Bei Mondlicht saß ich am Elbedeich
Es kamen die Tiere der Nacht erst
Insekten später Füchse Fledermäuse
Der Himmel stieß schwarzen Atem aus
Die Grillfeuer verlöschten ich sah
Weißen Rauch die Blumen nickten
In den Gärten der Flussanrainer
Anemonen Phlox und Rosen vor allem
Es raunte an zerrissenen Ufern
Von Poldern Morästen Fischreusen
Ich zählte die Wellen Minute für Minute jede Welle
Mein schlagender Puls ach Fluss, schönes Wasser
Ich hörte die Stimme eines aufregenden Nachtvogels
Er flog nur so dahin Jäger kleinen Getiers
Die Menschen löschten die Lichter
Es wurde dunkel, so dunkel dass ich
Die Mondhelle ersehnte wie niemals
Ich hörte ein fernes Kinderweinen und
Auch den noch ferneren Eisenbahnschrei
Alles war Gehör Sommersehnen Luftgesänge
Nein, mir kamen keine schweren Gedanken
Ein siebenfacher Sinn beflügelte mein Wachsein
Zum Spaß malte ich luftige Buchstaben ins Gras
Auch deinen Namen, du wohlig schlafendes Herz
Dann kam der Deichwächter studierte
Mein Nachtgesicht sprach ein wenig von heute
Überließ mich kindischen Gaukeleien
An der Elbe
Hallo Caty,
es ist interessant, wie der Rhythmus hier den Inhalt verschiebt. Eigentlich befindet man sich in einer romantischen Situation, die aber nicht aufkommt, weil die Worte "schieben", brechen, verkürzen. Ich denke an eine Schablone, die zerknittert ist, oder an eine Folie, durch die die Mondlicht-Nacht in verschiedene Detalis springt und etwas vorspiegelt, das nur innen ist und außen ohne Antwort verbleibt. Deshalb die kindische Gaukelei am Ende, ein, wie ich denke, Kommentar des Gedichtes zu sich selbst.
Man spürt, oder ich spüre, ein verzweifeltes Kichern, oder wie es im Gedicht heißt: "Ich hörte ein fernes Kinderweinen", ja. Denn es ist auch etwas Unschuldiges im Gedicht, das sich eben nicht hinreißen lässt von dieser Mondweichen Schwüle.
Liebe Grüße,
Peter
es ist interessant, wie der Rhythmus hier den Inhalt verschiebt. Eigentlich befindet man sich in einer romantischen Situation, die aber nicht aufkommt, weil die Worte "schieben", brechen, verkürzen. Ich denke an eine Schablone, die zerknittert ist, oder an eine Folie, durch die die Mondlicht-Nacht in verschiedene Detalis springt und etwas vorspiegelt, das nur innen ist und außen ohne Antwort verbleibt. Deshalb die kindische Gaukelei am Ende, ein, wie ich denke, Kommentar des Gedichtes zu sich selbst.
Man spürt, oder ich spüre, ein verzweifeltes Kichern, oder wie es im Gedicht heißt: "Ich hörte ein fernes Kinderweinen", ja. Denn es ist auch etwas Unschuldiges im Gedicht, das sich eben nicht hinreißen lässt von dieser Mondweichen Schwüle.
Liebe Grüße,
Peter
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