Die Karten in Flammen - es schreit
Schau, der brennende Bube!
Sein Bart ist noch Flaum
Er reibt sich die Hände grau
Verzockt den letzten Trumpf
Sein Blatt ist wie Asche
Er wirft hin und will sehn
Die Karten in Flammen - es schreit
Hallo Last,
einen interessanten Text hast du hier geschrieben. Wie ich interpretiere geht es um die vielen gescheiterten jungen Menschen, die glauben schon alles zu kennen, alles zu wissen und alles erlebt zu haben. Tief gefangen in ihrer subjektiv verzerrten Realität. Ihr augenscheinlich absolut "richtiges" Weltbild verleitet sie früh dazu, sich lebenssatt, ausgepowert und antriebslos zu fühlen. Ihnen zerbröseln die Lebenskarten in den eigenen Händen.
Etwas stört mich:
Wer schreit was?
Oder
Was hab ich hier falsch verstanden?
Gern gelesen
LG Woitek
einen interessanten Text hast du hier geschrieben. Wie ich interpretiere geht es um die vielen gescheiterten jungen Menschen, die glauben schon alles zu kennen, alles zu wissen und alles erlebt zu haben. Tief gefangen in ihrer subjektiv verzerrten Realität. Ihr augenscheinlich absolut "richtiges" Weltbild verleitet sie früh dazu, sich lebenssatt, ausgepowert und antriebslos zu fühlen. Ihnen zerbröseln die Lebenskarten in den eigenen Händen.
Etwas stört mich:
Die Karten in Flammen - es schreit
Schau, der brennende Bube!
Wer schreit was?
Oder
Was hab ich hier falsch verstanden?
Gern gelesen
LG Woitek
Hallo woitek,
vielen Dank für deinen Kommentar und es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat
Du hast auch schon ganz richtig interpretiert
"es schreit":
Ja, irgendwie bleibt das "es" unbestimmt, es schreit mich halt an. Die Situation, das Leben, die Gesellschaft, die Medien, die Jugend selbst, das Bildungswesen, die Jugendarbeitslosigkeitsstatistiken, die Eltern, die Brennpunktsviertel und noch so vieles mehr...
Wirkt das nicht richtig?
Ich habe selbst die erste Zeile für die Ausdrucksstärkste gehalten, erzielt sie nicht den gewünschten Effekt muss ich nochmal ran.
vielen Dank für deinen Kommentar und es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat

Du hast auch schon ganz richtig interpretiert

"es schreit":
Ja, irgendwie bleibt das "es" unbestimmt, es schreit mich halt an. Die Situation, das Leben, die Gesellschaft, die Medien, die Jugend selbst, das Bildungswesen, die Jugendarbeitslosigkeitsstatistiken, die Eltern, die Brennpunktsviertel und noch so vieles mehr...
Wirkt das nicht richtig?
Ich habe selbst die erste Zeile für die Ausdrucksstärkste gehalten, erzielt sie nicht den gewünschten Effekt muss ich nochmal ran.
Hallo Last... nur so eine Idee: Wenn du den ersten Vers ein wenig änderst ,
Aus flammenden Karten schreit es
So könnte das "es" bleiben.
Mir leuchtet ein, was du meinst...
noch etwas:
Sein Blatt ist Asche
Er wirft es hin und will sehn
ich denke, du solltest das "wie" weglassen und im letzten Vers ein "es" einfügen
Ich finde das Bild sehr gut gezeichnet.
Düstere, schwere Gedanken sehr eindringlich verdichtet.
L. G. Gerda
PS Zum Titel habe ich mir noch Gedanken gemacht, es ist nicht so toll die erste zeile auch als Titel zu nehmen...
Wie wäre es mit "Null Ouvert" :-s , das wäre ein Skatbegriff, der hier als Metapher Bedeutung bekäme.
Aus flammenden Karten schreit es
So könnte das "es" bleiben.
Mir leuchtet ein, was du meinst...
noch etwas:
Sein Blatt ist Asche
Er wirft es hin und will sehn
ich denke, du solltest das "wie" weglassen und im letzten Vers ein "es" einfügen
Ich finde das Bild sehr gut gezeichnet.
