Schweigen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 31.07.2007, 12:18

Schweigen

Hauchdünn
vernäht Regen
Himmel und Horizont

Von den Nadeln
der alten Kiefer
lösen sich
Tropfen

rollen
über Farngrün
um in Moospolstern
zu nisten

Der helle Streifen
hinter den Hügeln
zieht sich
ins Anthrazit
zurück

Gemeinsam
lauschen wir dem Prasseln

und verschwimmen
im Gleichklang


© RL
Zuletzt geändert von Ramona_L am 31.07.2007, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 01.08.2007, 21:22

... danke schön, scarlett,

das der bei Regen in der ersten Strophe stand
anfänglich, ich habe es im Nachhinein gestrichen, weil es
mir nicht fehlt an dieser Stelle ...

Ja, klar, mach doch Deinen Vorschlag ... es würde mich
interessieren, was Du denkst, meinst ...

Und vielleicht versuchen alle einmal auch etwas anders
zu denken, was den Text, die rollenden Tropfen angeht, nicht nur auf
Regen und Natur bezogen ...

Man kann im Himmel sein, auch wenn Regen fällt,
Schweißperlen rollen auch ... und manches rollt oder bewegt sich,
um zu nisten ;)


Schönen Abend,
Ramona

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.08.2007, 22:15

LIebe Ramona,

rollen
über Farngrün
und nisten
in Moospolstern

das wäre eine mögliche Variante, die nah am Text, aber u U nicht an deiner Intention bleibt.

Und ja, Ramona, was das Rollen usw. betrifft, schon klar, nicht nur Natur und Regen... ;-) und doch -

Grüße,

scarlett

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 01.08.2007, 22:47

... liebe scarlett,

ich bin beim Schreiben davon ausgegangen,
Moospolster sind weich, wo Moos wächst muss
Feuchtigkeit vorhanden sein ...

es mag ungewöhnlich klingen, den Tropfen wird
bei meiner Version unterstellt, sie wollen nisten ...
aber wie Du schon schreibst, und nisten
geht an meiner Intention vorbei ... es ist anders :blink1:
und da Du die Intention ansprichst, hast Du sehr gut
verstanden, dass ich es anders meine ...

:smile:

ich danke Dir für Deine Zeit, deine Mühe ...

herzlich,
Ramona

Perry

Beitragvon Perry » 02.08.2007, 17:36

Hallo Ramona,
meine Anregungen sind lediglich als Angebote gemeint, sie anzunehmen bleibt immer dem Autor vorbehalten. Was du als "spitz" bezeichnest ist lediglich meine Verwunderung darüber, dass du scheinbar ohne Grund natürliche Abläufe ignorierst. Die Oberflächenspannung eines Regentropfens reicht gerade mal aus, um ihn in der Luft zusammenzuhalten. Sobald er auftrifft zerplatzt er und rinnt z.B. als Schwall von einem Blatt, was dann wie eine gewölbte Kugel aussieht. Aber ich gebe dir Recht, Lyrik muss nicht logisch sein, wenn es dafür einen Grund gibt (z.B. Surrealismus).
Was meine Aussage zum "Prasseln" anbelangt, so sah ich dieses lediglich im Widerspruch zum eingans beschriebenen "Schnürlregen." :smile:
LG
Manfred

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 02.08.2007, 17:59

... ja na, Perry, aber Regen, wenn es regnet,
kann doch in seiner Intensität variieren, was als
"Schnürlregen" ( was ein niedliches Wort :pfeifen: )
beginnt, kann doch mit einem Wolkenbruch enden ...

lasst mich noch ein bisselchen darüber nachdenken ...
im Moment kann ich mich vom Prasseln nicht trennen etc.

danke nochmals, für Deine Zeilen ...

herzlich, aus dem mansfeldischen Schnürlregen :smile:
Ramona


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