im irrgarten blühte der bambus
im irrgarten blühte der bambus
durch die dürre schreitet mein blick
diese stille
als könne ich, da ich dich nun sehe
nicht mehr rufen
der trennende zaun
wer hat ihn so fest gesetzt?
er wäre mit einem mut zu überwinden
ist doch nur drei sekunden hoch
oder ein niemals
unter meinen füßen rollen die schwarzen und die weißen
kieselrund reibt es mich auf, dieses suchen
durch die maschen reichst du mir die hand
doch ich kann sie noch nicht fassen
und wenn ich blind um die ecke gehe
stehe ich vor der lehre:
wir finden uns nicht und wenn wir es täten?
am ausweg gibt es eine türe
sie ist an jedem ende - offen
unter dem schatten des mädchenhaarbaumes
fand ich den einstieg - man sieht ihn erst von innen heraus
und in der mitte unter der dunklen pagode
liegt die schlafende venus in ihrem moosgrünen kleid
hast du sie geweckt?
im irrgarten blühte der bambus eine neue zeit
marmornes kleid in moosgrünes kleid geändert
Zuletzt geändert von Ylvi am 26.06.2007, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe smile,
das ist wunder wunderschön! Ich werde ganz wehmütig dabei. Für mich ein großer Wurf.
Besonders gefallen mir:
1. und letzte Zeile, dann
Aber es alles so schön für mich!
Lieben Gruß
ELsa
das ist wunder wunderschön! Ich werde ganz wehmütig dabei. Für mich ein großer Wurf.
Besonders gefallen mir:
1. und letzte Zeile, dann
unter dem schatten des mädchenhaarbaumes
fand ich den einstieg - man sieht ihn erst von innen heraus
und in der mitte unter der dunklen pagode
liegt die schlafende venus in ihrem marmornen kleid
Aber es alles so schön für mich!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe smile,
ich schließe mich Elsa schon an - der gnaze text ist in sich gelungen und (deine Lesestimme dazu gedacht macht es nochmal stärker) so langsam zieht sich diese bestimtme Art zu atmen durch einige deiner Texte und das ist wirklich ein Stil, der mir gefällt, weil er einen mitnimmt.
Trotzdem bin ich hier superdreist. Ich glaube nämlich, dass in diesem Text, so wie er ist, ein noch viel stärkerer, nämlich der hier, schlummert :
Ich weiß, das ist dreist, aber es hat mich so natürlich und sofort angesprungen, dass ich es sagen musste ,-).
(Das ganze, so wie es jetzt ist finde ich wie gesagt auch gelungen un in sich stimmig ~ zwar auch wieder noch nicht voll durchgeführt an allen Stellen, mir etwas zu märchenhaft gebogen, so dass es an der Realität UND der Fiktion vorbeigeht ohne ein Zwischen zu sein, aber auch wieder schon so stark durchgeführt, dass ich ab von meinem dreisten Vorschlag nicht sagen könnte, welche Stellen denn nun zu kippen wären)
Liebe Grüße,
Lisa
ich schließe mich Elsa schon an - der gnaze text ist in sich gelungen und (deine Lesestimme dazu gedacht macht es nochmal stärker) so langsam zieht sich diese bestimtme Art zu atmen durch einige deiner Texte und das ist wirklich ein Stil, der mir gefällt, weil er einen mitnimmt.
Trotzdem bin ich hier superdreist. Ich glaube nämlich, dass in diesem Text, so wie er ist, ein noch viel stärkerer, nämlich der hier, schlummert :
als könne ich, da ich dich nun sehe, nicht mehr rufen
unter dem schatten des mädchenhaarbaumes
fand ich den einstieg - man sieht ihn erst von innen heraus
da/dort, wo in der mitte unter der dunklen pagode
die schlafende venus in ihrem marmornen kleide...
hast du sie geweckt?
im irrgarten blühte der bambus eine neue zeit
Ich weiß, das ist dreist, aber es hat mich so natürlich und sofort angesprungen, dass ich es sagen musste ,-).
