Blütentraum
(gewidmet)
Sanft entstreichen hoffnungsbange Sehnsuchtswellen,
Streifen zärtlich weiches Wangenrot im Mondenschein.
Lassen so den gläsern' Paravent zerschellen,
Augenblicke schmelzen dann hinfort im Blumenhain.
Blütennebel wirbelt zauberhaft in Kreisen
Filigran gewebt, wo frühlingshaft der Herbst beginnt.
Taubenetzte Lippen gehen nun auf Reisen
Und verlieren tiefverträumt gemeinsam sich im Wind.
Mondenschein wacht nächtens, muss dem Tag doch weichen.
Morgenrot, Geborgenheit entschwebt und Trauer greift
Blicke, die noch einmal über Blumen streichen,
Welche durch den Tag verwelkt; ein neuer Traum erreift.
(Oktober 2005)
Blütentraum
immer im wechsel 6 hebig und 7 hebig.
ja, die Kadenzen wechseln, aber am Metrum ändert sich nichts, oder seh ich da was falsch?
also, ich hab folgendes gelernt:
jambus xX
Trochäus Xx
Daktylus Xxx
Anapäst xxX
und demnach handelt es sich hier um Trochäus. wie viele Hebungen ein Vers hat ist doch schnurz, das ist doch nur wichtig, wenn ich das Versmaß bestimmen will.
das problem ist FÜR MICH ein anderes. weißt ja...
Ja

met vriendelijke groetjes,
Stigma
Liebe Stigma,
ich glaube aus deinen Äußerungen von vor Monaten zu wissen, dass du in der Regel an deinen Texten die Notwendigkeit zu arbeiten nicht siehst.
Dennoch, möchte ich schlicht sagen: zu viele Substantive, zu viele schon oft gehörte Ajektive.
Es fehlen richtig lebendige Verben, ungwöhnliche Bilder die den Text fließen lassen.
Gute Lyrik entsteht nicht, in dem man nach handwerklichen Regeln Gedanken zusammen reimt,
selbst wenn das Versmaß stimmt.
Die Großschreibung an den Zeilenanfängen, halte ich überdies für das Lesen und das Verständnis hinderlich.
Du bist so jung, warum versuchst du dich nicht auch mal in unkonvetionellem Ausdruck, oder hast du keinen Bezug zur Sprache deiner Generation?
(Der letzte Satz ist natürlich keine Kritik, sondern Interesse, weil ich Söhne in deinem Alter habe, die auch schreiben)
Liebe Grüße
Gerda
Was das Versmaß angeht, habe ich versucht die beiden ersten Z ganz leicht zu korrigieren.
Gar sanft verstreichen hoffnungsbange Sehnsuchtswellen
und streifen zärtlich weiches Wangenrot im Mondenschein.
Das Problem, welches du gerade bei zusammen gesetzten Substantiven hast, ist folgendes: Es müssen unbetonte silben betont werden, betonte unbetont, was der natürlichen Sprachmelodie zuwider läuft, wie z. B. bei Sehnsuchtswellen.
Ohne das "Gar" am Anfang, wäre "sanft" nur schwer als betonte Silbe zu lesen, es braucht so etwas wie einen Auftakt, damit es natürlich klingt.
ich glaube aus deinen Äußerungen von vor Monaten zu wissen, dass du in der Regel an deinen Texten die Notwendigkeit zu arbeiten nicht siehst.
Dennoch, möchte ich schlicht sagen: zu viele Substantive, zu viele schon oft gehörte Ajektive.
Es fehlen richtig lebendige Verben, ungwöhnliche Bilder die den Text fließen lassen.
Gute Lyrik entsteht nicht, in dem man nach handwerklichen Regeln Gedanken zusammen reimt,
selbst wenn das Versmaß stimmt.
Die Großschreibung an den Zeilenanfängen, halte ich überdies für das Lesen und das Verständnis hinderlich.
Du bist so jung, warum versuchst du dich nicht auch mal in unkonvetionellem Ausdruck, oder hast du keinen Bezug zur Sprache deiner Generation?
(Der letzte Satz ist natürlich keine Kritik, sondern Interesse, weil ich Söhne in deinem Alter habe, die auch schreiben)
Liebe Grüße
Gerda
Was das Versmaß angeht, habe ich versucht die beiden ersten Z ganz leicht zu korrigieren.
Gar sanft verstreichen hoffnungsbange Sehnsuchtswellen
und streifen zärtlich weiches Wangenrot im Mondenschein.
Das Problem, welches du gerade bei zusammen gesetzten Substantiven hast, ist folgendes: Es müssen unbetonte silben betont werden, betonte unbetont, was der natürlichen Sprachmelodie zuwider läuft, wie z. B. bei Sehnsuchtswellen.
