Fern weht dein Haar

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 15.04.2007, 15:25

Fern weht dein Haar


Es war
Wildkirsche
die blütenhell
das frühe Blau betupfte
dein Schritt
der mir leichtfüßig enteilte

Es ist
dein Haarband
dessen Rot mich treibt
die Distel
deren später Honig
mein Folgen süßt

Niko

Beitragvon Niko » 18.04.2007, 00:08

hallo perry!
mit begriffen wie "später honig" kann ich recht wenig anfangen. honig ist süß, zäh, sämig...aber spät? und kann man ein folgen süßen? das sind begriffzusammenhänge, die ich als konstruiert empfinde.
und...wo ein haarband ist, weht kein haar. das empfinde ich als (kl)einen widerspruch.
lieben gruß: Niko

Perry

Beitragvon Perry » 18.04.2007, 15:18

Hallo Niko,
freut mich, dass du dich mit diesem kleinen Wehmutsgedicht auseinandersetzt.
Die Formulierungen "frühes Blau" und "später Honig" sind Metaphern für den Frühling und den Herbst der Beziehung und deshalb durchaus kombinierbar. Das Haarband ist ein farbiger Erinnerungsanker an das fern wehende Haar. Bei diesem Text ist es vorallem die Meta-Ebene die die Aussage transportieren soll.
Danke und LG
Manfred


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