(Das ganze, so wie es jetzt ist finde ich wie gesagt auch gelungen un in sich stimmig ~ zwar auch wieder noch nicht voll durchgeführt an allen Stellen, mir etwas zu märchenhaft gebogen, so dass es an der Realität UND der Fiktion vorbeigeht ohne ein Zwischen zu sein, aber auch wieder schon so stark durchgeführt, dass ich ab von meinem dreisten Vorschlag nicht sagen könnte, welche Stellen denn nun zu kippen wären)
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe smile,
ich habe deinen Text jetzt schon ein paar Mal gelesen, aber ich komme mit den Bildern (noch) nicht ganz zurecht.
Zu Beginn schreibst du von Dürre, einem Irrgarten und von Bambus.
Ich komme ins Stocken. Weil es unter Erzählgedichte steht, erwarte ich vielleicht etwas, das sich mir besser (schneller) erschließt, also, dass mir etwas "erzählt" wird.
Ich stelle aber fest, dass du mit Bildern arbeitest, die alle schweben, das gefällt mir wiederum sehr, wenngleich ich noch nicht alles zusammenbringen kann.
Irgendwie fällt es mir auch schwer "Venus" und "Bambus" zu verbinden, aber vielleicht habe ich da persönlich nur das Problem.
Durch "Bambus" in Titel und Schlusszeile bin ich fernöstlich gestimmt und der Irrgarten, ja, den wiederum kann ich mir gut aus Bambus denken.
Die Bilder sind mir noch nicht wirklich konsistent genug.
Dennoch sehr interessante Ideen und Gedanken.
Wenn ich alles metaphorisch lese, so interpretiere ich, dass die Liebe zm Du wohl der Irrgarten ist, durch dessen Pforte das Lyrich sich den Entritt verschafft hat.
Liebe Grüße
Gerda
ich habe deinen Text jetzt schon ein paar Mal gelesen, aber ich komme mit den Bildern (noch) nicht ganz zurecht.
Zu Beginn schreibst du von Dürre, einem Irrgarten und von Bambus.
Ich komme ins Stocken. Weil es unter Erzählgedichte steht, erwarte ich vielleicht etwas, das sich mir besser (schneller) erschließt, also, dass mir etwas "erzählt" wird.
Ich stelle aber fest, dass du mit Bildern arbeitest, die alle schweben, das gefällt mir wiederum sehr, wenngleich ich noch nicht alles zusammenbringen kann.
Irgendwie fällt es mir auch schwer "Venus" und "Bambus" zu verbinden, aber vielleicht habe ich da persönlich nur das Problem.
Durch "Bambus" in Titel und Schlusszeile bin ich fernöstlich gestimmt und der Irrgarten, ja, den wiederum kann ich mir gut aus Bambus denken.
Die Bilder sind mir noch nicht wirklich konsistent genug.
Dennoch sehr interessante Ideen und Gedanken.
Wenn ich alles metaphorisch lese, so interpretiere ich, dass die Liebe zm Du wohl der Irrgarten ist, durch dessen Pforte das Lyrich sich den Entritt verschafft hat.
Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 23.06.2007, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Smile,
dein Gedicht begegnet mir so intensiv, aber auch zugleich so fern, dass ich es nicht bis zum Ende zusammenhalten kann. Mein Augenmuskel lässt während dem Lesen nach, wenn man so sagen kann. Deswegen kann ich nur ahnen (es scheint mir viel). Gleich die erste Strophe: ein Tod, denke ich, aber was für ein Tod? Ein Tod aus Gegenwart, denke ich ("...da ich dich nun sehe"). "Der trennende Zaun ... drei Sekunden hoch" (hier dachte ich an die berühmten drei Worte. Ist es vielleicht ein Liebes-Tod? Ein Zurück-finden-müssen, Verloren-gegangen-sein...) Alles sehr rätselhaft, alptraumhaft... "...die schwarzen und die weißen" (hier vermisse ich eine weitere Deutung des Bildes). "durch die maschen reichst du mir die hand" (wie klein hier die Hand ist).
Was mich wundert ist, wie fest das Ich im Gedicht steht. Es ist wie ein schwarzer Buchstabe in einer hitzigen, schwindlig machenden Tiefe.
