Im Zug

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Anton

Beitragvon Anton » 03.02.2008, 20:33

Im Zug


Auf der Gepäck-
ablage
ist noch Platz;
ich lege ab,
was ich habe.



*

2. Strophe(gestrichen)
ein Gähnen,
ein Jaulen,
den Un-
willen
im Gleis zu sein.
Zuletzt geändert von Anton am 11.02.2008, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.02.2008, 20:43

Lieber Anton!

Es erweckt Symphatie und meine Phantasie zu einem Titel

'In Einem Zug'

ganz einfach so spontan, anhand deines netten Textes.

:daumen:

Moshe

Anton

Beitragvon Anton » 04.02.2008, 00:23

Lieber Moshe!

in einem, ja. Schön.

Gruß

Max

Beitragvon Max » 04.02.2008, 11:34

Lieber Anton,

ja stimmt, in "einem Zug" wäre auch ein schöner Titel.

Mich irritiert etwas das Jaulen, alles andere habe ich bei und Fahrgästen schon gesehen, ein Jaulen eher selten.

Liebe Grüße
Max

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 04.02.2008, 15:08

Hallo Anton,

"Im Zug", es weht ein kalter Wind.

Es ist die Frage, was nach dem Ablegen geschieht. Kehrt Gelassenheit oder Resignation ein "im Gleis". In welche Richtung wendet sich der Blick, nach Vorne oder in Erwartung des Zuges zurück.

liebe Grüße smile

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.02.2008, 15:38

Hallo Anton,

über das "Jaulen" stolpere ich auch.
Wenn du mit "den Unwillen im Gleis zu sein" den Unwillen meinst, im (immergleichen) Gleis zu fahren, könnte man m.E. deine Zeilen verknappen und zu einem Aphorismus machen. Vielleicht:

Auf der Gepäckablage im Zug lege ich den Unwillen ab, im Gleis zu fahren.

Oder so ähnlich, ginge wahrscheinlich noch kürzer, pointierter. Nur mal als Idee.

Warum hast du Unwillen so gebrochen geschrieben?
Angeregte Grüße
Mucki

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 05.02.2008, 23:19

Hallo Anton!

Kurz, kein Wort zuviel, und doch wirkt es nicht blutleer, sondern rüht etwas im Leser an. Gelungenes Stück als :-)

Hinter "willen" hätte ich vermutlich ein Komme gesetzt, und statt "ich lege ab, / was ich habe" will ich immer "was ich habe, / leg ich ab" lesen, aber spätestens das letzte ist ziemlich sicher eine persönliche Marotte ;-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Anton

Beitragvon Anton » 06.02.2008, 19:27

Hallo ihr,

danke für euer Interesse und die Rückmeldungen !

Max,
Mich irritiert etwas das Jaulen


die 2. Strophe muss ich noch einmal überdenken. 'Jaulen' ist mir auch nicht geheuer; neulich war es, als jaulte der Waggon, als wollte er das Gleis wechseln...

Mucki,
den Unwillen meinst, im (immergleichen) Gleis zu fahren


habe ich rausgenommen... Vielleicht lässt sich aus der 2. Strophe etwas Aphoristisches machen, für sich, oder in Bezug auf die erste, die ich so stehen lassen möchte.

ferdi,
will ich immer "was ich habe, / leg ich ab" lesen


das geht mir auch so...

smile,

das Ablegen des Gepäcks birgt, finde ich, Resignation, man ist, wo man ist.

Aber der Zug rattert davon...


Wir sitzen alle im gleichen Zug
und viele im falschen Coupé.


E. K.

In diesem Sinne :smile:
Lg
Anton

EDIT: s. o.
Zuletzt geändert von Anton am 11.02.2008, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 06.02.2008, 19:59

'Jaulen' ist mir auch nicht geheuer; neulich war es, als jaulte der Waggon, als wollte er das Gleis wechseln...


Lieber Anton,

nun weiß ich aber zumindest, was Du meinst ... danke.
Mir wäre in der Situation aber eher nicht geheuer, dass der Wagon das Gleich wechseln möchte, als dass er jault ;-).


Liebe Grüße
Max


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