lady chatterly (summt beim aufwachen)

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Klara
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Beitragvon Klara » 30.11.2007, 15:40

lady chatterly (summt beim aufwachen)

[gelöscht]
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 30.11.2007, 16:22

Hallo Klara,

nun klingt Dein Schreiben wieder entspannter, habe ich den Eindruck. Weicher, würde ich sagen, selbst wenn "weich" nicht wörtlich im Text vorkommen würde.

Interessant! Bild

Die diversen Klammerzeichen für das Hartweich gefallen mir auch. Nur der Doppelpunkt und der "der"-Artikel erscheinen mir ein bisschen seltsam im Vergleich zur folgenden Zeile. Ich wunderte mich kurz, was denn eine "gehaltene Harte" ist. -- Ich hätte es so gemacht:

[nicht: das hohe harte halten]
{mehr: das warme weiche wollen}

Oder so:

[nicht: hohes hartes halten]
{mehr: warmes weiches wollen}


Servus

Pjotr

Klara
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Beitragvon Klara » 30.11.2007, 22:41

Hi Pjotr,

danke fürs Lesen.

Hier ist offenbar die Kleinschreibung missverständlich.

Gemeint ist:

"nicht das hohe harte Halten" (Betonung auf "Halten", Festhalten, Krampfen...)

Gruß
Klara
EDIT Ist dir "Lady Chatterly's Lover" von D. H. Lawrence ein Begriff? (Ich fürchte, dies ist eines der aus mehreren Gründen anmaßenden Textchen, die ohne Referenz nicht funktionieren.)

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 01.12.2007, 00:03

Das, liebe Klara, ist gut!

ich seh die Lady Chatterly geradezu vor mir mit einem Organzahut durch den Garten streifen und überlegen, sehnen, lechzen, füllen, lieben - und dann das vorgesehen Fallen.

Ich mags!

Lieben Gruß
ELsa
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 01.12.2007, 06:48

Lady Chatterley kenne ich nur vom Namen her, Klara.

"warmes weiches wollen"

Sodenn gilt wohl auch hier: "warmes weiches Wollen" -- nicht: "warmes Weiches wollen".


Servus

Pjotr

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Beitragvon Klara » 01.12.2007, 10:36

Freut mich, Elsa! (Klar, dass du Lady Chatterley magst ,-)

Sodenn gilt wohl auch hier: "warmes weiches Wollen" -- nicht: "warmes Weiches wollen".

Du hast schon Recht, Pjotr, das holpert beim harten hohen noch ein wenig. Ich guck da noch mal drüber. Vielleicht ist das auch zu prätentiös mit der Alliteration. Beim warmen weichen hingegen gilt: as you like it .-)

Lady Chatterley's Lover ist ein Roman (mehrfach verfilmt, Film kenne ich aber keinen), in dem die Sinnlichkeit und die Schönheit der Berührung propagiert und gefeiert werden als Grundvoraussetzung des Lebens, ja, als Inbegriff von Leben. Alles Konventionelle, Industrielle, Vorgefertigte (auch die dadurch bestimmte und entfremdete Sexualität) gelten D. H. Lawrence als tot und deshalb verwerflich. Moral gewinnt bei ihm eine andere Bedeutung.

Lady Chatterley ist schwierigerweise nicht nur ein sehr pflichtbewusster Mensch, sondern darunter sehr leidenschaftlich - und zu allem Übel mit einem (geliebten!) kriegsquerschnittsgelähmten geistreichen Mann verheiratet. Erfüllte Körperlichkeit kannten die beiden nur einen Monat. Lady Chatterley stirbt beinahe ganz ab, geht mangels Berührung, mangels LEBEN als Halbtote umher, bis sie sich selbst rettet, indem sie jemand anderem - "unterhalb" ihrer eigenen Gesellschaftsschicht - nahe kommt. Manche Dialoge wirken in ihrer Analyse sehr heutig.

Der Roman entstand glaub ich nach dem 1. Weltkrieg, als die Menschen in vielen Hinsichten versehrt waren. Damals ein Skandal, weil der Autor kein Blatt vor den Mund nahm. Das Buch existiert wegen der Verbote, die folgten, in mehreren Fassungen (in Großbritannien ist es erst 1960 veröffentlicht worden! geschrieben 1928). Literarisch ist es nicht durchweg gelungen, weil die Botschaft manchmal arg plakativ rüberkommt und nicht mehr erzählt wird. Dennoch: ein emphatisches, tolles Buch, das dir vielleicht gefallen würde.

eins der (zumindest für mich zentralen) Zitate:
"live, warm beauty of contact, so much deeper than the beauty of vision"


Grüße
Klara


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