der schmutz der jahre

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Chiquita

Beitragvon Chiquita » 31.10.2007, 11:49

der schmutz der jahre



der herbst ist das fäkale.
der winter weisses klo.
der frühling bringt das
sakrale.
im sommer ist das leben
froh.
nun winken wir den lieben
in sechs jahren waren`s
sieben
hinterher.

Max

Beitragvon Max » 01.11.2007, 16:31

Hi Chiq,

selbst nach mehrfachem Lesen fällt es mir schwer den Sinn des Textleins zu entdecken. Dass mit dem fäkalen Herbst bin ich ja notfalls bereit mitzuvollziehen, das weiße Klo klingt mir schon gewollt, sakraler Frühling ist für mich o.k, aber die Sommerzeile trivialisiert den ganzen Text. Danach bleibt das Rätsel, wem da hinterhergewinkt wird ... hm.

Liebe Grüße
Max

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 01.11.2007, 16:42

häh, aber du hast doch den text so gut wie kapiert - wie das mehr oder weniger bei einem lyriktext möglich ist, max. vielen dank. winkewink.

Max

Beitragvon Max » 01.11.2007, 17:29

Lach Chiq,

dann bin ich aber froh ;-)

Liebe Grüße
Max

Sebastian

Beitragvon Sebastian » 02.11.2007, 10:55

aber die Sommerzeile trivialisiert den ganzen Text


Dem mag ich mich anschliessen. Ich würde diese Zeile ebenfalls herausnehmen und/oder ersetzen. Eventuell könnte man hier auch die Zeit ändern (im Sommer war das Leben /passenderes Bild/).
So hätte man einen reflexiveren Blick aus dem Winter heraus.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 03.11.2007, 19:11

Hallo,

ich verstehe den Text so, dass der schmutz der Jahre die Kloschüssel die große weltzeit hinabgespült wird: wobei jede Jahrezeit anders daran beteiligt ist, dass am ende gespühlt werden muss/wird.

Wobei leider der Text mit dem Reim aufs Sakrale und den das froh sein schon aus seiner Klometapher springt. Zudem finde ich den Text rhythmisch schlecht durchkomponiert, solch schlechter Stil mit einem Text, der eine harte Geste sein will, erreicht mich so leider aber nicht.

Ich denke, der Text wurde viel zu schnell produziert und/oder nicht genügend überarbeitet.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 09.11.2007, 14:21

hi lisa und andere. ihr solltet den text nicht überstrapazieren mit euren interpretationen und lyrischen gestaltungsabsichten. in erster linie stellt dieses kleine gedicht eine satirische rückschau auf das liebesleben im zuge der jahre und jahreszeiten dar. meinetwegen lapidar. doch nicht schnöde, - wie ich denke und empfinde.

chiqu.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.11.2007, 19:36

Lieber Chiqu,

du solltest meinen Kommentar nicht überstrapazieren ,-)

, sagt er doch genau das, was du selbst als den Inhalt deines Textes angibst, nur, dass mir es nicht ausreicht, dir aber schon

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 11.11.2007, 10:51

so ist das nunmal. menschen haben unterschiedliches niveau. beim einen muß es tschaikowsky sein, der andere ist mit heino zufrieden. es hat alles seine berechtigung. ich mag weder heino noch tschaikowsky.
um die geschmacksfrage wird man in der kunst nie drumrum kommen.

chiqu.


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