Liebe Grüße,
Peter
dein Gedicht begegnet mir so intensiv, aber auch zugleich so fern, dass ich es nicht bis zum Ende zusammenhalten kann. Mein Augenmuskel lässt während dem Lesen nach, wenn man so sagen kann. Deswegen kann ich nur ahnen (es scheint mir viel). Gleich die erste Strophe: ein Tod, denke ich, aber was für ein Tod? Ein Tod aus Gegenwart, denke ich ("...da ich dich nun sehe"). "Der trennende Zaun ... drei Sekunden hoch" (hier dachte ich an die berühmten drei Worte. Ist es vielleicht ein Liebes-Tod? Ein Zurück-finden-müssen, Verloren-gegangen-sein...) Alles sehr rätselhaft, alptraumhaft... "...die schwarzen und die weißen" (hier vermisse ich eine weitere Deutung des Bildes). "durch die maschen reichst du mir die hand" (wie klein hier die Hand ist).
Was mich wundert ist, wie fest das Ich im Gedicht steht. Es ist wie ein schwarzer Buchstabe in einer hitzigen, schwindlig machenden Tiefe.
Liebe Grüße,
Peter
Hallo Elsa,
das freut mich sehr.
Hallo Lisa,
deine Verkürzung fand ich sehr interessant! Es ist, als hättest du aus meinem Gedicht die Lisa Fassung herausgezogen. Es fehlt mir darin die Geschichte, der Einstieg, der Rahmen, um verstehen zu können. Vielleicht fällt es mir deshalb auch manchmal so schwer mich in deine Texte hineinzudenken, weil ich nach dem drumherum um die Aussage suche.
ja, dass ein wenig märchenhafte, erzählende liegt mir wohl, ob es ein Zwischen ist, weiß ich nicht, aber es ist interessant, dass du dieses Wort benutzt, vielleicht ist es ein "Zwischen" sein wollen. "Zwischen der Luft"
Hallo Gerda,
Ich war mir auch mal wieder nicht sicher, in welcher Kategorie ich posten sollte. Aber es erzählt denke ich, wenn auch vielleicht nicht einfach.
Die Verknüpfung der "Venus" mit dem Bambus geschah über das Bild des Irrgartens. Vielleicht liegt auch ein wenig dieser Bezug darin, dass die Liebe etwas verbindendes ist zwischen den kulturellen oder geographischen oder spirituellen Hintergründen, die wir haben.
Den Irrgarten sehe ich als den Rahmen der eine Begegnung möglich machen kann. Der Eingang ist ein Gespräch, ein Rufen, ein sich einlassen auf die Möglichkeit. Ob die "Venus" geweckt wird und die Liebe gefunden werden kann, weiß ich nicht.
Danke für deine Auseinandersetzung mit dem Gedicht, auch wenn es sich dir nicht gleich erschließt. Das freut mich.
Hallo Chiquita,
tja, überkanditelt finde ich nun nicht gerade ein für mich zutreffendes Wort. Aber es liegt doch am Leser, wie er es aufnimmt, deshalb kann ich dir diesen Eindruck natürlich nicht absprechen. Wenn es dich herausfordert, freut es mich. Vielleicht findest du den Zugang ja noch.
Vielen Dank für eure Rückmeldung
liebe Grüße smile
das freut mich sehr.
Hallo Lisa,
deine Verkürzung fand ich sehr interessant! Es ist, als hättest du aus meinem Gedicht die Lisa Fassung herausgezogen. Es fehlt mir darin die Geschichte, der Einstieg, der Rahmen, um verstehen zu können. Vielleicht fällt es mir deshalb auch manchmal so schwer mich in deine Texte hineinzudenken, weil ich nach dem drumherum um die Aussage suche.
mir etwas zu märchenhaft gebogen, so dass es an der Realität UND der Fiktion vorbeigeht ohne ein Zwischen zu sein
ja, dass ein wenig märchenhafte, erzählende liegt mir wohl, ob es ein Zwischen ist, weiß ich nicht, aber es ist interessant, dass du dieses Wort benutzt, vielleicht ist es ein "Zwischen" sein wollen. "Zwischen der Luft"
Hallo Gerda,
Ich komme ins Stocken. Weil es unter Erzählgedichte steht, erwarte ich vielleicht etwas, das sich mir besser (schneller) erschließt, also, dass mir etwas "erzählt" wird.
