Nachtblauwärts

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 24.05.2007, 22:28

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Zuletzt geändert von scarlett am 27.10.2009, 19:04, insgesamt 3-mal geändert.

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 25.05.2007, 23:15

Liebe Lisa, lieber Max- beide Varianten, die von Scarlett und die von euch, haben m.E. ihre Berechtigung. Die von Scarlett ist schwelgend, eure eher ruhig, betrachtend. Scarletts ist farblich bebildert, eure eher schlicht. Beide haben auf mich eine ganz unterschiedliche Wirkung. Das Verdichten dieses Gedichtes hat eine Verstärkung der Bilder zur Folge, die Farben entstehen eher im Kopf des Lesers. Das romantische Beschreiben lenkt den Leser auf die intensiven, so lebendigen Gefühle.

So empfinde ich dies und freue mich über das anregende Gedicht, herzlichst, KÖ

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 26.05.2007, 11:19

Hallo ihr Kommentierenden,

ich denke, der erste Abschnitt ist nötig zur Vorbereitung des zweiten, zentralen. In Lisas Version etwa wäre ich als Leser doch arg verblüfft über das plötzliche Auftauchen von "Ackerfurchen" ;-) Max' einleitender Abschnitt dünnt zu sehr aus, wie ich finde - Knochen mit nur noch ganz wenig Fleisch dran, das ist mir zu weit weg von Scarletts ursprünglicher Absicht. Wenn überhaupt, könnte man etwa das "geheimnisvoll" einsparen:

geheimnisvoll
wispert das Gras

/

das Gras
wispert

Aber auch das muss nicht umbedingt sein. Und die "pochenden Spuren" - warum nicht? Lisa, Max, was hat denn da eure Streichwut ausgelöst?!

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.05.2007, 20:55

Hallo in die Runde,

zunächst nochmal ein herzliches Dankeschön an euch alle dafür, daß ihr mein kleines Gedicht mit so viel Aufmerksamkeit bedacht habt!

Es freut mich, daß sich der "Kitschfaktor" für euch doch in Grenzen hält, vielmehr daß die Bilder der zweiten Strophe wohl die erste aufwiegen.

Das "wehn" war wohl ein Vertipper, danke fürs genaue Hinschauen, das werde ich ausbessern.

Was das "blutrot" anbelangt - mir schon klar, daß das "arg" ist, aber es einfach wegzulassen, da fehlte mir etwas. Ich bin am überlegen es eventuell in "tiefrot" zu ändern (würde so schön mit dem fallen korrespondieren, wenngleich es höchstens eine Nuance besser ist als "blutrot") oder ein ganz anderes Wort dafür zu nehmen, eventuell "flammend". Nur da dann sehr bald das Feuer ins Spiel kommt, bin ich noch unschlüssig, ob das wirklich eine Alternative wäre.
Schließlich bliebe - als letzte Möglichkeit - "rot" allein stehenzulassen...
Mal sehen.

Das "leise will" ich sein, von Niko angesprochen, mag ich eigentlich nicht ändern. Ich kann zwar auch nicht sagen, NIko, warum ich daran hänge, irgendwie sind mir "möchte" u dgl. nicht stark genug, um diesen Moment für das LI auszudrücken.

Nun, was das evtlle Weglassen der gesamten ersten Strophe anbelangt, ihr ahnt es sicher schon, das geht für mich nicht und ich bezweifle auch, daß es nach laaaanger Zeit gehen würde, WEIL: erstens wäre es dann ein vollkommen anderes Gedicht, auch schön, aber nicht mehr meines, zweitens wie soll der Leser ohne die erste Strophe das "staunen" denn auffüllen? Er würde sich doch fragen, ja, warum/wieso/aufgrund welcher Tatsachen wird denn hier gestaunt? Es ist ja so, daß das LI einen gewaltigen Sonnenuntergang sieht, beobachtet und daraus ergibt sich dann eigentlich die gesamte zweite Strophe.
Es freut mich allerdings, Lisa, daß du das Gedicht von seiner sprachlichen Seite her ganz besonders hervorgehoben hast. Danke! Ich kann dir übrigens ganz gut folgen, was deine sehr vorsichtig geäußerten "Zweifel" anbelangt, das geht schon in Ordnung.

Liebe Gerda, ja, mir war schon bewußt, daß dieses Gedicht hart an die Grenze gesetzt ist, ABER: ich vertraute dann eben auf die zweite Strophe, wiewohl ich die erste dafür aber brauche (auch fürs Absetzen). Und ja, ich habe verstanden wie du das alles gemeint hast, is ok.

Also Max, nix gegen ein Leuchten, das den Weg weist.... aber hier sollen die "pochenden Spuren" den Weg weisen *g*... und das LD herzwärts, pardon nachtblauwärts leiten/führen...

Was die Königin schreibt, kann ich übrigens auch unterschreiben, die "verdichteten" Varianten haben durchaus was, ich habe mich hier aber nun mal für die "Romantik" und das etwas Ausufernde entschlossen

Schön, dass herby und ferdi sich so für den Erhalt der ersten Strophe eingesetzt haben - ihr beiden seht es genau wie ich es mir gedacht hatte, auch wenn man sicher über das eine oder andere Wort noch nachdenken kann (s. blutrot).

So, das solls nun gewesen sein, habe ich jemanden oder etwas vergessen - wie immer bitte sofort melden, ist keine böse Absicht!

Danke Jürgen, Herby, Perry, Niko, Lisa, Gerda, Ferdi, Max und Frau Königin!

Grüße,

scarlett

Caty

Beitragvon Caty » 26.06.2007, 10:59

Liebe Scarlett, Neues kann ich ja nicht sagen, ist ja schon alles gesagt. Deshalb schließe ich mich dem Vorschlag von Lisa an. Die erste Strophe ist wirklich entbehrlich. Was folgt hat stille Poesie.
Saludos Caty

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.06.2007, 11:23

Liebe Caty,

schön, daß du dieses Gedicht nochmal heraufgeholt hast, danke für deinen Kommentar.

Ja nu, meine Ansicht zur ersten Strophe ist ja hinlänglich bekannt, trotzdem habe ich in der Zwischenzeit nochmal was dran geändert, nämlich das "blutrot" in ein schlichtes "langsam". Damit bleibt der Rhythmus erhalten und ich finde, das paßt insgesamt besser (wenigstens eine arge Stelle ist somit entschärft ;-) )

Liebe Grüße,

scarlett

Caty

Beitragvon Caty » 27.06.2007, 11:36

Liebe Scarlett, weiß nicht, ob "langsam" eine Alternative für "blutrot" ist. Ich würde ein Synonym für "langsam" wählen. Langsam gilt als Standardwort. Aber das Gedicht ist wunderbar, das "blutrot" hat mich nicht gestört. Schöner Text. a la vida. Caty


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