Unter Birken
Eine entfloh, ein Kind, im Haar
Das Blut, die Kugel im Leib,
Die Hände voll Schnee.
Gott geweiht, wer
Sein Grab aushob.
In den Hügeln die Schüsse.
Die Flussebene schrie auf,
gekrümmt im Feuerschmerz.
Der Ort. Der Birkenhain.
Ein Stein, namenlos. Zahlen. Du,
Schwester mit den schneeigen
Händen, sprichst zu mir.
Ich, Mitgeborene, erstarrt,
vor dem Fernseher, auf Erden
Find nirgendein Wort.
Unter Birken
Liebe Elsa, liebe Claire, nur ganz kurz: Ich habe den Text geschrieben nach einer Fernsehsendung, in der es um die Einsatzkommandos in Belorussland ging. Die Frau erzählte, wie sie zusammengetrieben wurde mit der Familie zum Erschießen und dann mit unendlichem Glück aus dem Leichenberg flüchten konnte. Das, ob schuldig oder nicht, wird uns niemals vergessen werden. Und die litauische und ukrainische SS, die maßgeblich beteiligt waren, erhalten deutsche Renten, jetzt hat man ihnen in der litauischen Hauptstadt sogar ein Denkmal errichtet, habe ich neulich gelesen. Wenn Weinen helfen könnte, sagte die Frau auf Jiddisch. Caty
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