
..
Lieber Nihil,
das ist ein zarter Text von dir, kein Wunder er handelt vom Träumen.
Vom Kind zum Erwachsenen, der seine Art zu Träumen nicht vergessen/abgelegt hat (er träumt sich immer noch in der Nacht auf die gleiche Art fort, auch wenn der Inhalt des Traums zur Lektüre (intellektueller*) wird, macht das keinen Unterschied , wenn der Morgen anbricht. Auch früher schon war es für das Kind eine Weltenfahrt (was zum einen verträumt und nach Abenteuer klingt und zum anderen an die Mühen des Odysseus erinnert, nach allen Reisen wieder zuhause anzukommen) und auch jetzt noch reißt der Hahnenschrei den Morgen an und beendet die Reise in diesen Welten.
Der Erwachsene ist trotz aller Vergeistigung/Heranwachsen genauso ungeschützt, unbedarft und mit den gleichen Wünschen beladen wie das Kind.
*der Vergleich könnte natürlich auch über Schopenhauer etwas aussagen, dass seine Gedanken so nah an Kinderträumen sind etc..
Ändern würde ich nur die Großbuchstaben zu jedem Zeilenbeginn, das mag ich hier nicht.
Habe ich sehr gern gelesen...
Liebe Grüße,
Lisa
das ist ein zarter Text von dir, kein Wunder er handelt vom Träumen.
Vom Kind zum Erwachsenen, der seine Art zu Träumen nicht vergessen/abgelegt hat (er träumt sich immer noch in der Nacht auf die gleiche Art fort, auch wenn der Inhalt des Traums zur Lektüre (intellektueller*) wird, macht das keinen Unterschied , wenn der Morgen anbricht. Auch früher schon war es für das Kind eine Weltenfahrt (was zum einen verträumt und nach Abenteuer klingt und zum anderen an die Mühen des Odysseus erinnert, nach allen Reisen wieder zuhause anzukommen) und auch jetzt noch reißt der Hahnenschrei den Morgen an und beendet die Reise in diesen Welten.
Der Erwachsene ist trotz aller Vergeistigung/Heranwachsen genauso ungeschützt, unbedarft und mit den gleichen Wünschen beladen wie das Kind.
*der Vergleich könnte natürlich auch über Schopenhauer etwas aussagen, dass seine Gedanken so nah an Kinderträumen sind etc..
Ändern würde ich nur die Großbuchstaben zu jedem Zeilenbeginn, das mag ich hier nicht.
Habe ich sehr gern gelesen...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Nihil,
ich freue mich dich zu lesen.
Ich lese den Text nicht so "kinderleicht" wie Lisa, deren Kommentar poetisch formuliert, m. M. n., die eine Seite der Medaille erfasst.
Nehme ich dein "... das kein Hahn mehr nach mir kräht."
Du kehrst die Volksweisheit zum Wunsch um. Insofern machen mich die Verse betrübt.
Der Wunsch zu verschwinden, unischtbar zu werden bedeutet ja auch den Wunsch Selbstauflösung, oder lese ich da jetzt zu viel hinein?
Mir gefällt das Bild der trippelnden Füße ausgesprochen gut.
Liebe Grüße
Gerda
ich freue mich dich zu lesen.
Ich lese den Text nicht so "kinderleicht" wie Lisa, deren Kommentar poetisch formuliert, m. M. n., die eine Seite der Medaille erfasst.
Nehme ich dein "... das kein Hahn mehr nach mir kräht."
Du kehrst die Volksweisheit zum Wunsch um. Insofern machen mich die Verse betrübt.
Der Wunsch zu verschwinden, unischtbar zu werden bedeutet ja auch den Wunsch Selbstauflösung, oder lese ich da jetzt zu viel hinein?
Mir gefällt das Bild der trippelnden Füße ausgesprochen gut.
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Nihil, liebe Gerda,
Nihil: stehen lassen hat für mich bei dir einen ganz eigentümlichen Reiz, also bitte ja! Es gibt nichts Schöneres
.
den "Negativeffekt", das Scheuen des Tages, das Vereinsamen oder Verschwindenwollen habe ich durchaus mitgelesen. Das Hahnkrähen ist dem Morgen geschuldet, aber der Mogen ist ja nur als Kidnheitserinnerung ein wirklicher Morgen, im weiteren steht er für mich für die anderen Menschen. Und natürlich macht der Text einen dann betrübt.
Liebe Grüße,
Lisa
Nihil: stehen lassen hat für mich bei dir einen ganz eigentümlichen Reiz, also bitte ja! Es gibt nichts Schöneres
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den "Negativeffekt", das Scheuen des Tages, das Vereinsamen oder Verschwindenwollen habe ich durchaus mitgelesen. Das Hahnkrähen ist dem Morgen geschuldet, aber der Mogen ist ja nur als Kidnheitserinnerung ein wirklicher Morgen, im weiteren steht er für mich für die anderen Menschen. Und natürlich macht der Text einen dann betrübt.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Nihil,
Punkt 1: Klasse, dass ich mal wieder eine Text von Dir lese, bevor Du ihn gelöscht hast (juhu!)
Punkt 2: Lass den Text bloß stehen, er ist großartig.
Sehr gut gefällt mir der letzte Satz mit dem Hahn, weil das gute Viech ja sowieso christlich aufgeladen ist - besonders mit der Verleumdung durch Petrus. Alos kann man es auch so lesen (neben der klassichen Lesart natürlich), das lyr. Ich sich erhoffft, dass dies alles nicht erlogen ist ... naja.