Ich war mir auch mal wieder nicht sicher, in welcher Kategorie ich posten sollte. Aber es erzählt denke ich, wenn auch vielleicht nicht einfach.
Die Verknüpfung der "Venus" mit dem Bambus geschah über das Bild des Irrgartens. Vielleicht liegt auch ein wenig dieser Bezug darin, dass die Liebe etwas verbindendes ist zwischen den kulturellen oder geographischen oder spirituellen Hintergründen, die wir haben.
Wenn ich alles metaphorisch lese, so interpretiere ich, dass die Liebe zm Du wohl der Irrgarten ist, durch dessen Pforte das Lyrich sich den Entritt verschafft hat.
Den Irrgarten sehe ich als den Rahmen der eine Begegnung möglich machen kann. Der Eingang ist ein Gespräch, ein Rufen, ein sich einlassen auf die Möglichkeit. Ob die "Venus" geweckt wird und die Liebe gefunden werden kann, weiß ich nicht.
Danke für deine Auseinandersetzung mit dem Gedicht, auch wenn es sich dir nicht gleich erschließt. Das freut mich.
Hallo Chiquita,
tja, überkanditelt finde ich nun nicht gerade ein für mich zutreffendes Wort. Aber es liegt doch am Leser, wie er es aufnimmt, deshalb kann ich dir diesen Eindruck natürlich nicht absprechen. Wenn es dich herausfordert, freut es mich. Vielleicht findest du den Zugang ja noch.
Vielen Dank für eure Rückmeldung
liebe Grüße smile
Hallo Peter,
Es ist ein Tod, in der ersten Strophe. Aber es ist kein Tod, der das Ich bedroht, es ist eine Chance, eine Erweiterung der Sicht, der Perspektive, die Eröffnung einer Möglichkeit den Anderen (das Du) zu finden. Es ist kein Liebestod (auch wenn sich die drei Sekunden auf die Liebe beziehen) eher die Liebesgeburt, doch das Ich ist sich nicht sicher. Da ist "noch" zuviel Angst. Es kann die Hand des Dus nicht fassen, nicht glauben, dass das Du sie wirklich reicht und nicht tatsächlich berühren. Die "schwarzen und die weißen" sind die Gedanken, das Ich findet weder in den schwarzen noch den weißen was es sucht. Es sucht das Du und hat doch Angst es zu finden. Würde es die Augen öffnen, stände das Du vielleicht wirklich um die nächste Ecke. Es könnte gefunden werden. Da sind aber so viele Fragen.
Das macht mich nachdenklich. Denn ich sah das Du so... Aber ich weiß es nicht. Denn über das Du wird ja nichts gesagt, aber es kann die Hand reichen und das Ich scheint zu vermuten, dass das Du den Weg in die Mitte schon gefunden hat und dort die Liebe hätte wecken können. Und im Grunde weiß das Ich wohl auch, dass es das getan hat. Es muss sich nur vergewissern. Sicher werden. Und doch weiß es schon sehr viel. Vielleicht weiß es über den Irrgarten mehr als das Du und vielleicht ist da doch eine ungeheure Stärke, da es nicht geht.
Du hättest die letzte Zeile wirken lassen sollen, denn es bricht doch eine neue Zeit an. Eine, in der das Ich vielleicht das Du findet, oder selbst zu seiner Mitte gelangt um die Venus zu wecken.
Ich denke es ist kein Albtraum, aber ein Traum mit dunklen Ahnungen aber ganz viel Hoffnung.
