Oktologie eines Freizeitpaaaks

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Andreas

Beitragvon Andreas » 04.10.2007, 14:03

Oktologie eines Freizeitpaaaks

Ein Lustspiel in acht Akten

Die Achtabahn

Es war einmal ‘ne Achtabahn,
die wollte keine Achta fahn,
“heute steig ich um auf Zweia,
Schluss mit der gleichen Leia”,
schade, dass da keine Schienen warn.

Das Karusselllll

Es war einmal ‘n Karusselllll,
dem war das alles viel zu schnelllll,
“endlich keinen Drehwurm mehr
und auch die Sitze bleiben leer,
ob ich mich zu der Achtabahn geselllll?”

Der Audoschkuda

Es war einmal ‘n Audoschkuda,
der hat ‘n Fehla im Zentralkombjuda,
“dann soll’n sie eben selba schieben,
mir doch egal, ob die das lieben,
ey Karusselllll, was geht, du Luda?”

Die Wassarutsche

Es war einmal ‘ne Wassarutsche,
da war plötzlich das Wassa futsche,
ohne Wassa wars echt Essich,
da denkt sie sich ganz lässich,
ob ich mit den Ander’n putsche?

Das Riesenraaad

Es war einmal ‘n Riesenraaad,
das stand direkt beim Würschtlbraaat,
konnts Fett gar nicht mehr riechen,
begann sich zu verkriechen,
weshalb es bei der Achtabahn Asyl erbaaat.

Der Glasirrrrrgaaaten

Es war einmal ‘n Glasirrrrrgaaaten,
der war schon ganz kirrrrr vom Waaaten,
“wann kommt denn nu die Scheibenpflege,
ob ich dann doch mal überlege,
mit der Rutsch’ ‘n Putsch zu staaaten?”

Das Schaukelschifff

Es war einmal ‘n Schaukelschifff,
das beim Schaukeln fast den Schkuda schtrifff,
drum hört es auf zu schaukeln,
begann Defekte vorzugaukeln,
so dass man schnell zur ersten Hilfe grifff.

Der Freizeitpaaak

Es war einmal ‘n Freizeitpaaak,
wo vieles doch im Argen laaak,
drum nimmt man einfach Dünamittt
und auch der Autor kricht ‘n Trittt,
solche Dichtung ist nun wirklich Quaaak
Zuletzt geändert von Andreas am 05.10.2007, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 04.10.2007, 14:48

Hi Andreas,

Stimmt schon :mrgreen: ;-)

Schönen Gruß

Jürgen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.10.2007, 15:24

Hi Andreas,

köstlich, wie du gekonnt die Worte verhunzt hast! :mrgreen:
Ich bin um Vertonung! :pfeifen:
Grinsegrüße
Mucki

Herby

Beitragvon Herby » 04.10.2007, 22:13

Hallo Andreas,

Mucki bietet mir mit ihrer Bitte um Vertonung eine gute Vorlage, an die ich gerne anknüpfe. Ich glaube nämlich, dass dieser Text gehört anders rüberkommt als gelesen. Und beim Lesen hatte ich so meine Probleme, die bei einer Hörversion dann möglicherweise wegfallen können. Glaubst du, es ist dir möglich, deinen Text auch gesprochen einzusetzen?

Eine Frage möchte ich aber dennoch loswerden:
Mir fiel auf, dass du die verkürzte Form " 'nen " grammatisch häufig falsch verwendest. Gibt's da einen Grund, den ich im Moment nur nicht erkenne?

Liebe Grüße
Herby

Andreas

Beitragvon Andreas » 05.10.2007, 10:12

Hallo Mucki (ladies first), Jürgen, Herby,

vielen Dank für eure Kommentare zu diesem Schabernack.

Genau wie zu "Arbeitnehmererholung" finde ich die Anregung zwecks Vertonung wirklich toll, aber ich weiss gar nicht wie ich das bewerkstelligen soll? Wie macht ihr so etwas? Welches Format, mit einem Headset oder wie oder was? Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Ich habe diesbzgl. zwar schon ein "Vertonungforum" entdeckt, aber so richtig schlau bin ich noch nicht.

Tja Herby und was deine Anmerkung betrifft, da stehe ich jetzt selber ein wenig auf der Pipeline. 'nen ist natürlich verkehrt. Konsequent müsste es ja heissen

einen 'nen
eine 'ne
ein 'n

Ich ändere das. Keine Ahnung was mich da geritten hat. Dankeschön.

LG an euch alle
Andreas

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.10.2007, 12:13

Hallo Andreas,

die meisten hier benutzen für die Aufnahme das Programm "Audacity". Das kannst du dir kostenlos runterladen und es ist auch recht gut. In der Rubrik "Hörbar" findest du ziemlich weit oben ein paar Infos zur Technik, auch wegen Mikro und so. Schau doch mal dort.
Saludos
Mucki

Andreas

Beitragvon Andreas » 05.10.2007, 12:16

Ohje Mucki,

steht ganz oben und ich sehe es nicht :(
Alle Fragen damit beantwortet, glaube trotzdem, dass ich euch meine Stimme nicht zumuten mag. Kann mich selber kaum leiden :(

Liebe Grüße
Andreas

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Beitragvon leonie » 05.10.2007, 12:23

Lieber Andreas,

das finde ich witzig und eine Vertonung wäre wunderbar. Ich habe minutenlang gerätselt, was wohl ein
Glasirrrrr-Garten ist, ich dachte , es hätte was mit glasieren zu tun :-) .

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Mucki » 05.10.2007, 12:26

Hallo Andreas,

probier es doch erst mal aus. Ich war am Anfang auch skeptisch, habe dann aber großen Spaß daran gefunden. Ich habe seit Mai nichts mehr gelesen, kommt aber wieder. Ich freunde mich gerade mit dem integrierten Apple-Mikro an. Es ist noch etwas schüchtern, hi,hi
Vorher hab ich meine Lesungen mit einem Headset gemacht, so eines, das in Callcentern verwendet wird, bei dem das Mikro fest am Kopfhörer installiert ist. Aber die meisten benutzen ein normales Mikrofon.
Saludos
Mucki

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 14.11.2007, 19:06

Lieber Andreas,

das ist so grausam (in seiner 1:1 Dokumentation, wie ich hoffe anhand dritter ,-)), dass ich doch wirklich lachen musste, sagen wir in Form eines Schmerzes. Auch wenn ich sofort eine abfällige Haltung gegenüber dem Text eingenommen habe, weil er vorführt (und damit nur daraus besteht), was man tagein tagaus unter den anderen (immer nur die anderen, nie man seeeelber) beobachtet, nicht nur auf dem Jahrmarkt, auch wenn ich also sofort eine abfällige Haltung gegenüber dem Text eingenommen habe, war er doch - im ersten lesegang, und dabei belasse ich es - doch erhaben dagegen, konnte mich nicht wehren!

Was wohl dann auch die letzte anrührende autoaggressive Strophe zeigt :mrgreen:

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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