Klasse
Liebe Grüße
max
Punkt 1: Klasse, dass ich mal wieder eine Text von Dir lese, bevor Du ihn gelöscht hast (juhu!)
Punkt 2: Lass den Text bloß stehen, er ist großartig.
Sehr gut gefällt mir der letzte Satz mit dem Hahn, weil das gute Viech ja sowieso christlich aufgeladen ist - besonders mit der Verleumdung durch Petrus. Alos kann man es auch so lesen (neben der klassichen Lesart natürlich), das lyr. Ich sich erhoffft, dass dies alles nicht erlogen ist ... naja.
Klasse
Liebe Grüße
max
Huhu Lisa,
ich lasse es stehen, versprochen! Ich empfand Deine Interpretation beinahe schon als gnadenvollen Akt eines sehr geneigten Lesers, in jedem Falle aber als schön und es ist auch gut zu wissen, dass immer noch ein Fünkchen Gutes in meinen Worten steckt - auf das Medium kommt es an ..
Oftmals steht hinter den Worten ein Geheimnisvolles, dessen sich der heimliche Prosaiker, d.h. der Pfuscher, d.h. der Dichter nicht bewusst ist, manches Mal trifft es aber auch der Satz von Schopenhauer - "Der heimliche Prosaiker sucht zum Gedanken den Reim, der Pfuscher zum Reim den Gedanken." - und ich habe gerne Deine schönen Gedanken zu meinem Reim gefunden! Hihi .gif)
LG & nicht betrübt sein
Nihil
ich lasse es stehen, versprochen! Ich empfand Deine Interpretation beinahe schon als gnadenvollen Akt eines sehr geneigten Lesers, in jedem Falle aber als schön und es ist auch gut zu wissen, dass immer noch ein Fünkchen Gutes in meinen Worten steckt - auf das Medium kommt es an ..
.gif)
.gif)
LG & nicht betrübt sein

Nihil
Lieber Max,
der Hahn ein christlich aufgeladenes Symbol? Ui - wieder mal klaffende Bildungslücken, welche sich da bei mir auftun!
Dass die Zeilen großartig sind, liegt ganz im Auge des Betrachters .. ich empfinde sie eher als etwas karg .. aber mein Horizont ist derzeit auch ein sehr eingeschränkter ..
Jedenfalls soll es keine Kritik am Herrn selbst sein - denn über den Herrn wie über den Leibhaftigen scherzt man besser nicht .. und je älter ich werde, um so mehr glaube ich an den Herrn, aber auch an den Leibhaftigen .. und offengestanden bete ich eine andere Formel und keineswegs "Oh Herr - mach, dass kein Hahn mehr nach mir kräht"
Das ist dann doch mehr die ironische Quintessenz der Schopenhauer-Lektüre, die ja der Vereinsamung und der Weltflucht auch noch das Wort spricht ..
LG
Nihil
der Hahn ein christlich aufgeladenes Symbol? Ui - wieder mal klaffende Bildungslücken, welche sich da bei mir auftun!

Dass die Zeilen großartig sind, liegt ganz im Auge des Betrachters .. ich empfinde sie eher als etwas karg .. aber mein Horizont ist derzeit auch ein sehr eingeschränkter ..
Jedenfalls soll es keine Kritik am Herrn selbst sein - denn über den Herrn wie über den Leibhaftigen scherzt man besser nicht .. und je älter ich werde, um so mehr glaube ich an den Herrn, aber auch an den Leibhaftigen .. und offengestanden bete ich eine andere Formel und keineswegs "Oh Herr - mach, dass kein Hahn mehr nach mir kräht"
.gif)
LG
Nihil
.. oder anders ausgedrückt ..
Um Mitternacht
Um Mitternacht
Hab' ich gewacht
Und aufgeblickt zum Himmel;
Kein Stern vom Sterngewimmel
Hat mir gelacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab' ich gedacht
Hinaus in dunkle Schranken;
Es hat kein Lichtgedanken
Mir Trost gebracht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Nahm ich in Acht
Die Schläge meines Herzens;
Ein einz'ger Puls des Schmerzens
War angefacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Kämpft' ich die Schlacht
O Menschheit deiner Leiden;
Nicht konnt' ich sie entscheiden
Mit meiner Macht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab' ich die Macht
In deine Hand gegeben:
Herr über Tod und Leben,
Du hältst die Wacht
Um Mitternacht.
(Friedrich Rückert)
LG
Nihil, der Friedrich Rückert des Forums.gif)
Um Mitternacht
Um Mitternacht
Hab' ich gewacht
Und aufgeblickt zum Himmel;
Kein Stern vom Sterngewimmel
Hat mir gelacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab' ich gedacht
Hinaus in dunkle Schranken;
Es hat kein Lichtgedanken
Mir Trost gebracht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Nahm ich in Acht
Die Schläge meines Herzens;
Ein einz'ger Puls des Schmerzens
War angefacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Kämpft' ich die Schlacht
O Menschheit deiner Leiden;
Nicht konnt' ich sie entscheiden
Mit meiner Macht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab' ich die Macht
In deine Hand gegeben:
Herr über Tod und Leben,
Du hältst die Wacht
Um Mitternacht.
(Friedrich Rückert)
LG
Nihil, der Friedrich Rückert des Forums
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