November IV

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 22.10.2007, 08:21

November IV


Wer saß auf der Parkbank
schwor sich zuviel
Waren wir das
Junge Eichhörnchen

Verwittert von Versprechen
steht sie noch unter Buchen
wissend um die Vorräte
zwischen deren Wurzeln


1. Fassung:

November IV


Wer saß auf der Parkbank
schwor sich zuviel
Waren wir das
junge Eichhörnchen

Verwittert von Versprechen
steht sie unter Buchen
wissend um die Vorräte
zwischen deren Wurzeln
Zuletzt geändert von Perry am 29.10.2007, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 28.10.2007, 19:19

Danke Mucki,

dann wäre der Zeilenumbruch an jener Stelle, an der Manfred ihn gesetzt hat, aberwitzig oder nicht?
Immerhin, eröffnet mir deine Leseart eine andere Sicht.

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.10.2007, 19:25

Hallo Gerda,

Manfred hat hier in der ersten Strophe verwirrend gesetzt, das stimmt. Seltsamerweise aber habe ich es gleich so (mit den Fragezeichen) gelesen, auch wenn sich mir die Parkbank nicht als Verkörperung des "sie" erschlossen hat. :blink1:
Vielleicht lese ich es auch falsch und Manfred hat sich gar keine Fragezeichen dabei gedacht? Wer weiß ... :pfeifen:
Saludos
Mucki

Perry

Beitragvon Perry » 28.10.2007, 19:38

Hallo Gerda,
der Einstieg ist als "Lenken des allgemeinen Parkbankblicks" auf diese eine besondere Liebe gedacht. Was daran komisch sein soll wirst vermutlich nur du allein wissen.
Deine Leseart "Waren wir das junge Eichörnchen" ist zwar zeilenübergreifend möglich, macht aber im Kontext mit dem "wir" nun wirklich keinen Sinn.
Auch den Vergleich meiner rhetorischen Frage "Waren wir das" mit dem Ausspruch "Wir sind Deutschland bzw. Papst", finde ich an den Haaren herbeigezogen.
Leider muss ich auch dieses Mal feststellen, dass mir dein Komm außer einem allgemeinen Gefühl der Verunsicherung nicht weiterhilft.
LG
Manfred

Hallo Mucki, hallo Maija, hallo Sebastian,
danke für euere Eindrücke und Hinweise, ich werde sie mir gerne durch den Kopf gehen lassen.
LG
Manfred

Sebastian

Beitragvon Sebastian » 28.10.2007, 19:49

Lieber Manfred,

Nach Muckis Kommentar wurde es ein wenig heller um mich :mrgreen:

Dennoch kann ich mir immer noch nicht klar vor Augen halten, wie genau die rhetorische Frage zu lesen ist.

Waren WIR das? (auf die Personen bezogen, mangelnde Selbsterkennung in der Vergangenheit)

Waren wir DAS? (auf die Verdspieltheit bezogen).

Die ersten Zeilen weisen den Leser mMn in die erste Richtung, obwohl dann dadurch das Eichhörnchen-Bild, welches ich eigentlich sehr gelungen finde, überflüssig wird, respektive sich im Text irgendwie isoliert (natürlich nur meine Lesart).

Im Übergang zur zweiten Strophe fehlt mir etwas. Der Fokus gerät mir zu schnell vom personellen Wer zum Sie der Bank (ist diese kleine Falle beabsichtigt?).

liebe Grüße

Sebastian

Gast

Beitragvon Gast » 28.10.2007, 19:50

Lieber Manfred,

du hast dich in deinem Text für die Groß und kleinschreibung entschieden.
Wir wäre es, wenn du konsquenterweise, dann schriebst:

Waren wir das?
Junge Eichhörnchen

Das würde meine Leseart von vornherein ausschließen können ... und auch konsequent sein.
Das Fragezeichen müsste nicht einmal da stehen, vielleicht wäre aber ein Gedankenstrich angebracht ...

Ich hatte es wirklich nicht verstanden - möglich dass das Brett v. d. K. geklemmt hat. :confused:

Liebe Abendgrüße
Gerda

Perry

Beitragvon Perry » 29.10.2007, 14:45

Hallo Sebastian,
der Text ist mittlerweile sehr stark verdichtet und deshalb vermutlich nicht mehr leicht zu lesen. Ich will es gerne noch einmal in Prosa erläutern.
Das LyrIch betrachtet eine (ihre) Parkbank und fragt sich rückblickend aus der heutigen Situation "Waren wir das wirklich, unbedarft wie junge Eichhörnchen, die dort auf der Bank gesessen sind und sich ewige Treue geschworen haben?"
Im zweiten Vers blickt es auf die Bank in der Gegenwart. Erkennt die Verwitterung, aber auch die schützenden Buchen und es kommt ihm der Gedanke, vielleicht sollten sie nach den Vorräten (Gemeinsamkeiten) suchen, die sie im Laufe der Jahre zwischen den Wurzeln vergraben haben.
Ich werde mal versuchen, diesen Blickwechsel, der ja nur in der Zeit stattfindet noch etwas nachvollziehbarer auf die Parkbank zu richten, obwohl für mich das "verwittert" eigentlich ein konkreter Hinweis darauf ist.
Danke fürs nochmalige Nachfragen und LG
Manfred

Hallo Gerda,
das ist ein Vorschlag, mit dem Ich konkret was anfangen kann.
Danke und LG
Manfred


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