Düstere, schwere Gedanken sehr eindringlich verdichtet.
L. G. Gerda
PS Zum Titel habe ich mir noch Gedanken gemacht, es ist nicht so toll die erste zeile auch als Titel zu nehmen...
Wie wäre es mit "Null Ouvert" :-s , das wäre ein Skatbegriff, der hier als Metapher Bedeutung bekäme.
Hallo Gerde,
dankeschön für deinen Kommentar und die Tipps
Zum Titel, "Null Ouvert", ich kann leider kein Skat, was bedeutet dieser Ausdruck da genau? Null eröffnet/ offene Null oder gar etwas ganz anderes?
"Aus flammenden Karten schreit es" - Das gefällt mir auch nach einiger Betrachtung noch nicht. Mit der Aussage kann ich mich noch nicht anfreunden, es schreit nicht aus den Karten heraus. Auch empfinde ich durch das unbetonte "es" zum Ende der Zeile eine sprachliche Entspannung, die ich eigentlich erst nach der zweiten Zeile haben möchte, auch wirkt diese Änderung zuwenig geballt, das würde eine ganze Menge Power nehmen.
Werde darüber noch nachdenken.
"Sein Blatt ist Asche
Er wirft es hin und will sehn"
Sag, was hat dich zu dieser Umstellung bewogen? Klingt es so vielleicht besser?
dankeschön für deinen Kommentar und die Tipps

Zum Titel, "Null Ouvert", ich kann leider kein Skat, was bedeutet dieser Ausdruck da genau? Null eröffnet/ offene Null oder gar etwas ganz anderes?
"Aus flammenden Karten schreit es" - Das gefällt mir auch nach einiger Betrachtung noch nicht. Mit der Aussage kann ich mich noch nicht anfreunden, es schreit nicht aus den Karten heraus. Auch empfinde ich durch das unbetonte "es" zum Ende der Zeile eine sprachliche Entspannung, die ich eigentlich erst nach der zweiten Zeile haben möchte, auch wirkt diese Änderung zuwenig geballt, das würde eine ganze Menge Power nehmen.
Werde darüber noch nachdenken.
"Sein Blatt ist Asche
Er wirft es hin und will sehn"
Sag, was hat dich zu dieser Umstellung bewogen? Klingt es so vielleicht besser?
Tja,
also zur ersten Zeile habe ich jetzt auch keine Idee, das anders auszudrücken. Aber Gerdas Vorschlag entspricht da leider nicht der eigentlichen Intention von Last, darum kann ich mich Gerdas Vorschlag nicht anschließen.
Gerdas anderen Vorschlag wieder finde ich sehr gut. Das Bild wird dadurch dichter und stärker: Die Karten in Flammen verbrennen das Blatt zu Asche. Daher ist das "wie Asche" eine unnötige Abschwächung der Aussage. Das Blatt ist Asche und es wird hingeworfen - da steckt ja drin, daß es in jedem Fall ausgereizt, verspielt, nutzlos geworden ist. So oder so sind die beiden letzten Zeilen die Konsequenz des Zuvorgesagten.
Zum Schluß noch zu "Null Ouvert" - so weit ich mich erinnere (auch wenn ich nie ein richtiger Skatspieler war) wird dabei das Blatt offen sichtbar auf den Tisch gelegt, damit die anderen 2 sich dann daran die Zähne ausbeißen dürfen
- ob der Titel also wirklich so gut paßt ist fragwürdig aus meiner Sicht.
Aber auch hier hab ich keinen eigenen Titelvorschlag zu bieten.
Es steckt viel drin in diesen wenigen Zeilen. Vielleicht könnte der Aspekt "es schreit" noch deutlicher herausgearbeitet werden (angesichts der Bedeutung, die Last selbst dem gibt). Es gibt tatsächlich auch Gedichte oder Texte, die nicht durch Verdichtung im Sinne von Verkürzung, sondern auch durch das Mittel der Erweiterung verdichten. Dieses Gedicht hier könnte so ein Fall sein - das vielleicht noch als gedankliche Anregung.
