(ohne Titel)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Andreas

Beitragvon Andreas » 22.09.2009, 08:45

neu, weich und mit Perwoll, Version 2:


Damals der Bambus
im Jetzt nur noch Rasenschnitt
und Kampf gegen Moos



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Ursprungsversion:



Früher schnitten wir
Bambus - heute nur noch Gras
kämpfen gegen Moos
Zuletzt geändert von Andreas am 05.10.2009, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 01.10.2009, 09:24

Liebe Trixie,

wenn, dann geht es ja darum, den Begriff "Gras" zu überdenken, nicht den Begriff "Bambus". So meinte ich jedenfalls meine "Kritik".

Liebe Grüße

leonie

Trixie

Beitragvon Trixie » 01.10.2009, 11:12

Hi leo,

klarklar, das war auch gar nich "gegen" dich, das hab ich schon verstanden ;-). Ich wollte nur korrekt sein :-).

Grüße
die Trix

Andreas

Beitragvon Andreas » 05.10.2009, 12:26

Ja seid ihr denn verrückt? So eine Wahnsinnsresonanz hier auf den Tisch zu legen? Ich gucke nichtsahnend in diesen Thread und sehe, dass es inzwischen bis auf Seite 2 angewachsen ist - unfassbar. Entschuldigt, dass ich wieder so spät antrete.

Zunächst mal zu der Anmerkung, dass Bambus ja auch "nur" ein Gras ist. Das wusste ich auch nicht, tut bzw. tat meiner wirklichen Intention aber auch keinen Abbruch. Rasen wäre vielleicht eine wirkliche Alternative, die ich mir nochmal durch den Kopf gehen lasse. Mein Bild vor Augen war etwas dichtes, mannshohes, schwer zu bändigen, zu kürzen, anspruchsvoll. Als Lösung hatte ich dafür den Bambus gewählt, wohl auch inspiriert durch die Bambusinsel, die man im Hinterhof meiner Firma angelegt hat (ich denke, ich reiche mal ein Bild nach). Dem gegenüber wollte ich etwas stellen, was eher einfach, unspektakulär, vielleicht ein bisschen spießig, konservativ, genügsam ist. Dabei dachte ich an den typischen Zierrasen z.B. und frage mich im Nachhinein, warum ich nicht direkt Rasen schrieb, sondern Gras, ja ich werde das ändern. Das Moos, was sich in so manchem Zierrasen ausbreitet, ist häufig nicht nur eine Frage der Lage einer Rasenparzelle (also Sonne / Schatten), sondern auch vielfach eine Frage von mangelnder Fürsorge für seinen Grünteppich.

Mit der Intention, die ich hatte, liegen indes Lisa, Trixie und Marlene so grundsätzlich auf der richtigen Fährte. Ich konnte es nicht auf eine bestimmte Intention reduzieren, fand es im Nachhinein sogar apart, dass es viel Raum für viel eigenen Umgang mit meinem Grünzeug bietet. Dass das wiederum für so manchen zuviel Raum ist, der Leser mehr Möglichkeiten hat als gewohnt oder erwartet, musste ich von vornherein ins Kalkül ziehen und darum sind Kommentare die darauf abzielen auch nicht wirklich unerwartet.

Ich bin / war mir nicht sicher, ob es für die Konstruktion eines Senryu so legitim ist. Von den Silben her ist es ja identisch mit einem Haiku, wobei Haiku eine reine Betrachtung von Flora und Fauna ist. Der/die/das Senryu soll eben, so mein Verständnis, auch eine emotionale Komponente mit einbringen. Ich bin auf diesem Terrain unsicher und sehe, auch aufgrund der vielen Kommentare, dass es sich derzeit in Teilen doch zu konstruiert und unspektakulär/-spanned liest.

Ja, die Text- / Layout- / Gestaltungsvorschläge gefallen mir alle besser als mein eigener, aber ich möchte nicht das Senryu Schema aufgeben. Hätte ich es in Kurzlyrik fassen wollen, hätte ich es vermutlich auch schon selber in andere Worte und vielleicht 1-2 mehr Zeilen gefasst, so dass ich mir jetzt im speziellen nochmal die Senryu Alternativen von euch ansehe.

Ich gehe jetzt erstmal in mich und werde (hoffentlich noch heute) eine neue Fassung hineineditieren. Dank an dieser Stelle an euch alle, die sich meinen Zeilen gewidmet haben.

Kakao schwenkend grüßt
Andreas

Trixie

Beitragvon Trixie » 05.10.2009, 18:10

Hallo Andreas,

hm, der Rasenschnitt klingt komisch. Normalerweise würde man Rasenmähen sagen. Schnitt hört sich so nach Friseur an. Aber die Umstellung klingt jetzt insgesamt exotischer, geheimnisvoller, metaphorischer, finde ich. Also, bis auf den "Rasenschnitt", den ich fast mit einem Topfschnitt assoziiere, gefällt mir die neue Version auch gut!

Cappuccino-zurück-schwenk-Grüße
die Trix

Lydie

Beitragvon Lydie » 06.10.2009, 01:12

Also mir gefällt die erste Version entschieden besser. Einfach nur so.

Lydie

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Beitragvon leonie » 06.10.2009, 11:53

Mir auch, ich weiß auch, woran das liegt: Jetzt ist es substantivisch und dadurch starr. Vorher war die Bewegung zu erkennen.
Ja, nur das Gras", aber vielleicht bin ich da auch zu pedantisch...

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Mnemosyne » 06.10.2009, 12:15

Hallo Andreas,
da geht es mir wie Leonie. Die erste Fassung spricht mich sofort mit einer klaren Aussage an, die zweite wirkt eher hermetisch und träge, vor allem, weil der aktive Teil, das "wir" fehlt.
Viele Grüße
Merlin

Nicole

Beitragvon Nicole » 06.10.2009, 16:45

Yep, Andreas, Version 1!!!!

Nicole

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Beitragvon noel » 06.10.2009, 17:47

mir gefiel version 1
wenn anstelle gras --> rasen
warum dann nicht einfach ustauschen?

Früher schnitten wir
Bambus - heute nur noch Rasen
kämpfen gegen Moos
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 10.10.2009, 08:53

Lieber Andreas,

ich würd die beiden Versionen verbinden.

Finde übrigens schon, dass Gras und Schneiden zusammenkommen. Kenn durchaus Leute, die den Rasen am Rand von Wegen, die mit Steinen ausgelegt sind, mit einer Schere beschneiden, da man an diesen Stellen ja nicht mit Rasenmäher oder diesen komischen Hechselmaschinen arbeiten kann. Soviel zu meinen Kleingärtnerkenntnissen ;-)

Also, mir gefallen verschiedene Aspekte beider Versionen, deswegen:

Früher schnitten wir
Bambus - heute nur noch Gras,
und Kampf gegen Moos


In deiner zweiten Version fehlt eindeutig das "Wir", dafür finde ich die Substantivierung von Kampf besser. So könnte man also heute nur noch [...] Kampf gegen Moos lesen. Das gefällt mir persönlich.

Herzlichst

Zafar

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Beitragvon Lisa » 14.10.2009, 21:04

Hallo,

Andreas, ich muss mich anschließen, die zweite Version ...da ist für mich auch das Gefühl raus. Ich wäre auch immer noch für "Rasen"

eine der wahnsinnigen .-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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