traum über dem meer

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 24.01.2007, 15:43

traum über dem meer (mit Absätzen)

manchmal bin ich
ein tag
der sich sehnt
nach der nacht

ich stehe
neben mir
während ich lebe
kleine worte
schweben um mich

noch weich
unter den händen
das kinderhaar

ich sehe
sie spielen
hinter den dingen
und werfe
den weißen ball
zurück

ein traum
der sich entzieht
als ich mich
darin aufhalten will

allein
der augenblick
in dem die farben
sich sammeln
umarmt mich und
segelt gleich
möwen davon

wie ein flügelhauch
streift über die arme
das dunkel



traum über dem meer

manchmal bin ich
ein tag
der sich sehnt
nach der nacht
ich stehe
neben mir
während ich lebe
kleine worte
schweben um mich
noch weich
unter den händen
das kinderhaar
ich sehe
sie spielen
hinter den dingen
und werfe
den weißen ball
zurück
ein traum
der sich entzieht
als ich mich
darin aufhalten will
allein
der augenblick
in dem die farben
sich sammeln
umarmt mich und
fliegt gleich
den möwen davon
wie ein flügelhauch
streift über die arme
das dunkel
Zuletzt geändert von leonie am 26.01.2007, 23:13, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 26.01.2007, 13:28

Liebe Klara,

Du schreibst,

hne absätze finde ich angemessener - dem text und dem traum.
absätze gibt es im traum nicht, oder? nur aufwachen - und dann isser weg.


Stimmr, aber diese Stell hier

ein traum
der sich entzieht
als ich mich
darin aufhalten will


hat für mich etwas von Erwachen ... das Willentliche und das Refelektieren darüber ist für mich ja keine reine Schlafhandlung - gerade wegen dieser Stelle hatte ich mir Absätze gewünscht ... (Oh, ja einmal in meinem Leben, Pumps ...)

Liebe Grüße
Max

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leonie
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Beitragvon leonie » 26.01.2007, 15:26

Hallo zusammen,

danke für Euer Mitdenken! Nach ein paar Mal Lesen und Überlegen ist zur Zeit meine Tendenz, es doch bei den Absätzen zu belassen (da es ja nicht der Traum selber, sondern ein Gedicht dazu ist und es im Text diesen "Bruch" gibt) und den Titel nicht zu ändern. Ich hatte sonst überlegt "Augenblick über dem Meer", aber kann mich nicht dazu entschließen. Der Traum ist mir doch wichtig.

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 26.01.2007, 16:34

Liebe Leonie,

ich denke, dass das Wort "Traum" auch für den Leser ein wichtiger Hinweis ist.

Liebe Grüße
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.01.2007, 19:49

Liebe Klara,
es mag verrückt klingen, so zu argumentieren, aber es ist für mich ein Traum am Tag/vom Tag handelt....mit denen verhält es sich etwas anders, als mit denen, die man nachts so träumt...

Und davon ab gibt es im Traum schon Absätze...findest du dich nie wieder an ganz anderen orten im Traum als kurz vorher? das wäre für mich ein Absatz, denn ein Absatz ist ja nichts, der etwas Unverbundenes kennzeichnet, sondern eine Verbindung von etwas, was zusammengehört ...(Absätze sind eh was Spannendes).

Leonie, du siehst, ich hab mich inzwischen klar entschieden ;-). Ich mag gezähmte Träume.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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leonie
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Beitragvon leonie » 26.01.2007, 22:03

Lieber Max, liebe Lisa,

das Komische ist eigentlich, dass sich der Traum erst spät in dieses Gedicht eingeschlichen und sich darin "breitgemacht" hat und das Ganze ans Meer verlagert hat. Es ist tatsächlich ein Tagtraum der Sehnsucht nach dem, von dem man nur berührt wird, was man aber nicht halten kann. Dieses Träumen ist wie eine Gratwanderung zwischen zwei Welten. Es hat einen Sinn, dass er sich ans Meer verlagert hat, denke ich, weil das Meer dafür ein gutes Bild ist.
Deshalb will auch der Traum im Titel bleiben.
Und ich denke, die Absätze verlangsamen und das tut in diesem Fall ganz gut.
So lasse ich es erstmal dabei, wobei die Frage, ob ich den ein oder anderen noch rausnehme, noch nicht definitiv entschieden ist.

Wie Ihr merkt, ist das ein der intuitiven Gedichte, bei denen das Denken ein wenig ausgehebelt wird. Es hat mich selbst überrascht und ich hoffe, Ihr haltet mich nciht für komplett verrückt, wenn ich so ein Zeugs hierher schreibe...

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.01.2007, 23:12

Wie Ihr merkt, ist das ein der intuitiven Gedichte, bei denen das Denken ein wenig ausgehebelt wird. Es hat mich selbst überrascht und ich hoffe, Ihr haltet mich nciht für komplett verrückt, wenn ich so ein Zeugs hierher schreibe...



Ganz im Gegenteil, leonie!
Weil es mir nämlich sehr oft ganz genauso geht und ich es deshalb 1:1 nachvollziehen kann,-)
Saludos
Magic

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leonie
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Beitragvon leonie » 26.01.2007, 23:16

Liebe magic,

ach, das freut mich jetzt richtig!!!!

Gerade habe ich noch eine Kleinigkeit geändert, um das doppelte "Fliegen-Flügelhauch" zu vermeiden: Der Augenblick segelt jetzt und die Möwen haben keinen Artikel mehr...

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

wünscht leonie


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