Gruß
Frank
also zur ersten Zeile habe ich jetzt auch keine Idee, das anders auszudrücken. Aber Gerdas Vorschlag entspricht da leider nicht der eigentlichen Intention von Last, darum kann ich mich Gerdas Vorschlag nicht anschließen.
Gerdas anderen Vorschlag wieder finde ich sehr gut. Das Bild wird dadurch dichter und stärker: Die Karten in Flammen verbrennen das Blatt zu Asche. Daher ist das "wie Asche" eine unnötige Abschwächung der Aussage. Das Blatt ist Asche und es wird hingeworfen - da steckt ja drin, daß es in jedem Fall ausgereizt, verspielt, nutzlos geworden ist. So oder so sind die beiden letzten Zeilen die Konsequenz des Zuvorgesagten.
Zum Schluß noch zu "Null Ouvert" - so weit ich mich erinnere (auch wenn ich nie ein richtiger Skatspieler war) wird dabei das Blatt offen sichtbar auf den Tisch gelegt, damit die anderen 2 sich dann daran die Zähne ausbeißen dürfen

Aber auch hier hab ich keinen eigenen Titelvorschlag zu bieten.
Es steckt viel drin in diesen wenigen Zeilen. Vielleicht könnte der Aspekt "es schreit" noch deutlicher herausgearbeitet werden (angesichts der Bedeutung, die Last selbst dem gibt). Es gibt tatsächlich auch Gedichte oder Texte, die nicht durch Verdichtung im Sinne von Verkürzung, sondern auch durch das Mittel der Erweiterung verdichten. Dieses Gedicht hier könnte so ein Fall sein - das vielleicht noch als gedankliche Anregung.
Gruß
Frank
Die Karten offen auf den Tisch, mit einer gewissen Provokation, das ist gar nicht so abwegig in meinen Augen, gibt dem Gedicht aber eine zu agressive Note. Dann geht der Gedanke der beiden letzten Zeilen in eine etwas andere Richtung.
Ja, das kann ich nachvollziehen.
Dazu werde ich mir noch etwas länger Gedanken machen müssen. Dazu muss ich ja den ganzen Charakter des Gedichts nochmal überarbeiten. Und für mich war "es schreit" so klar in seiner Unbestimmtheit.
Ursprünglich lauteten die ersten Zeilen übrigens:
"Das Leben ist ein Spiel mit brennenden Karten/Der Bube in Flammen"
Aber das mochte ich gar nicht :???:
Gerdas anderen Vorschlag wieder finde ich sehr gut. Das Bild wird dadurch dichter und stärker: Die Karten in Flammen verbrennen das Blatt zu Asche. Daher ist das "wie Asche" eine unnötige Abschwächung der Aussage. Das Blatt ist Asche und es wird hingeworfen - da steckt ja drin, daß es in jedem Fall ausgereizt, verspielt, nutzlos geworden ist. So oder so sind die beiden letzten Zeilen die Konsequenz des Zuvorgesagten.
Ja, das kann ich nachvollziehen.
Es steckt viel drin in diesen wenigen Zeilen. Vielleicht könnte der Aspekt "es schreit" noch deutlicher herausgearbeitet werden (angesichts der Bedeutung, die Last selbst dem gibt). Es gibt tatsächlich auch Gedichte oder Texte, die nicht durch Verdichtung im Sinne von Verkürzung, sondern auch durch das Mittel der Erweiterung verdichten. Dieses Gedicht hier könnte so ein Fall sein - das vielleicht noch als gedankliche Anregung.
Dazu werde ich mir noch etwas länger Gedanken machen müssen. Dazu muss ich ja den ganzen Charakter des Gedichts nochmal überarbeiten. Und für mich war "es schreit" so klar in seiner Unbestimmtheit.
Ursprünglich lauteten die ersten Zeilen übrigens:
"Das Leben ist ein Spiel mit brennenden Karten/Der Bube in Flammen"
Aber das mochte ich gar nicht :???:
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