Der größere Spielraum des Ausdrucks vor allem war für mich entscheidend für freie Rhythmen.
Das "Korsett von der Stange", wie Sie schreiben, hat ja auch immer eine disziplinierende Wirkung, der ich mich in diesem Falle nicht aussetzen wollte, weil sie den Autor in gewisser Weise ja auch einengt. Wobei ich aber annehme, dass man ein Gedicht zu Bach durchaus auch in einem einzigen Rhythmus schreiben kann, hier wirkt dann die Freiheit innerhalb der Disziplinierung.
Gruß, Rita
Gruß, Rita
Im übrigen stehe ich da nicht allein, soviel mir bekannt ist, haben etliche Lyriker bereits Bach-Gedichte ebenfalls in freien Rhythmen geschrieben, die genau wie ich erkannt haben, dass gerade in den freien Rhythmen ein größerer Spielraum des Ausdrucks vorhanden ist, denn auch freie Rhythmen sind Rhythmen. Der größere Spielraum des Ausdrucks vor allem war für mich entscheidend für freie Rhythmen.
Das "Korsett von der Stange", wie Sie schreiben, hat ja auch immer eine disziplinierende Wirkung, der ich mich in diesem Falle nicht aussetzen wollte, weil sie den Autor in gewisser Weise ja auch einengt. Wobei ich aber annehme, dass man ein Gedicht zu Bach durchaus auch in einem einzigen Rhythmus schreiben kann, hier wirkt dann die Freiheit innerhalb der Disziplinierung.
Gruß, Rita
Gruß, Rita
rita du hast wohl vergessen, dass bach auch ziemlich lang die leitung des Collegium Musicum innehatte. und zu seiner zeit ein sehr gefragter musiker war, sonst hätte er sicher nicht vor dem armseligen tropf, friedrich dem großen gespielt. ob dessen applaus barbarisch war, lassen wir mal dahin gestellt. fakt ist, dass in diesen zeiten die meisten künstler froh waren, wenn sie beim adel oder kirche in lohn und brot standen.und auch bach hat stücke für "weltliche" herren geschrieben. zb. die goldberg-variationen. und er hat sich getraut, etwas neues zu machen, weg vom mainstream. wenn du aber soche sachen schreibst, wie du sie zb. armanita geschrieben hast:" bleib beim handwerk, versuch nicht kunst zu machen" scheint es mir, verstehst du nicht, wie in der kunst etwas neues entsehen kann oder sich etwas fortentwickelt.und da nützt es auch nicht, wenn du bach in die ecke des unterdrückten künstlers seiner zeit stellen willst, was er im übrigen nicht war.
und ja rita, darum geht es auch, texte zu schreiben, die etwas mit einem machen, die bilder entstehen lassen, die gefühle vermitteln, die eine zweite ebene eröffnen, wie musik es auch tut oder ein abstraktes bild oder oder
und ja rita, darum geht es auch, texte zu schreiben, die etwas mit einem machen, die bilder entstehen lassen, die gefühle vermitteln, die eine zweite ebene eröffnen, wie musik es auch tut oder ein abstraktes bild oder oder
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