Kann man diese Hoffnung nicht lesen? Vielleicht führt ja der "Irrgarten" zu "zwischen der luft". Das finde ich sehr schön, dass Lisa dieses Wort in den Raum gestellt hat. Oder er führt in den "Zwischenraum". Ich würde dem Ich ersteres wünschen.
liebe Grüße smile
Es ist ein Tod, in der ersten Strophe. Aber es ist kein Tod, der das Ich bedroht, es ist eine Chance, eine Erweiterung der Sicht, der Perspektive, die Eröffnung einer Möglichkeit den Anderen (das Du) zu finden. Es ist kein Liebestod (auch wenn sich die drei Sekunden auf die Liebe beziehen) eher die Liebesgeburt, doch das Ich ist sich nicht sicher. Da ist "noch" zuviel Angst. Es kann die Hand des Dus nicht fassen, nicht glauben, dass das Du sie wirklich reicht und nicht tatsächlich berühren. Die "schwarzen und die weißen" sind die Gedanken, das Ich findet weder in den schwarzen noch den weißen was es sucht. Es sucht das Du und hat doch Angst es zu finden. Würde es die Augen öffnen, stände das Du vielleicht wirklich um die nächste Ecke. Es könnte gefunden werden. Da sind aber so viele Fragen.
Was mich wundert ist, wie fest das Ich im Gedicht steht. Es ist wie ein schwarzer Buchstabe in einer hitzigen, schwindlig machenden Tiefe.
Das macht mich nachdenklich. Denn ich sah das Du so... Aber ich weiß es nicht. Denn über das Du wird ja nichts gesagt, aber es kann die Hand reichen und das Ich scheint zu vermuten, dass das Du den Weg in die Mitte schon gefunden hat und dort die Liebe hätte wecken können. Und im Grunde weiß das Ich wohl auch, dass es das getan hat. Es muss sich nur vergewissern. Sicher werden. Und doch weiß es schon sehr viel. Vielleicht weiß es über den Irrgarten mehr als das Du und vielleicht ist da doch eine ungeheure Stärke, da es nicht geht.
Du hättest die letzte Zeile wirken lassen sollen, denn es bricht doch eine neue Zeit an. Eine, in der das Ich vielleicht das Du findet, oder selbst zu seiner Mitte gelangt um die Venus zu wecken.
Ich denke es ist kein Albtraum, aber ein Traum mit dunklen Ahnungen aber ganz viel Hoffnung.
Kann man diese Hoffnung nicht lesen? Vielleicht führt ja der "Irrgarten" zu "zwischen der luft". Das finde ich sehr schön, dass Lisa dieses Wort in den Raum gestellt hat. Oder er führt in den "Zwischenraum". Ich würde dem Ich ersteres wünschen.
liebe Grüße smile
Hallo Smile,
man kann diese Hoffnung lesen, von der du sprichst, aber sie bleibt, zumindest für mich, in einem Zwielicht befangen. So ist doch z.B. die Venus im Marmorkleid ein kaltes Bild. Mir bleibt das Aufblühen einer neuen Zeit am Ende des Gedichtes irgendwie verdächtig - ich traue dem Bambus nicht, obwohl er (auch ein merkwürdiges Bild) mir so fein vorkommt in seinem Licht, so jung in seiner Blüte. Ist er kräftig genug, dieses Andere zu durchdringen?
Das sind aber nur Lesergedanken, die das Gedicht nicht klären soll, weil es doch daraus seine (poetische) Spannung bezieht.
Liebe Grüße,
Peter
man kann diese Hoffnung lesen, von der du sprichst, aber sie bleibt, zumindest für mich, in einem Zwielicht befangen. So ist doch z.B. die Venus im Marmorkleid ein kaltes Bild. Mir bleibt das Aufblühen einer neuen Zeit am Ende des Gedichtes irgendwie verdächtig - ich traue dem Bambus nicht, obwohl er (auch ein merkwürdiges Bild) mir so fein vorkommt in seinem Licht, so jung in seiner Blüte. Ist er kräftig genug, dieses Andere zu durchdringen?
Das sind aber nur Lesergedanken, die das Gedicht nicht klären soll, weil es doch daraus seine (poetische) Spannung bezieht.
Liebe Grüße,
Peter
Hallo Peter,
mit dem Marmor geb ich dir diesmal recht. Leider. Immer dieser Marmor.
Aber auch das Albtraumhafte, das ankommt irritiert mich. Deshalb habe ich mal eine andere Version versucht. Ist hier die Hoffnung greifbarer?
