karfreitagsnachlese

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 11.04.2007, 13:26

bleiben

unschuldig
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 14:37, insgesamt 2-mal geändert.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 11.04.2007, 13:46

Lieber Niko,

Gefällt mir supergut.

Tiefe Wahrheit des Menschseins, bzw. der uns umklammernden Glaubenssätze.

tod sind wir
unschuldig


Hier sollte es tot heißen.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Andreas

Beitragvon Andreas » 23.04.2007, 14:23

Hallo NJKahlen,

sehr gerne gelesen, jedoch habe ich 1 Frage und 1 (gedankliche) Anregung.

Frage:
Warum baut der 2. Vers nicht wie der Erste auf, also

am tod
sind wir unschuldig
im tod
sind wir unschuldig
gestorben (entschuldige den zusatz)
sind wir unschuldig
bleiben unschuldig


In diesem Fall könntest du auch "tot" statt "tod" weglassen, was ich persönlich nicht so sehr mag.

Anregung:
Wie würde dir ein Fragezeichen hinter dem letzten "unschuldig" gefallen. So wie es jetzt da steht, klingt es für mich ein bisschen wie die finale Weisheit, die auch über den Tod hinausgeht, aber beginnt nicht gerade da erst das Ungewisse?

Entschuldige bitte, falls ich mit meinem Textverständnis so völlig daneben liege. Das waren nur meine ersten Assoziationen.

Liebe Grüße
Andreas

Niko

Beitragvon Niko » 23.04.2007, 14:33

hallo gerda, hallo andreas!
danke fürs kommentieren und (andreas) wieder aus der fast - versenkung holen...
der zweite vers baut sich deswegen nicht auf wie der erste, andreas, weil ich im prinzip gebetsmühlenartige gleichlautaufzählungen verabscheue, wenn ich schreibe (lese sie auch nicht gern). daher steht es auch bei experimentell. weil es schon außerhalb meiner üblichen schreibweise liegt. mit vers 2 wollte ich dem durch veränderte zeilenbrüche entgegenwirken. optische veränderung auch deswegen, weil tod und leben sich schon formal voneinander abgrenzen sollten.
die aufteilung am ende von vers 2 und die wortwahl finde ich schon wichtig und mags gerne so lassen, denn das bleiben als entgüliges sollte hervorgehoben sein. ein fragezeichen am ende eines gedichtes ist ebenfalls nicht mein stil. ich mag es, wenn worte am ende eine frage stellen oder etwas offen lassen, worüber der leser dann sich fragen stellen mag. zudem verzichte ich meist völlig in meinen gedichten auf interpunktion. (was du logischer weise nicht wissen kannst)
als eine finale weisheit sehe ich es allerdings schon auch. irgendwie...
lieben gruß an euch: Niko

Andreas

Beitragvon Andreas » 23.04.2007, 15:38

Hallo Niko,

danke für deine schnelle Aufklärung. Keine weiteren Fragen, euer Ehren :)
Formal sind Tod und Leben voneinander abgegrenzt, doch Formsache sind beide irgendwie :)

Liebe Grüße
Andreas

Niko

Beitragvon Niko » 23.04.2007, 15:42

"Formal sind Tod und Leben voneinander abgegrenzt, doch Formsache sind beide irgendwie"

zumindest letzteres, sprich der tod, ist formsache! ;-)

lieben gruß: Niko


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