Ohne das "Gar" am Anfang, wäre "sanft" nur schwer als betonte Silbe zu lesen, es braucht so etwas wie einen Auftakt, damit es natürlich klingt.
Zuletzt geändert von Gast am 16.01.2007, 16:17, insgesamt 3-mal geändert.
Hallo,
das mag nun wieder an mir und meiner prosaischen Natur liegen (wenn ich denn eine solche hätte), aber schon den Titel kann ich nicht ernst nehmen. Ich öffne den Thread trotzdem, weil ich denke, vielleicht ist es ja ironisch - aber ist es ja nicht, oder?
Mir ist ein absolutes Rätsel, wie man völlig ohne Ironie in der zerbombten, zersplitterten Welt des 21. Jahrhunderts so schreiben kann. Vielleicht bin ich auch ein kleines bisschen neidisch, aber berühren tut es mich nicht. Ich bin dafür zu misstrauisch: Glaub es einfach nicht. Es scheint mir wie abgeschrieben, das eigene Leben, die eigenen Gefühle abgeschrieben. Papiern - ohne Blüten.
LG
Klara
das mag nun wieder an mir und meiner prosaischen Natur liegen (wenn ich denn eine solche hätte), aber schon den Titel kann ich nicht ernst nehmen. Ich öffne den Thread trotzdem, weil ich denke, vielleicht ist es ja ironisch - aber ist es ja nicht, oder?
Mir ist ein absolutes Rätsel, wie man völlig ohne Ironie in der zerbombten, zersplitterten Welt des 21. Jahrhunderts so schreiben kann. Vielleicht bin ich auch ein kleines bisschen neidisch, aber berühren tut es mich nicht. Ich bin dafür zu misstrauisch: Glaub es einfach nicht. Es scheint mir wie abgeschrieben, das eigene Leben, die eigenen Gefühle abgeschrieben. Papiern - ohne Blüten.
LG
Klara
das mag nun wieder an mir und meiner prosaischen Natur liegen (wenn ich denn eine solche hätte), aber schon den Titel kann ich nicht ernst nehmen. Ich öffne den Thread trotzdem, weil ich denke, vielleicht ist es ja ironisch - aber ist es ja nicht, oder?
Mir ist ein absolutes Rätsel, wie man völlig ohne Ironie in der zerbombten, zersplitterten Welt des 21. Jahrhunderts so schreiben kann. Vielleicht bin ich auch ein kleines bisschen neidisch, aber berühren tut es mich nicht. Ich bin dafür zu misstrauisch: Glaub es einfach nicht. Es scheint mir wie abgeschrieben, das eigene Leben, die eigenen Gefühle abgeschrieben. Papiern - ohne Blüten.
Klara, GENAU so geht es mir auch. (Habe das aber schon öfter unter Stigmas texte geschrieben und das daher diesmal gelassen). Aber du hast das gut getroffen (auch mit der neidisch-Vermutung
.gif)
Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Klara, GENAU so geht es mir auch. (Habe das aber schon öfter unter Stigmas texte geschrieben und das daher diesmal gelassen). Aber du hast das gut getroffen (auch mit der neidisch-Vermutung).
Uff!
Danke, Lisa!
Manchmal komme ich mir, glaub ich, vor wie ein Alien, und vielleicht bin ich ja gar keiner...
,-)
lg
klara
Hallo,
Klara schrieb:
"Mir ist ein absolutes Rätsel, wie man völlig ohne Ironie in der zerbombten, zersplitterten Welt des 21. Jahrhunderts so schreiben kann."
Vielleicht gerade deshalb?
Ich denke allerdings auch, daß das Wichtigste zu diesem Gedicht gesagt wurde- die Überfrachtung mit Substantiven, das Fehlen starker, aussagekräfiger Verben usw.
Mich stört das zwar nicht, wenn jemand so schreiben will, ok, aber es bringt nichts in Schwingung in mir. Leider.
Grüße,
scarlett
Klara schrieb:
"Mir ist ein absolutes Rätsel, wie man völlig ohne Ironie in der zerbombten, zersplitterten Welt des 21. Jahrhunderts so schreiben kann."
Vielleicht gerade deshalb?

Ich denke allerdings auch, daß das Wichtigste zu diesem Gedicht gesagt wurde- die Überfrachtung mit Substantiven, das Fehlen starker, aussagekräfiger Verben usw.
Mich stört das zwar nicht, wenn jemand so schreiben will, ok, aber es bringt nichts in Schwingung in mir. Leider.
Grüße,
scarlett
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