Ich würde mich freuen, wenn du (natürlich auch andere!) mir noch einmal kurz Rückmeldung geben könntest. (Der Mädchenhaarbaum ist der Ginkobaum, ist das bekannt?)
liebe Grüße smile
Versuch:
im irrgarten blühte der bambus
die frischgepflanzten sind noch nicht zum mund gewachsen
diese stille
als könne ich, da ich dich nun sehe
nicht mehr rufen
die schwarzen rollen in die weißen
kieselrund reibt es mich auf
mein suchen
der trennende zaun
wer hat ihn so fest gesetzt?
er wäre mit einem mut zu überwinden
ist doch nur drei sekunden hoch
oder ein niemals
deine hand reichst du mir sicher
doch ich kann sie noch nicht fassen
und wenn ich blind um die ecke gehe
stehe ich vor meiner lehre:
wir finden uns nicht und wenn wir es täten?
was führte mich in dieses irren:
da ist doch das blatt das zwei in eins vereint
unter dem schatten seines mädchenhaarbaumes
ist der eingang zu den wegen verborgen
man sieht ihn erst von innen heraus
und in der mitte unter der dunklen pagode
liegt die schlafende venus in ihrem bemoosten kleid
hast du sie geweckt?
hast du?
im irrgarten blühte der bambus eine neue zeit
mit dem Marmor geb ich dir diesmal recht. Leider. Immer dieser Marmor.

Aber auch das Albtraumhafte, das ankommt irritiert mich. Deshalb habe ich mal eine andere Version versucht. Ist hier die Hoffnung greifbarer?
Ich würde mich freuen, wenn du (natürlich auch andere!) mir noch einmal kurz Rückmeldung geben könntest. (Der Mädchenhaarbaum ist der Ginkobaum, ist das bekannt?)
liebe Grüße smile
Versuch:
im irrgarten blühte der bambus
die frischgepflanzten sind noch nicht zum mund gewachsen
diese stille
als könne ich, da ich dich nun sehe
nicht mehr rufen
die schwarzen rollen in die weißen
kieselrund reibt es mich auf
mein suchen
der trennende zaun
wer hat ihn so fest gesetzt?
er wäre mit einem mut zu überwinden
ist doch nur drei sekunden hoch
oder ein niemals
deine hand reichst du mir sicher
doch ich kann sie noch nicht fassen
und wenn ich blind um die ecke gehe
stehe ich vor meiner lehre:
wir finden uns nicht und wenn wir es täten?
was führte mich in dieses irren:
da ist doch das blatt das zwei in eins vereint
unter dem schatten seines mädchenhaarbaumes
ist der eingang zu den wegen verborgen
man sieht ihn erst von innen heraus
und in der mitte unter der dunklen pagode
liegt die schlafende venus in ihrem bemoosten kleid
hast du sie geweckt?
hast du?
im irrgarten blühte der bambus eine neue zeit
Hallo Smile!
Aber er beginnt kleiner zu werden, beim letzten Mal war er noch Berge.
Die neue Version will mir nicht so recht gefallen, Smile. "Durch die Dürre schreitet mein Blick" z.B. war für mich ein Schlüsselsatz für die Qualität=Beschaffenheit des Gedichts. (Viele dieser Schlüsselsätze scheinen mir jetzt zu fehlen, also dieses leise stellenweise Aufschließen der Bilder.)
Warum eigentlich nicht Albtraum, Smile? Warum darf das nicht sein? Gut, es war anscheinend nicht deine Intention. Aber das ist doch Sprache, dass sie sich über Intentionen hinausspricht? Ich wollte es nicht anders haben.
Mir gefällt also die erste Version besser.
Aber vielleicht gibt es noch andere Meinungen.
Liebe Grüße,
Peter
P.S. Dass der Mädchenhaarbaum der Ginkobaum ist, wusste ich nicht : eine schöne Erweiterung des Bildes, denn soweit ich weiß, hat ein Ginko-Blatt die Form einer Hand... Also befindet sich im ersten Gedicht der Einsteig unter den schwebenden Händen?, träume ich mir.
Immer dieser Marmor.
Aber er beginnt kleiner zu werden, beim letzten Mal war er noch Berge.
Die neue Version will mir nicht so recht gefallen, Smile. "Durch die Dürre schreitet mein Blick" z.B. war für mich ein Schlüsselsatz für die Qualität=Beschaffenheit des Gedichts. (Viele dieser Schlüsselsätze scheinen mir jetzt zu fehlen, also dieses leise stellenweise Aufschließen der Bilder.)
Warum eigentlich nicht Albtraum, Smile? Warum darf das nicht sein? Gut, es war anscheinend nicht deine Intention. Aber das ist doch Sprache, dass sie sich über Intentionen hinausspricht? Ich wollte es nicht anders haben.
Mir gefällt also die erste Version besser.
Aber vielleicht gibt es noch andere Meinungen.
Liebe Grüße,
Peter
P.S. Dass der Mädchenhaarbaum der Ginkobaum ist, wusste ich nicht : eine schöne Erweiterung des Bildes, denn soweit ich weiß, hat ein Ginko-Blatt die Form einer Hand... Also befindet sich im ersten Gedicht der Einsteig unter den schwebenden Händen?, träume ich mir.
Hallo Peter,
danke für die schnelle Antwort. Das hatte ich befürchtet oder besser gesagt gehofft. (Deshalb habe ich die Version auch nicht oben eingestellt.) Das marmorne Kleid werde ich trotzdem bemoosen, ich weiß ja dann noch, dass der Marmor darunter ist.
Meine Albträume sind so gräßlich, dass ich sie nicht mit diesem Gedicht zusammenbringen kann. Vielleicht schreibe ich ja mal ein smilesches Albtraumgedicht.
liebe Grüße smile
danke für die schnelle Antwort. Das hatte ich befürchtet oder besser gesagt gehofft. (Deshalb habe ich die Version auch nicht oben eingestellt.) Das marmorne Kleid werde ich trotzdem bemoosen, ich weiß ja dann noch, dass der Marmor darunter ist.

Warum eigentlich nicht Albtraum
Meine Albträume sind so gräßlich, dass ich sie nicht mit diesem Gedicht zusammenbringen kann. Vielleicht schreibe ich ja mal ein smilesches Albtraumgedicht.

laut Wikipedia:
Der Grund für die bis heute unverminderte Bedeutung des Ginkgo für die Menschen liegt vor allem in der Asiatischen Philosophie. Das in der Pflanzenwelt einzigartige zweigeteilte Blatt und seine Zweihäusigkeit wurden schon früh mit dem Symbol des Yin-Yang, dem Inbegriff der Harmonie, in enge Verbindung gebracht. Die schlanke aufstrebende Wuchsform des Ginkgo repräsentiert nach asiatischer Philosophie das Yang und wird mit Aktivität und Lebenskraft gleichgesetzt, während zugleich die Blätter aufgrund ihrer fächerartigen Form das Yin, also Sanftheit und Weichheit, darstellen. Diese Interpretation führte frühzeitig dazu, dass der gesamte Baum als pflanzliches Symbol der Harmonie betrachtet wurde.
liebe Grüße smile
Liebe Smile,
darf ich das sagen? - Ich fände das spannend, und (ein Gedanke:) Ein Dichter muss in seinen Bildern zuhause sein. Albträume, ja - aber wissende. Der Albtraum ist ja Sprache, die verhindert wird?
Siehst du, z.B., das ist für mich Albtraum: Ich träume jene schönen Hände, aber Wikipedia weiß es natürlich wieder besser.
Liebe Grüße,
Peter
Vielleicht schreibe ich ja mal ein smilesches Albtraumgedicht.
darf ich das sagen? - Ich fände das spannend, und (ein Gedanke:) Ein Dichter muss in seinen Bildern zuhause sein. Albträume, ja - aber wissende. Der Albtraum ist ja Sprache, die verhindert wird?
Siehst du, z.B., das ist für mich Albtraum: Ich träume jene schönen Hände, aber Wikipedia weiß es natürlich wieder besser.

Liebe Grüße,
Peter
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